Rohloff AG Bike RSS Feed http://www.rohloff.de de_DE Rohloff AG Fri, 13 Sep 2024 12:32:49 +0200 Fri, 13 Sep 2024 12:32:49 +0200 TYPO3 EXT:news news-4902 Wed, 28 Aug 2024 08:20:00 +0200 Georgien - Ein Schatz zwischen Europa und Asien - Pedal for Paws https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/georgien-ein-schatz-zwischen-europa-und-asien-pedal-for-paws Wir sind Xenia (33) und Joscha (32) und seit fast zwei Jahren mit dem Fahrrad auf Weltreise. Für den Tierschutz sind wir seit August 2022 über Umwege unterwegs nach Thailand. Dafür haben wir als blutige Anfänger den Bürostuhl in Berlin gegen den Fahrradsattel getauscht und über 12.000 Kilometer von Berlin über Istanbul, Saudi Arabien, Iran, Irak, Türkei und Georgien zurückgelegt. Nach unserer Winterpause in Deutschland geht es für uns im März 2024 zurück nach Georgien, wo unsere geliebten Drahtesel in der westlich gelegenen Stadt Zugdidi auf uns warten.

Unsere erste Workaway-Erfahrung

Vor Ort haben wir das große Bedürfnis, uns nützlich zu machen, das Land dabei intensiver kennenzulernen und uns weiterzuentwickeln. Über die Plattform workaway.info haben wir uns kurzfristig auf eine der relativ vielen Stellen beworben und hatten Glück. Eine Familie, die ein wunderschönes Grundstück mit Blick auf den Südkaukasus besitzt, sucht ganzjährig Freiwillige, die ihnen beim Bau eines zweiten Öko-Hauses helfen. Sie versichern uns, dass wir auch ohne große handwerkliche Fähigkeiten helfen könnten. Für Verpflegung und einen rudimentären Schlafplatz wäre gesorgt. Kein Problem für uns. Mit “rudimentär” kennen wir uns ja schon aus und wir haben ja auch alles, was wir zum Schlafen brauchen.

Also hin da. Und schöner hätten wir es uns kaum wünschen können. Auf der Baustelle gibt es viel zu tun und man hat uns gesagt, dass wir nicht viel falsch machen können. Ideale Bedingungen für uns, um so viel wie möglich zu lernen. Es ist unglaublich, wie viel man in nur 2 Wochen lernen kann. Jeden Tag fühlen wir uns sicherer im Umgang mit den Aufgaben, Materialien und Werkzeugen und freuen uns über (unsere) Fortschritte. Gleichzeitig werden wir hier kulinarisch verwöhnt! Dieser Alltag, die Arbeitsroutine, der phänomenale Ausblick, die süßen Hunde, und der viele Austausch mit anderen Volunteers, Tourist:innen sowie Familienmitgliedern tun uns gut. In der Zwischenzeit blüht Georgien vor unseren Augen geradezu auf.

Neben dem Hausbau und Tourismus betreibt die georgische Familie einige Teeplantagen. Viele Menschen wissen nicht, dass die subtropischen Hügel nahe der Schwarzmeerküste auch die Heimat einer einzigartigen Teekultur sind. Einst war Georgien sogar der viertgrößte Teeproduzent der Welt. Im 20. Jahrhundert füllte Georgien die Tassen der gesamten Sowjetunion, bis die Industrie 1991 mit der UdSSR zusammenbrach. Jahrzehntelang lag sie brach, doch nun gibt es Menschen, die sich um die Wiederbelebung der traditionellen Teekultur bemühen. Eine dieser Pionier:innen ist unsere Gastgeberin Lika Megreladze. Viele Generationen ihrer Familie arbeiteten vor dem Zusammenbruch der Branche im Teegeschäft. Schon vor der massenhaften Kommerzialisierung des Tees durch die Sowjets hatte Georgien sein Potenzial für den Teeanbau erkannt und erfolgreich umgesetzt. Zusammen mit einigen anderen Teehersteller:innen konzentriert sich Lika nun mit Hilfe biologischer Methoden auf Qualität statt Quantität - ganz anders als zu Sowjetzeiten, in denen die Massenproduktion im Vordergrund stand.

Insbesondere Likas Haus namens “Komli" ist zu einem Wahrzeichen geworden. Der Name ‘Komli' kommt von dem Wort 'Rauch', das in der georgischen Sprache ein Synonym für einen bewohnten Ort ist, ein Haus, in dem Menschen leben und in dem gekocht wird. Wenn man also Rauch aus dem Schornstein aufsteigen sieht, kann man eintreten und Gastfreundschaft erwarten. Hier erfährt man nicht nur etwas über den Teeanbau, sondern kann auch die verschiedenen Nuancen von weißem, grünem und schwarzem Tee schmecken. Bei einem Glas wertvollem Wein aus eigener Produktion erfährt man zudem etwas über die bewegte Geschichte der Familie, der Region und des Landes, bevor man sich in einem der riesigen rustikalen Weinfässer zur Ruhe begibt.

Wir genießen es, als Freiwillige diesen Ort zu erleben. Volunteering ist bereits seit über 10 Jahren Teil unseres Lebens. Irgendwie haben wir das Gefühl, dass Arbeit eine andere Qualität hat, wenn sie nicht monetär vergütet wird. Es erfüllt und bereichert eben auf eine ganz andere Art und Weise. Vielleicht weil wir hier ausschließlich intrinsisch motiviert sind. Und weil wir dabei anderen helfen können. Wir gehen hier voll auf und machen sehr gerne sowohl einfache und repetitive Aufgaben als auch neue herausfordernde Tätigkeiten, wie das Schleifen von Holz oder Arbeit mit Lehm. Jeden Tag haben wir richtig Bock, uns einzubringen, uns schmutzig zu machen, und vergessen dabei gerne mal die Zeit. Hier sind wir im Flow. Als wir nach drei Wochen weiter aufbrechen, mischen sich die Frühlingsgefühle mit schmerzlicher Wehmut. Dieser Ort hat uns geholfen, endlich in Georgien anzukommen und uns wieder auf unsere Reise zu freuen. Wir werden diesen Ort sehr vermissen.

“Wo wir auch hinschauen…, es ist einfach ein Augenschmaus.”

 

Für Fahrradbegeisterte bietet das übersichtliche Land Georgien ein riesiges Angebot an schwierigen und einfacheren Strecken durch atemberaubende Natur. Uns führt es durch die Regionen Guria, Imereti, Shida Kartli bis in die Hauptstadt Tbilissi (Tiflis). Schöner hätten wir uns unseren Start nach der Winterpause nicht vorstellen können. Abgesehen davon, dass die Natur um uns herum endlich in voller Blüte steht, freuen wir uns besonders über die vielen freundlichen Menschen, die uns von allen Seiten grüßen. Wie wir scheinen auch sie Frühlingsgefühle zu haben, denn spätestens bei unserem lauten Gruß “GORMAJOBA!” (georgisch für “Hallo”) lächeln uns wirklich alle an. Sie nicken freudig und antworten mit einem breiten Grinsen "Gormajoba!” Und in vielen Fällen können wir uns v.a. mit den älteren Menschen aufgrund gemeinsamer Sprachkenntnisse sogar fließend unterhalten.

So ist es auch mit Giorgi. Er freut sich, uns zu sehen und zögert keine Sekunde. Als wir uns gerade den Berg neben seinem Hof hochquälen, öffnet er seine Tore und ruft uns herein. Eigentlich sind wir noch keine Stunde auf dem Rad und haben noch viel vor. Doch Georgi versorgt uns mit hausgemachtem Schnaps, Wein sowie einigen Leckereien. Die Zeit verfliegt in Gesprächen über den Weinanbau und die Geschichte. Und irgendwann heißt es für uns weiterzuziehen.

