VAEGABOND - Nach 1 Jahr Radreise in Land #15 - Bulgarien

Vor einigen Tagen radelten wir im Süden Bulgariens durch einsame Bergdörfer. Verwundert wurden wir von einem Einheimischen angesprochen (der übrigens im Umkreis von 50km der einzige englisch sprechende Bulgare war), wie wir diesen Ort überhaupt gefunden hätten. Die Straße dorthin verwandelte sich nach einigen Metern in steinige Schotterwege mit tiefen Furchen. Auch die nächsten 15km bis zum Berggipfel sollten nicht besser werden. Wir antworteten, dass wir gerade eben von der Landschaft so fasziniert sind, dass wir kleinere Orte und Straßen den Großstädten und Highways vorzogen. Und das war absolut die Wahrheit. Diese Etappe war malerisch, zwar auch sehr mühsam, aber unglaublich friedvoll und wunderschön. Wir hatten die Gelegenheit mit diesem Mann einige Häuser des kleinen Dorfes genauer zu betrachten. Von etwa 60 Häusern, waren derzeit nur noch 20 bewohnt. Der Rest befand sich in einem sehr baufälligen Zustand. Trotzdem übte dieser Ort eine gewisse Art Magie auf uns aus.

Danach ging es weiter Richtung Gipfel. Der Schotter wurde allmählich zu Sand und die Furchen wurden größer. Die Steigung nahm ebenfalls zu. In Kroatien und Montenegro hatten wir uns schon an das stetige bergauf fahren gewöhnt. Dies war hier allerdings nochmal ein bisschen anders. Schon nach kurzer Zeit konnte Melli nicht mehr treten und musste das Rad schieben. Dani legte kurze, aber äußerst anstrengende Powerschübe hin. 5 Meter fahren. Pause. 5 Meter fahren. Pause. So legten wir geschlagene 4 Stunden eine Strecke von ca. 5km zurück. Wahnsinn! So hart hatten wir uns bisher noch nicht den Berg hinauf gekämpft. Trotzdem waren wir uns einig, dass uns die letzten Monate mehr gestählt haben und wir solche Bedingungen einfacher wegstecken, als zuvor. Gelohnt hat sich es ebenso für uns ;)

Übrigens haben wir genau vor einem Jahr den Schritt gewagt und sind auf die Räder gestiegen, um die Welt zu erkunden. Bulgarien ist damit schon unser Land #15. Und nach wie vor lieben wir das Reisen mit dem Rad! Alles was wir bisher erlebt haben, all die tollen Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen, all den Strapazen (über Berge, gegen den Wind, bei Kälte, bei Unlust) zum Trotz, all die Momente die wir gemeinsam feierten oder uns gegenseitig nicht riechen konnten – all das war es bisher sowas von Wert unsere Jobs und unsere Wohnung zu kündigen! Wir sind über Landesgrenzen geradelt und an unsere eigenen Grenzen gekommen, sind über uns selbst hinausgewachsen und haben Lebensweisen und Einstellungen kennengelernt, die wir selbst in unser Leben integrieren möchten. Dafür sind wir überaus dankbar! So etwas kann man nicht im Reisebüro buchen, sowas muss man auf eigene Faust mit etwas Zeit im Gepäck selbst erforschen.

Eine richtig tolle Zusammenfassung unserer Gedanken und Momente innerhalb dieses Jahres auf Fahrradweltreise ist unserem Freund Max von Berglicht Filmproduktion gelungen.
In diesem Sinne, auf Richtung Türkei :)

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