Wo wir auch hinschauen, welche Abbiegung wir auch nehmen, es ist einfach ein Augenschmaus und perfekt zum Campen. Es ist diese Mischung aus flacher Ebene und schneebedeckten Gipfeln, grünen Wiesen und angenehm duftenden Blumen. Bis auf grasende Pferde, Schweine und Kühe sind wir ganz allein. Als wir unser Zelt aufbauen, ist die Temperatur auf angenehme 20 Grad gesunken. Die Sonne geht unter und taucht die Umgebung in neue Farben. Wir sind hier so glücklich wie schon lange nicht mehr. Langsam erinnern wir uns wieder an die Freuden, die wir in den letzten Jahren auf dieser Reise erlebt haben. Georgiens sommerlicher Frühling gibt uns einen enormen Motivationsschub.

Nachdem wir bereits durch Europa und Asien geradelt sind, fällt es uns schwer, Georgien einem dieser beiden Kontinente zuzuordnen. Es liegt irgendwo dazwischen und steht doch für sich allein. Wir finden, dass dieses Land in keine Kategorie passt - weder in Bezug auf die Landschaft noch auf die Kultur. Man kann hier irgendwie von allem ein bisschen haben - verbunden mit einem ganz eigenen kaukasischen Charme. Und das fasziniert.

Das Berlin von Georgien

Ende April erreichen wir schließlich die Hauptstadt Tbilissi. Dass wir uns ausgerechnet in diese Großstadt verlieben würden, hätten wir nicht erwartet. Es ist, als würden wir diesen Ort schon kennen. Vielleicht, weil uns hier vieles an Berlin erinnert. Es ist quasi ein georgisches Berlin: divers, international, mitreißend, jung, lebendig. Wir freuen uns einfach jeden Tag darauf, aufzubrechen und neue Ecken zu entdecken. Und wir werden nicht enttäuscht. Es wird einfach nicht langweilig. Stattdessen haben wir jeden Tag einen neuen Lieblingsplatz gefunden, den wir eifrig auf Google Maps markieren - für die Zukunft. Und wir haben das Glück, tollen Menschen zu begegnen. Sei es bei unseren Gastgebern, in den vielen coolen Cafés oder in der Bachata-Tanzschule. Es fühlt sich so an, als ob wir bereits eine Community aufbauen. Von Tag zu Tag fällt uns der Abschied ein wenig schwerer und so haben wir unseren Aufenthalt spontan ganze 5 mal (!) verlängert. Es ist einfach die perfekte Liaison zwischen uns.

Passüberquerung im Großen Kaukasus

Unsere Visa für das nächste Land kleben schon in unseren Pässen. Und ein Gebirge muss dafür überquert werden - der Große Kaukasus. Wir nehmen die “Ghalghaï Military Road” oder auch “Georgische Heerstraße”, die Georgien und Russland verbindet. Auf den Spuren von Händlern, Invasoren und vielen Reisenden wird diese Straße seit dem 18. Jahrhundert genutzt. Links von uns können wir nach einigen Tagen im Nebel den Riesen des Großen Kaukasus erahnen. Am letzten Tag unserer Passüberquerung im Großen Kaukasus bekommen wir ganz besonderen Support. Eine zuckersüße Hündin beschloss, uns trotz unseres Schneckentempos auf den letzten Kilometern hinauf zu begleiten. Mit der Zeit haben wir uns wirklich wie ein Team gefühlt, das gemeinsam alle Hindernisse meistert: Regen, Kälte, steile Straßen, schnelle Lastwagen, volle Tunnel. Sie wartet auf uns. Sie amüsiert uns. Sie motiviert uns. Deshalb taufen wir sie “Spirit”, denn sie ist für uns der Inbegriff von Teamgeist. Oben angekommen, scheint sie die Aussicht genauso zu genießen wie wir. Sie sitzt ruhig neben uns und schaut minutenlang ins Tal. Dann kuschelt sie sich an Joschas Bein. 

Dieses Verhalten von Straßenhunden fasziniert uns schon seit Jahren. Ob beim Wandern, dem Spaziergang in der Stadt oder beim Radeln - Hunde schließen sich dem Menschen instinktiv an. Sie werden zu deinen Partnern und lassen dich nicht allein. Sie wollen in deiner Nähe sein und warten auf dich, wenn es nötig ist. Es erfüllt sie einfach, in einer Gemeinschaft zu leben. Solche Momente zeigen uns immer wieder, dass der Hund zum Menschen gehört - und der Mensch zum Hund.

Nach 5 Monaten ist es Zeit, sich von Georgien zu lösen. Ein Land, nur etwa so groß wie Bayern, hat unsere Herzen nachhaltig erobert. Es ist eines der kleinsten Länder auf dieser Reise. Aber für uns ist es eigentlich eines der interessantesten Länder und das liegt vor allem daran, dass wir uns hier besonders viel Zeit genommen haben. Jeden Tag sind wir ein bisschen tiefer eingetaucht und haben neue interessante Details über diesen Teil des Kaukasus erfahren.

Dieses Land bietet einfach alles, was das Herz begehrt: atemberaubende Landschaften, interessante Kultur, bewegte Geschichte, mehrere Klimazonen, moderne Großstädte, gutes Essen, feine Menschen und traumhafte Routen zum Radfahren, Hiken und Campen. Hier kommt alles zusammen und wir haben nur einen Bruchteil davon gesehen. Und dafür sind wir dankbar. Der Abschied fällt uns nicht leicht, aber wir sind uns 100% sicher, dass wir wiederkommen werden. Denn es gibt jetzt auch viele Menschen, die wir wiedersehen wollen. Nakhvamdis, Georgien!

 

Verfolge unsere Weiterreise gerne auf Instagram: @project.pedalforpaws.


Wir freuen uns auf Dich.

 

Xenia & Joscha

 

Unsere Fahrräder: Böttcher Expedition, Rohloff Speedhub 500/14

 

Ein kleiner numerischer Überblick:
- 15.300 km durch 20 Länder mit dem Fahrrad

- 2 Rohloff-Ölwechsel pro Rad

- 2 Ketten-und Reifenwechsel pro Rad

 

Weitere Informationen zu unserer Route und Ausrüstung findest du hier.

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news-4900 Wed, 31 Jul 2024 10:30:57 +0200 Heiratsantrag vor türkischem Bergpanorama und der Abstieg vom Sattel - Pedal for Paws https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/heiratsantrag-vor-tuerkischem-bergpanorama-und-der-abstieg-vom-sattel-pedal-for-paws Wir sind Xenia (33) und Joscha (32) und seit fast zwei Jahren mit dem Fahrrad auf Weltreise. Für den Tierschutz sind wir seit August 2022 in Richtung Thailand unterwegs und haben dafür als blutige Anfänger den Bürostuhl in Berlin gegen den Fahrradsattel getauscht und fast 12.000 Kilometer von Berlin über Istanbul, Saudi Arabien, Iran, Irak und in die Türkei zurückgelegt. Nachdem wir nach einem heftigen Schneesturm die ostanatolischen Berge hinter uns gelassen haben, stellt uns die Strecke vor eine weitere große Herausforderung. Unzählige Tunnel warteten auf uns. Mit dem Fahrrad durch einen Tunnel zu fahren, hielten wir immer für unseren Endgegner, und das zu Recht. Wir sind sogar Umwege gefahren oder sind ein Stück getrampt, um die gefährlichen Durchfahrten zu vermeiden. Das Schlimmste ist der hallende Lärm der vorbeifahrenden Autos und Lkws. Es hört sich immer so an, als komme ein Monster auf uns zu. Aber hier in der Türkei hatten wir keine Wahl. Wir mussten uns einer großen Angst stellen und an einem Tag durch mehr als 50 Tunnel fahren. Ja, das war schrecklich. Wir haben viel geschwitzt und geflucht. Aber nach jedem Tunnel fühlten wir uns wie neugeboren, denn die Aussicht auf die Berge um uns herum war überwältigend. Auch wenn diese Schönheit leider ein Stausee war, lenkte sie uns von der Angst ab, bevor es wieder in den Schlund des Todes ging. Nach dieser intensiven Konfrontationstherapie sind wir zwar immer noch keine Fans von Tunneln, aber unsere Angst hält sich jetzt in Grenzen.Einen Tag vor dieser Herausforderung haben wir zwischen Tunnel 6 und 7 eine Pause eingelegt und unser Lager aufgeschlagen. Auf einem höher gelegenen, ebenen Zeltplatz hatten wir einen malerischen Blick auf einen Stausee und ein dahinter liegendes Bergpanorama. Es war der richtige Ort für einen besonderen Moment, den wir aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählen können:

Joscha: “Ich will die Liebe und Zuneigung zu dieser Frau in einer einfachen, alltäglichen und doch besonderen Situation zeigen. Ich mache mir bereits Notizen, was ich sagen will, aber ich habe keine Ahnung, wann der richtige Zeitpunkt kommen würde. Und als wir eines Abends unerwartet auf einem Panoramazeltplatz unser Lager aufschlagen, weiß ich: Das ist der Moment. Mit der inneren Entscheidung kam die Aufregung. Und in der untergehenden Sonne, während sie die Instantnudeln zubereitete, machte ich ihr mit einem selbstgemachten Ring einen Antrag. Und sie hat Ja gesagt.“

Xenia: „Das Letzte, was ich am Ende dieses verrückten Jahres erwartet hatte, war ein Antrag. Damit habe ich eigentlich nie gerechnet. Es war uns einfach nicht wichtig. Als ich gerade das Wasser für die Instantnudeln koche, setzt sich Joscha mir gegenüber und sagt einfach so die schönsten Worte, während ich überlege, ob es unhöflich wäre, die Nudeln ins kochende Wasser zu werfen. Und dann kommt DIE Frage und ich rufe nur "Waaaaaas?". Ich konnte es nicht fassen. Wir haben gelacht wie Kinder und ich habe 1000 Fragen. Und doch fühlt sich in diesem Moment alles so richtig an: das Spontane, das Simple, der Humor, draußen in der Natur, der selbstgebastelte Ring, auf dem Boden neben unserem Zelt und ganz allein in dieser traumhaften Umgebung. Es ist nicht inszeniert, nicht kitschig, nicht teuer und nicht aufgesetzt. Es gibt auch keinen Kniefall. Wir sind einfach wir selbst.”

Mit viel Liebe im Herzen fahren wir an die türkische Schwarzmeerküste und überqueren die Grenze nach Georgien.

Eigentlich hat sich seit dem Heiratsantrag nichts verändert und doch fühlen wir uns mehr verbunden. Wir haben das Gefühl, dass nicht nur diese Reise, sondern auch dieser Schritt uns einander näher gebracht hat. Wir sind nun über 6 Jahre zusammen. 25 % dieser Zeit haben wir auf dieser Reise verbracht. Ja, wir waren in den letzten 1,5 Jahren 24/7 zusammen. Und ja, wir streiten uns unterwegs sicherlich mehr als vor der Reise. Aber wir vertragen uns auch schneller, reden generell mehr miteinander und lernen uns dadurch immer besser kennen. Jeden Tag müssen wir neue Herausforderungen meistern und zahlreiche Entscheidungen treffen. Wir stoßen ständig an unsere körperlichen und mentalen Grenzen, und wenn einige Grundbedürfnisse aufgrund von Hunger, Kälte oder Müdigkeit nicht erfüllt werden, kann es auch mal knallen. Doch wir kennen uns mittlerweile unter diesen außergewöhnlichen Bedingungen und verzeihen sofort. Ansonsten nehmen wir uns am Abend Zeit, um uns in Ruhe auszusprechen und eventuell Feedback zu geben. Außerdem nennen wir jeden Abend auch zwei Dinge, die die andere Person gut gemacht hat. Kommunikation ist einfach die Basis. Und unser Team muss funktionieren. Am Ende des Tages wissen wir ja, wofür wir das machen. Unsere Motivationen überschneiden sich stark, und das hilft uns letztlich, in Krisensituationen unser Ego zurückzustellen.

Der Abstieg vom Sattel?

Zum Jahresende 2023 stellen wir fest, dass wir dieses Mal vielleicht mehr als ein oder zwei Wochen brauchen, um uns zu sortieren und die Dinge zu verarbeiten. Unsere Aufnahmekapazität ist so langsam erschöpft und die Wertschätzung sowie Energie für Neues lässt nach. Es ist in den letzten Monaten einfach viel zu viel passiert - von den heißen Wüsten der arabischen Halbinsel bis über die Gebirgswelt des Iran und Iraks und schließlich durch die schneereiche Landschaft Türkeis. So viele Kulturen, Begegnungen, Gespräche, Learnings, Perspektiven und klimatische Bedingungen.

Dieses Jahr fühlt sich an wie ein halbes Leben. Ein wenig Stillstand und Abstand zu der Reise würde uns gut tun. Der Mensch ist nicht dazu gemacht, langfristig jeden Tag so viel Neues zu sehen, zu erleben und zu begreifen. Und das merken wir immer mehr.

Und so beschließen wir im Dezember eine längere Winterpause einzulegen. Bei der Route, die wir vor uns haben würden, ergab es aufgrund der schwierigen winterlichen Bedingungen erst einmal keinen Sinn, weiterzureisen. Über einige Ecken lernen wir eine freundliche georgische Dame kennen, die uns anbot, unsere Fahrräder bei ihr in einem Dorf in Westgeorgien abzustellen. Sie selbst hat vor, über den Winter ihre Tochter in Moskau zu besuchen. Und auch wir haben unsere Familie so kurz vor Weihnachten sehr vermisst. Wenn man sich für ein Leben unterwegs entscheidet, muss man Kompromisse eingehen. Dem sind wir uns bewusst. Aber wir hatten nie vor, so lange mit dem Fahrrad nach Thailand zu fahren. Es hat sich einfach so ergeben. Für uns ist klar, dass wir diesen außergewöhnlichen Weg nur weitergehen können, wenn wir zu Hause nicht alles verpassen. Die Menschen in unserem Leben sind uns unglaublich wichtig und wir wissen nie, wieviel Zeit wir noch zusammen haben. Also beschließen wir, unser Handgepäck zu packen und unsere Familie zu überraschen.

Pedal for Paws im Fernsehen und auf Kurzreise in die Ukraine

Unsere Auszeit in Deutschland hat 1000 schöne Momente, mit denen wir nicht gerechnet haben. Zum einen können wir viel Zeit mit unseren Familien verbringen und besonders der 96. Geburtstag von Joschas Oma und der 2. Geburtstag von Xenias Nichte sind tolle und verbindende Erlebnisse. Wir lassen dem Körper Raum und der Seele freien Lauf. Xenia widmet sich ihrer Ahnenforschung, wir duellieren uns unzählige Male beim Spiel Siedler von Catan und genossen den Luxus eines festen Wohnsitzes.

Ein Highlight unserer Winterpause ist es, weitere tolle Menschen vom Verein Notpfote Animal Rescue e.V. kennen zu lernen und mit ihnen für ein paar Tage an ihrer Vision zu arbeiten: ein wunderschönes Tierheim an der ungarisch-ukrainischen Grenze zu bauen. Die Zeit in der Ukraine mit diesen wunderbaren Menschen zu verbringen, hat uns nicht nur persönlich bereichert, sondern auch in unserem Ziel bestärkt. Im WDR dürfen wir kurz darauf in der Sendung “Tiere suchen ein Zuhause” auftreten und von unserer Reise und unserer Mission berichten. Die Winterpause ist also auch eine aufregende Zeit gewesen.

Unser Projekt „Pedal for Paws“ braucht einen langen Atem und manchmal zweifeln wir an uns und unserem Vorhaben, aber wir wissen, dass es sich lohnt - für jedes einzelne Leben, das wir verändern.  Manchmal muss man die eigene Blase verlassen, um die Dinge wieder klarer zu sehen. Die Pause hat uns einen Perspektivwechsel ermöglicht, den wir in dieser dunklen Winterzeit dringend gebraucht haben.

Verfolge unsere Weiterreise gerne auf Instagram: @project.pedalforpaws.

Wir freuen uns auf Dich.

Xenia & Joscha

Unsere Fahrräder: Böttcher Expedition, Rohloff Speedhub 500/14

Ein kleiner numerischer Überblick:
- 13.250 km durch 18 Länder mit dem Fahrrad

- 2 Rohloff-Ölwechsel pro Rad

- 2 Ketten-und Reifenaustausch pro Rad

Weitere Informationen zu unserer Route und Ausrüstung findest du hier.

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news-4899 Tue, 30 Jul 2024 08:22:39 +0200 Blinde und sehbehinderte Tandem-Fahrer aus fünf Ländern beim 20. Internationalen Tandem-Jugend-Camp https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/blinde-und-sehbehinderte-tandem-fahrer-aus-fuenf-laendern-beim-20-internationalen-tandem-jugend-camp

„Es geht nur gemeinsam“ – mit diesem Motto gehen 20 Tandem-Teams von Köthen (OT von Märkisch-Buchholz) aus täglich auf Tour, um die Region zu erkunden. Die Hälfte der Teilnehmer ist blind oder sehbehindert. Sie kommen aus Lettland, Polen, Tschechien, aus der Ukraine und aus Deutschland. Gemeinsam mit ihren sehenden „Piloten“ ist das Tandem für sie Sportgerät, Symbol und Mobilitätshilfe.

Möglich wird das Treffen durch Tandem-Hilfen e.V. „Wir pflegen seit 20 Jahren die Kontakte zu Tandem-Fahrern in osteuropäischen Ländern“, sagt der Vorsitzende des Vereins Dr. Thomas Nicolai. „Wir wollen Brücken bauen und die Teilhabe von Menschen mit Sehproblemen fördern.“

Bei den insgesamt über 350 Kilometer langen Strecken fuhren mehr als die Hälfte der 20 Tandems mit Rohloff-Schaltung.

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news-4897 Wed, 24 Jul 2024 08:22:15 +0200 BLAUER SONNTAG - Tage der Industriekultur Nordhessen 22. bis 25. August 2024 https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/blauer-sonntag-tage-der-industriekultur-nordhessen-22-bis-25-august-2024 Mit voller Kraft voraus!

Es ist wieder soweit! Am letzten Wochenende der hessischen Sommerferien bieten 61 nordhessische Museen, Vereine, Initiativen und Unternehmen großen und kleinen Besucherinnen und Besuchern im Rahmen des BLAUEN SONNTAG die Gelegenheit, nordhessische Industriekultur bei über 100 Veranstaltungen live zu erleben.

Mit dem diesjährigen Fokusthema MIT VOLLER KRAFT VORAUS! stellt der BLAUE SONNTAG positive Kräfte und Potentiale ins Rampenlicht, die hinter einem erfolgreichen Unternehmen oder Produkt, einer bahnbrechenden Innovation oder einer industriellen Weiterentwicklung stehen oder standen: Menschen, Maschinen, technische Erkenntnisse oder aber Know-How.

Die Rohloff AG bietet am 22.08.2024 14:00 Uhr und am 23.08.2024 10:00 Uhr jeweils einen Termin zur Betriebsbesichtigung unter dem Motto "Einblicke in die Getriebefertigung" an.

Anmeldungen bitte über das Anmeldeformular

Weitere Informationen: https://www.blauer-sonntag.de

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news-4896 Wed, 17 Jul 2024 14:59:34 +0200 E-14 am eBike mit Dropbar + TRP Hywire BRIFTER https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/e-14-am-ebike-mit-dropbar-trp-hywire-brifter Rohloff E-14 Schaltungs-Upgrade
Der smarte BOSCH SX Motor und die Rohloff E-14: Mehr Sportlichkeit und bessere Ergonomie. Das elektronische Schalten einer Rohloff SPEEDHUB 500/14 ist seit der Einführung der E-14 schnell und einfach per Tastendruck möglich. Ganz gleich, ob Einfach-, Multi- oder Auto-Downshift, die E-14 ermöglicht maximalen
Schaltkomfort. Nun harmoniert die Rohloff E-14 auch mit dem smarten Bosch SX Motor. Besonders im sportlichen MTB- und Gravelsegment ist der leichtere und
gleichzeitig leistungsstarke Motor immer öfter zu finden. Optimal ergänzt wird er nun auch mit der Rohloff E-14. Dank des neuen „Rohloff E-14 DC-CAN-Adapter2“ (Art. 8802-05) arbeiten die E-14 und Bosch SX Hand in Hand. Im „Rohloff E-14 DC-CAN Adapter2“ sorgen Keramik-Kondensatoren für eine stabile Spannungsversorgung der Rohloff E-14, wenn es beim Schalten darauf ankommt. Deshalb ist es nun möglich, den neuen Adapter an den Bosch Component Connector (BCC) anzuschließen. Der BCC ist beim Bosch SX-Motor die einzige Möglichkeit, um Zusatzkomponenten mit Energie zu versorgen. Im ersten Modelljahr war die Rohloff E-14 ausschließlich auf den Bosch High Power Port (HPP) an der Drive Unit angewiesen. Für den Einsatz an Bosch CX-Motoren eröffnen sich den Fahrradherstellern nun mehr Variabilitäten, da die E-14 nun wahlweise an HPP oder BCC betrieben werden kann.
Für alle Freunde eines Flatbar-Lenkers ist dies sofort über den bereits verfügbaren und bekannten E-14 Taster möglich. Ab Herbst 2024 wird dann optional ein überarbeiteter Trigger (Art. 8801-04) angeboten.


E-14 am eBike mit Dropbar + TRP Hywire BRIFTER
Wer die schnellen Schotter-Runden und das Bikepacking schätzt, ist auch auf dem Gravel-Bike mit Dropbar bestens aufgehoben. Die Verwendung von Dropbars in Kombination mit der Rohloff E-14 und dem „TRP Hywire BRIFTER*“ ist ab sofort möglich. Dank der Zusammenarbeit mit dem Bremsspezialisten TRP konnte eine Lösung entwickelt werden, die Hywire-BRIFTER als E-14-Schalthebel am Dropbar zu verwenden. “ Um den „TRP Hywire BRIFTER“ einsetzen zu können, braucht es das passende E-14 Adapterkabel für TRP (Art. 8812) in Verbindung mit DC-CAN-Adapter2 (Art. 8802-05) für z.B. den BOSCH SX Motor. Für das Modelljahr 2025 sind die
Komponenten für unsere Partner erhältlich. *Info: Kunstwort „BRIFTER“ steht für BRake/shIFTER, auf deutsch also Bremsschalthebel

 

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news-4895 Tue, 09 Jul 2024 09:50:28 +0200 Türkei am Limit: Arbeit im Erdbebengebiet & Aufgabe im Schneesturm - Pedal for Paws https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/tuerkei-am-limit-arbeit-im-erdbebengebiet-aufgabe-im-schneesturm-pedal-for-paws Manche Leute fragen uns, ob wir jemals daran gedacht haben, aufzugeben und die Reise abzubrechen. Die Antwort ist ganz einfach: nicht ein einziges Mal. Die Neugierde auf das, was uns hinter der nächsten Kurve erwartet, ist viel größer als jede Herausforderung auf diesem Weg. Und wenn uns alles zu viel wird, wir nicht mehr wir selbst sind und vor lauter körperlicher und geistiger Erschöpfung oder Frustration eklig zu uns oder anderen werden, dann nehmen wir uns Zeit für eine Pause: 1 Stunde, 1 Tag, 1 Woche. So viel wie eben nötig.

Für den Tierschutz fahren wir, Xenia (33) und Joscha (32), seit August 2022 in Richtung Thailand um den Globus. Vor ca. 1,5 Jahren haben wir den Bürostuhl in Berlin gegen den Fahrradsattel getauscht und sind über 10.000 Kilometer von Berlin über Istanbul und dann in einer großen Schleife über Saudi Arabien, Oman, Iran und Irak zurück in die Türkei gefahren. Unser großes Fahrradabenteuer mit dem Ziel zur Finanzierung einer mobilen Tierklinik geht für eine zweite Runde in die Türkei.

Zum zweiten Mal in die Türkei zu reisen, fühlt sich für uns fast wie nach Hause kommen an. Es ist das erste Mal, dass wir auf dieser Reise ein Land zweimal besuchen, und wir sind total aufgeregt. Nachdem im letzten Jahr jedes Land völliges Neuland für uns gewesen ist, tut es gut, in vertrauten Gewässern zu schwimmen. Auch wenn Ostanatolien fast nichts mit der westlichen Provinz Marmara und Istanbul gemeinsam hat, kommt es uns vor, als wären wir schon einmal hier gewesen. Nach Jordanien, Saudi-Arabien, Oman, den Vereinigten Arabischen Emiraten, dem Iran und dem Irak gibt uns die Türkei ein Gefühl von Heimat.

Vielleicht liegt es auch daran, dass so viele Menschen hier eine enge Verbindung zu Deutschland haben. Wir treffen immer wieder Menschen, die früher in Deutschland gelebt haben und die dort noch Familie haben. Deshalb freuen sich die Leute oft sehr, wenn sie erfahren, dass wir von Deutschland bis in die Türkei geradelt sind. Viele von ihnen sprechen noch Deutsch und so kommt es nicht selten vor, dass wir uns in irgendeinem Dorf plötzlich auf Deutsch unterhalten können. Hier wird uns bewusst, wie eng unsere beiden Länder miteinander verwoben sind. Wie immer werden wir mit der größten Gastfreundschaft empfangen. Wir genießen den Austausch bei vielen Gläsern Chai, und so verbringen wir am Ende fast drei Monate in der Türkei.

Warum wir Tiere retten wollen
Die Zeit in Antakya, der Stadt an der südtürkischen Mittelmeerküste, gehört zu den prägendsten und wichtigsten Erlebnissen dieser Reise. Als wir in Berlin mit dem Fahrrad losgefahren sind, haben wir so gut wie nichts gewusst. In fast allen Bereichen sind wir absolute Anfänger: Fahrräder, Radreisen, Camping und Tierschutz.

Aber wir haben eine Idee, die in unseren Köpfen immer mehr Gestalt annimmt und in uns eine Energie entfacht, die wir noch nie zuvor gespürt haben. Wir haben Lust, uns auf Unbekanntes einzulassen und dabei unsere Welt nicht nur besser kennenzulernen, sondern sie auch ein bisschen besser zu machen. So ist das Projekt “Pedal For Paws” und die Spendenkampagne für eine mobile Tierklinik entstanden.

Wir haben weder ernst zu nehmende Erfahrungen mit Haustieren, noch haben wir uns jemals im Tierschutz engagiert. Dennoch steht für uns von Anfang an fest, dass wir unsere Reise den Tieren widmen wollen. Schnell kommen uns Straßentiere in den Sinn, denn von früheren Reisen wissen wir, dass sie unsere ständigen Begleiter sein werden. Und so ziehen wir los, naiv und unerfahren. Unterwegs lernen wir fast alles und die Zeit im Rettungscamp von Notpfote Animal Rescue e.V. in Antakya spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die Entscheidung, das Camp zu besuchen, ist relativ spontan. Es liegt nicht einmal auf unserer Route. Noch während wir durch den Irak radeln, hören wir von dem Engagement von Notpfote in der Türkei und der Wunsch zu helfen ist groß. Kurzerhand werfen wir unsere Pläne über Bord und nehmen einen 800 km langen Umweg entlang der syrischen Grenze in Kauf.

Uns fehlen die Worte
Erst vor Ort wird uns bewusst, was das Erdbeben im Februar 2023 in diesem Teil der Welt angerichtet hat. Alles scheint so unwirklich. Es fühlt sich an, als wären wir nicht mehr auf unserem Planeten, sondern irgendwo in ein postapokalyptisches Zeitalter katapultiert worden …

90 % der Stadt ist zerstört und nichts erinnert mehr an ein normales Leben. Viele Menschen haben ihr Leben, ihre Häuser, ihre Jobs und ihre Zukunft verloren.

Einige wenige sind in andere Städte umgezogen, doch die meisten leben immer noch hier in provisorischen Zelten oder Containern. Niemand weiß wirklich, wie es weitergeht und wann sie wieder in eine normale Unterkunft ziehen können. Gleichzeitig werden den ganzen Tag über Ruinen abgerissen und der Schutt abtransportiert. Ein Dunst aus asbestverseuchtem Staub bedeckt die Stadt.

Wir sehen die Zerstörung und die einsturzgefährdeten Häuser mit unseren eigenen Augen, aber der Eindruck bleibt surreal. Kurz nach dem Erdbeben sind die Menschen erst einmal auf sich allein gestellt gewesen, doch schnell ist Hilfe aus der ganzen Welt angekommen. Einige liegen 24 bis 72 Stunden lang unter Trümmern begraben. Für einige kommt eine Bergung zu spät. Tausende haben nicht überlebt. Monatelang hat es keinen Strom, kein fließendes Wasser und keine Sanitäranlagen gegeben. Unvorstellbar.

Heute sind fast alle Wohltätigkeitsorganisationen wieder abgereist und Spenden kommen nur noch spärlich an. Die Menschen sind auf sich allein gestellt. Diese Eindrücke hier zu beschreiben, würde weit mehr Sätze erfordern, als möglich sind, aber uns fehlen die Worte.

Doch eine Organisation ist geblieben: Notpfote aus Deutschland.

Und obwohl die meisten Menschen alles verloren haben und über ihre Zukunft im Ungewissen sind, kümmern sie sich um die Schwächsten. Selten haben wir so viel Menschlichkeit, gegenseitige Unterstützung und Liebe zu den Tieren erlebt wie hier in Antakya. Notpfote hat in Zusammenarbeit mit lokalen Freiwilligen seit dem ersten Tag unglaubliche Arbeit geleistet und unzählige Straßen- und Haustiere aus den Trümmern gerettet und medizinisch versorgt. Und wir haben die Ehre, eine Zeit lang vor Ort dabei zu sein. Wir unterstützen das Team bei der täglichen Arbeit für fast drei Wochen und lernen extrem viel über die Arbeit im Tierschutz und Umgang mit medizinisch akuten Fällen.

Der Weg durch Zentralanatolien
Die letzten milden Tage haben wir hinter uns gelassen, als wir das Tierrettungscamp der Notpfote in Antakya verlassen haben. Von nun an wird ein Mix aus Regen, steilen Bergen und Minustemperaturen den Alltag bestimmen. Die ersten Tage nach einer längeren Radpause sind für uns immer die schlimmsten. Die Kondition hat nachgelassen, die Lunge spielt nicht mit und auf den ersten Kilometern geht es vor allem darum, den stressigen Großstadttrubel hinter sich zu lassen. Innerhalb einer Woche sinkt die Temperatur von mediterranen 18°C auf eisige 4°C. Und die ganze Zeit denken wir an unser undichtes Zelt und die regenreiche Nacht, die uns bevorsteht.

Es hilft auch nicht, dass Xenia von einem Moment auf den anderen übel wird. Während wir versuchen, einen fiesen Anstieg zu meistern, sagte sie plötzlich, dass sie nicht mehr weiter könne. Sie muss sich hinlegen, und zwar sofort. Aber um uns herum gibt es keine Möglichkeit des Unterschlupfs. Das Ackerland rechts und links von uns steht unter Wasser, und sobald wir stehen blieben, frieren wir. Xenia hat keine Wahl. Sie muss die Zähne zusammenbeißen und irgendwie weiterfahren. Nach mehreren verlassenen Tankstellen finden wir schließlich eine, die noch in Betrieb ist. Während Xenias Augen sich mit Tränen füllen, erkläre ich (Joscha) dem Besitzer unsere Situation, und er zögert keine Sekunde. Er öffnet für uns eine Art Schuppen, der zu einem Gebetsraum umfunktioniert wurde. Es ist kalt, aber trocken und mit Teppichen ausgelegt. Es ist einfach perfekt. Xenia wartet keine Sekunde und legt sich sofort mit ihrer nassen Kleidung auf den Boden. Und ich bin erleichtert und unendlich dankbar, dass es in der Türkei immer wieder Menschen gibt, die Fremden einfach so helfen. Sie bringen uns sogar eine Heizung und wir sind einfach nur froh, dass wir die Nacht im Trockenen verbringen können. Solche Momente gibt es immer wieder in diesen kalten Tagen.

Vom Schneesturm überrascht
An einem Tag müssen wir sogar aufgeben und umkehren. Schon am Morgen stehen die Zeichen schlecht, als wir aus dem Fenster schauen. Eine dicke Schicht Neuschnee hat das ganze Dorf im anatolischen Mittelgebirge bedeckt und immer mehr Schneeflocken fallen vom Himmel. Die Temperatur beträgt -5 Grad. Mehrere Leute haben uns davor gewarnt, bei diesem Wetter aufzubrechen, aber wir haben uns entschlossen, es zu versuchen. So schlimm kann es nicht sein. Wir machen uns also auf und merken schnell, wie anstrengend dieser Tag werden würde. Die Kälte, die Glätte und die Steigung sind Bedingungen, die wir in diesem Ausmaß bisher noch nie bewältigt haben. Sogar die Lastwagen bleiben bei den rutschigen Straßenverhältnissen stecken und müssen auf Hilfe warten. Doch wir bleiben zuversichtlich und überholen die Schwergewichte im Schneckentempo. Trotz der schlechten Sicht kommen wir sogar gut voran. Das geht so lange gut, bis es uns heftig von der Seite trifft. Ein heftiger Schneesturm bläst uns nicht nur fast von den Rädern, sondern lässt auch unsere Gesichter und Extremitäten erfrieren. Die Schneeflocken stechen unsere Gesichter wie tausend Nadeln. Es tut weh, wir sind durchnässt und werden erst von Zweifeln und dann von Panik ergriffen. Wir sind noch nicht einmal auf dem Gipfel und haben einen großen Teil des Weges noch vor uns. Körperlich und geistig sind wir jedoch bereits am Limit. Es ist eine dieser “Ich schaffe das nicht”-Situationen. Was für eine Scheiße!

Irgendwann sehen wir ein, dass es keinen Sinn mehr ergibt. Wir müssen kurz vor dem Gipfel umkehren. Der Sturm ist zu stark. Und selbst in einer so aussichtslosen und frustrierenden Situation sind es die Menschen, die einem die Hand reichen und helfen. Auf dem Rückweg sammelt uns die örtliche Straßenmeisterei auf und bietet uns in ihrem beheizten Quartier Unterschlupf. Völlig durchnässt, klamm, aber dennoch erleichtert, können wir uns von dieser Höllenfahrt erholen.

Diese Reise ist wie eine riesige Akademie
Jedes Land bietet uns neue Herausforderungen. Wir sagen immer, diese Reise ist wie eine riesige Akademie und jedes Land ist wie ein weiteres Modul im Lehrplan. Wären wir von Berlin aus in die kalten Berge der Türkei geflogen und hätten die Anstiege bei Minusgraden meistern müssen, wären wir wahrscheinlich sofort und kläglich gescheitert. Wir wären nicht darauf vorbereitet gewesen und hätten sicher am Ende den leichteren Weg gewählt (zB den Weg, per Anhalter zu fahren). Aber alle Erfahrungen, die wir bisher gemacht haben, haben uns gezeigt, dass wir immer viel mehr können, als wir denken. So oft blieb uns nichts anderes übrig, als die Zähne zusammenzubeißen und es irgendwie zu schaffen. In diesen Situationen haben wir alles und jeden verflucht, aber am Ende haben uns auch all diese beschissenen Momente hierher gebracht. Wir glauben, dass 90 % einer solchen Reise mentale Arbeit sind und dass diese mentale Stärke mit der Erfahrung wächst. Je länger man unterwegs ist, je mehr man durchgemacht und überwunden hat, desto eher glaubt man, dass man die nächste Herausforderung auch meistern kann. Nach viel Wüste, Hitze, Feuchtigkeit und Bergen steht in der Türkei das Modul "Kälte" auf dem Lehrplan. Und wir haben trotz Eisfingern und Rückschlägen richtig Bock.

Türkei, das Nr.1 Reiseland?
Ob mit dem Camper, per Anhalter oder mit dem Rad, alle lieben ihre Zeit in der Türkei. Und das zu Recht! Das Land bietet vielfältige Landschaften, wunderschöne Küstenabschnitte, viele Berge, Geschichte, Kultur, gutes Essen, eine große Couchsurfing-Community und grenzenlose Gastfreundschaft. Es ist so einfach, sich hier wohl zu fühlen. Die schönsten Momente sind für uns die kurzen Pausen, die wir unterwegs einlegen. Egal, wo wir unsere Räder für einen Moment abstellen, das erste, was wir überall hören, ist die Frage "Chai?". Wir antworten jedes Mal mit einem breiten Lächeln: "JA!" Wir lieben diese Teepausen. Sie entschleunigen uns und bringen uns mit den Menschen zusammen. Wir plaudern viel, bekommen viele unserer Fragen beantwortet und lernen das Land jedes Mal ein bisschen besser kennen.

In der Türkei wissen wir, dass wir uns auf die Menschen verlassen können. Sie stehen uns immer bei und helfen uns in Notsituationen aus. Wir dürfen uns am Feuer wärmen, wenn wir wegen der Minusgrade durchgefroren sind. Und wir werden immer und immer wieder ganz selbstverständlich zum Essen eingeladen. Wir sind den Menschen hier so dankbar, dass sie so gut zu uns sind. Gerade als Radfahrer:in merken wir immer wieder, wie verloren wir wären, wenn die Menschen nicht so gut und hilfsbereit wären. Zudem bietet dieses Land aus unserer Perspektive eine perfekte Mischung aus Gastfreundschaft, Privatsphäre, Natur, Kultur und Geschichte.

Entscheide selbst, ob die Türkei die Nr. 1 ist, aber sie steht für uns auf jeden Fall weit oben auf der Liste der beliebtesten Länder für Überlandreisende.

Verfolge unsere Weiterreise gerne auf Instagram: @project.pedalforpaws.

Wir freuen uns auf Dich.

Xenia & Joscha

Unsere Fahrräder: Böttcher Expedition, Rohloff Speedhub 500/14

 

Ein kleiner numerischer Überblick:
- 12.000 km durch 17 Länder mit dem Fahrrad

- 2 Rohloff-Ölwechsel pro Rad

- 2 Ketten-und Reifenaustausch pro Rad

Weitere Informationen zu unserer Route und Ausrüstung findest du hier.

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news-4894 Tue, 09 Jul 2024 09:34:32 +0200 VAEGABOND - Überfall kurz vor dem 26. Land unserer Reise https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/vaegabond-ueberfall-kurz-vor-dem-26-land-unserer-reise Schon wieder ist ein Monat auf unserer Fahrrad Weltreise vergangen und wieder mal haben wir eine Menge erlebt. Kurz vor Einreise in Land Nummer 26 wurden wir überfallen! Wir standen kurz vor der Ausreise von Thailand nach Malaysia, als uns das passierte und unfassbar wütend machte… Danach neues Land, neues Glück? Multikulti und Dschungelfieber? Was tatsächlich passierte und was wir alles in Malaysia erlebten, das erfährst du in diesem Reise Update!
Schalten wir nochmal kurz einen Gang zurück. Ende Mai machten wir uns von der Hauptstadt Thailands, Bangkok, auf in Richtung Südwesten nach Malaysia. Mit durchschnittlich etwa 35 C° und Beginn der Monsun Zeit, hatten wir es ein wenig eilig hier weg zu kommen. Wie du dir vielleicht vorstellen kannst, gleicht unser Zelt gerade in Asien eher einer Schwitzhütte, denn einer gemütlichen Schlafstätte. Auch nachts sinken die Temperaturen kaum. Obwohl bereits ein Fenster vom Innenzelt durch mehr Mückennetz und weniger Stoff ersetzt wurde, ist es kaum auszuhalten und unser Fächer aus Vietnam wurde plötzlich zum wertvollsten Reisemitbringsel.
Je näher wir der Grenze zu Malaysia kamen, desto mehr änderte sich die Kultur. Im Süden Thailands leben überwiegend Muslime und wir sahen anstatt der kunstvollen Wats (thailändische Tempel) wieder vermehrt Moscheen und Gebetsräume. Der Ort Songkhla war unser letzter Spot, bevor es über die Grenze nach Malaysia gehen sollte. Ein älterer Herr hatte inmitten der Restaurants direkt am Strand ein kleines Häuschen für sich. Dahinter breitete sich ein ungenutztes, verlassenes aber immerhin weitestgehend intaktes, überdachtes Stückchen aus, auf dem wir unser Zelt aufschlagen durften. Das war schon einmal gut und bedeutete, dass wir trotz Regen ohne Regenplane auf dem Zelt schlafen konnten. Denn das hätte die Hitze im Zelt noch unerträglicher gemacht. Froh über diesen Zufluchtsort ereignete sich dann die Katastrophe.
Im Restaurant nebenan konnten wir unsere Laptops und elektrischen Geräte aufladen und waren gerade dabei zu Arbeiten und die kommende Route festzulegen. Hier im Restaurant haben wir auch wieder neue Reisedokus über unsere Abenteuer in Pakistan produziert! In der aktuellen Episode Nr. 113 geht es mit Begleitschutz entlang der Grenze zu Afghanistan und wir kommen vom Regen in die Traufe, wortwörtlich. Wir hatten nicht nur bewaffneten Polizeischutz, sondern mussten uns wegen einer fatalen Überschwemmung auf das Hausdach retten und landeten am Tag darauf gleich einmal im pakistanischen Gefängnis… Alle Reisedokus ab Episode 108 kannst du als Youtube Mitglied oder auf unserer Webseite ansehen.
Aber nun weiter zu unserem Abenteuer in Thailand!
Also, wir waren gerade dabei neue Filme zu erstellen, als es plötzlich zu krachen und donnern anfing. Nicht von einem Gewitter, nein. Der Radau kündigte die hiesige Affenbande an, die ihren Streifzug über die Wellblech Dächer der Gebäude antrat. Bereits in Rishikesh in Indien haben wir schlechte Erfahrungen mit der kleptomanischen Ader dieser kleinen Zeitgenossen machen müssen und bereits 2 leckere Dahl und Bananen an die Affen verloren. Also gingen wir schnell zum Zelt, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung war. Was wir vorfanden, war einfach nur schrecklich. Innerhalb von Sekunden hatten diese Affen es geschafft, einen üblen Saustall zu hinterlassen. Und nun beobachteten sie uns mampfend mit einigen Metern Abstand durch die Löcher vom Dach aus.
Unsere frisch gefilterten Wasserflaschen lagen leer mit offenem Deckel rund ums Zelt verstreut. Und ja das Zelt… Es war nicht nur die Eingangstür eingerissen (Reißverschlüsse
haben sie wohl noch nicht gelernt zu öffnen), auch unsere Kekse, die wir uns für den Abend aufgehoben hatten, wurden geplündert... Unsere frisch gekaufte Pomelo war ebenfalls verschwunden. Auch unsere Medikamente wurde auseinandergenommen und überall verstreut. Sah wohl nach leckeren Bonbons aus und wir fanden leere Blister rund um das Zelt verstreut. Im Zelt roch es stark nach Tier und ein kleinerer Kollege hatte sein Geschäft sogar auf unser Zeltdach verrichtet… Es war einfach alles beschissen… Im wahrsten Sinne des Wortes… Notdürftig konnten wir unser Zelt beim Schneider flicken lassen. Sieht nicht schön aus, aber erfüllt seinen Zweck. So haben wir uns unseren Abschluss in Thailand definitiv vorgestellt.
Neues Land, neues Glück? Wir versuchten den Überfall zu vergessen und uns auf neue schöne Erfahrungen einzustimmen. Malaysia war viel grüner, als wir es uns vorgestellt hatten und die Menschen, denen wir begegneten, waren sehr freundlich. Viele Einheimische, darunter auch viele ältere Menschen, konnten selbst in kleinen abgelegenen Dörfern gutes Englisch sprechen. Der Grund dafür ist die britische Kolonialherrschaft, die über 180 Jahre andauerte. Malaysia feiert seine Unabhängigkeit seit dem 31. August 1957. Diese lange britische Präsenz hat dazu geführt, dass Englisch als zweite Sprache weit verbreitet ist und häufig im täglichen Leben verwendet wird. Und auch die Zusammensetzung der Menschen ist hier kunterbunt. Neben den malaysischen Muslimen, gibt es hier sehr viele Inder und auch Chinesen. Malaysia ist bekannt für seine multikulturelle Gesellschaft, die durch den Einfluss verschiedener Einwanderungswellen aus Indien und China geprägt wurde. Dementsprechend ist kulinarisch auch viel geboten.
Die Insel Stadt Georgetown fanden wir besonders interessant. Viele Gebäude stammen noch aus der Kolonialzeit und die Stadt ist ein bunter Mix aus unterschiedlichen Kulturen. Beispielsweise findet man nicht weit von der Moschee, alte chinesische Clan Häuser oder Hindu Tempel. Zum Glück haben wir Munzir kennengelernt, der uns viel über die Malaysier, die Gebräuche und wunderbares lokales Essen gezeigt hat. So war der Einstieg in dieses neue Land um einiges leichter.
Von Georgetown ging es direkt rüber in den Osten des Landes an die Küste. Doch um dort hinzugelangen, mussten wir erst einen Dschungel durchqueren. Dort leben noch wilde asiatische Elefanten, die immer wieder auf der Straße gesichtet werden, Tapire oder sogar Tiger. Leider (oder zum Glück?) haben wir diesmal keines dieser Tiere gesehen, aber trotzdem mussten wir die komplette Fahrt über staunen. Das war ein unglaubliches Gefühl, auf einer asphaltierten Straße unterwegs zu sein, die mitten durch einen Urwald führt. Einfach nur der Wahnsinn…
Liebe Grüße von unterwegs Melli & Dani
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news-4889 Mon, 27 May 2024 10:34:35 +0200 Kurdistan Irak: Extreme Steigungen und Minengefahr - Pedal for Paws https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/kurdistan-irak-extreme-steigungen-und-minengefahr-pedal-for-paws Mobilität ist ein Grundbedürfnis, das durch Nationalität und Wohlstand entscheidend mitbestimmt wird. Das Fahrrad hat Mobilität demokratisiert und dennoch ist sie immer noch ein Privileg. Dass wir mit dem Fahrrad aus Berlin ans andere Ende der Welt fahren können und unser Leben unterwegs frei gestalten dürfen, hat wenig mit Können, Disziplin und harter Arbeit zu tun, sondern viel mit Privilegien und glücklichen Zufällen. Sie gibt uns eine Erfüllung, von der wir nicht dachten, dass wir sie fühlen könnten. Für den Tierschutz fahren wir, Xenia (33) und Joscha (32), seit August 2022 in Richtung Thailand um den Globus. Vor ca. 1,5 Jahren haben wir als blutige Anfänger den Bürostuhl in Berlin gegen den Fahrradsattel getauscht und sind fast 10.000 Kilometer von Berlin über Istanbul, Saudi Arabien und Iran bis in den Irak gefahren.

Das kurdische Gebiet im Irak ist eine der gebirgigsten Regionen, die wir bisher mit dem Rad bereist haben. Die Steigungen sind enorm, das Höhenprofil wie eine einzige Zickzackkurve und die Hitze herausfordernd. Das Radeln hier zeigt uns sowohl physisch als auch historisch Grenzen auf. Wir überqueren die Grenze zur autonomen irakischen Region Kurdistan auf der Straße 46 in Richtung Penjwin. Dabei durchfahren wir Gebiete, die teilweise noch aus dem iranisch-irakischen Krieg der 80er Jahre vermint sind. Bis zum heutigen Tag werden immer wieder Menschen durch diese Minen getötet oder schwer verletzt. Die Minensuchtrupps der nationalen “Mine Action Agency” sehen wir mit ihren Fahrzeugen an uns vorbeifahren, als wir einen kurzen Stopp einlegen. Schilder am Wegesrand zeigen, wo wir besser nicht zelten, und beim Mittagessen am Wegesrand liegt eine alte, verrostete Handgranate neben uns. Die Gefahr ist spürbar noch real, auch wenn sie leicht zu umgehen ist, wenn man auf den ausgeschilderten Straßen und Wegen im Grenzgebiet zum Iran bleibt. Wir hoffen, dass die Menschen vor Ort ihr Land bald wieder ohne Angst vor Minen erleben können, denn es ist voller ungeahnter Schönheit.

Mit unseren bepackten Fahrrädern quälen wir uns teilweise über steile Schotterwege, bis wir schließlich an manchen Stellen schieben müssen. Und jede weitere dunkelrot markierte Steigung in unserem Höhenprofil fordert uns heraus. Ungewöhnlich sind die vielen militärischen Checkpoints entlang der Strecke, aber die Atmosphäre ist völlig entspannt und wir fühlen uns nie unwohl - im Gegenteil.

Trotz der schwierigen Bedingungen zum Radfahren werden wir immer wieder mit phänomenalen und atemberaubenden Aussichten und Campingplätzen belohnt. Auch die herzlichen Begegnungen mit den Menschen regen uns immer wieder zum Lernen und Beobachten an. Ein Beispiel dafür ist eine Situation in der kurdischen Kulturhauptstadt Sulaimaniyya:

Als wir die Straße entlang schlendern, sehen wir einen Kurden und einen Araber in traditioneller Kleidung freundschaftlich nebeneinander auf einer Bank sitzen und gemeinsam Tee trinken.

Als wir fragen, ob wir sie fotografieren dürfen, nicken sie und bemerken lachend, dass auch Kurden und Araber zusammen sitzen. Was uns so besonders erscheint, hat mit der historischen Rivalität zwischen den beiden Volksgruppen im Irak zu tun.

Oberflächlich betrachtet würde man meinen, dass die Ähnlichkeiten zwischen Arabern und Kurden ein harmonischeres Verhältnis erwarten lassen. Beide sind ursprünglich Stammesangehörige und überwiegend sunnitische Muslime. Beide sind familienbasierte Kulturen. Die Bräuche sind ähnlich, und es gibt sogar viele Mischehen in den Städten.

Und auf unserem Weg durch den Norden Iraks erzählen uns auch viele Kurden, dass sie trotz der blutigen und diskriminierenden Vergangenheit nichts gegen Araber haben. Im Gegenteil, sie waren zB offen, sie in ihrer Nachbarschaft willkommen zu heißen, als der Islamische Staat sich bis an den kurdischen Grenzen ausbreitete und viele Menschen in die Flucht trieb.

Wie so oft haben die Feindseligkeiten auch hier vor allem mit einer dysfunktionalen und raubgierigen Führung, Propaganda sowie Einmischung und Manipulation von außen zu tun - sowohl auf arabischer als auch auf kurdischer Seite.

Aus zwischenmenschlicher Sicht haben beide Gemeinschaften sehr viel mehr gemeinsam als sie trennt. Und das wird besonders dann deutlich, wenn man sich eine Straße teilt, zusammen aufwächst oder Feste feiert. Man sieht dann einfach die Menschen vor sich und nicht die Politik. Warum sollten sie also nicht freundschaftlich Tee trinken und auf gemeinsamen Hochzeiten tanzen? Wieder haben wir etwas gelernt.

Nördlich der Hauptstadt Erbil radeln wir weiter in Richtung Dohuk, dem Norden Mesopotamiens. Die freundlichsten Menschen treffen wir schließlich an einem emotionalen Tiefpunkt unserer Reise. Wir haben gerade die 10.000 km Marke geknackt, aber die Stimmung ist aus verschiedenen Gründen am Boden.

Als wir vor dem Supermarkt auf dem Boden sitzen und ein paar Tränen vergießen, spricht uns ein junger Mann an. Ohne zu zögern bietet er uns an, mit ihm zu seiner Familie nebenan zu gehen. Dass es das Richtige ist, spüren wir sofort. Wir sind schon viel zu lange unter uns und haben es in den letzten Wochen versäumt, den Menschen näher zu kommen. Wir fühlen uns irgendwie leer und traurig. Doch sobald wir die Schwelle überschreiten, geht es uns spürbar besser. Eine Wärme erfüllt den Raum und lässt die Kälte in uns auftauen. Die Familie ist groß und viele Söhne sind in unserem Alter. Wir fühlen uns direkt mit ihnen verbunden, unbeschreiblich wohl und geborgen.

Aus einem Besuch zum Mittagessen werden vier Nächte, unzählige kulinarische Genüsse, ein Ausflug ins Grüne, ein Besuch in der Dorfschule, ein Treffen mit dem örtlichen Scheich und eine Geburtstagsfeier für Joscha in traditioneller kurdischer Tracht. Und wenn es nach der Familie gegangen wäre, hätten wir noch viel länger bleiben können. Der Abschied ist auf jeden Fall emotional. Wir wissen noch gar nicht, wie wir uns bedanken sollen. Die Familie Sharafani ist ein echtes Juwel und wir wollen sie unbedingt wiedersehen. Aber der Spätherbst ruft und wir machen uns auf den Weg in die Türkei.

 

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Wir freuen uns auf Dich.

 

Xenia & Joscha

 

Unsere Fahrräder: Böttcher Expedition, Rohloff Speedhub 500/14

 

Ein kleiner numerischer Überblick:
- 11.600km durch 17 Länder mit dem Fahrrad

- 1 Rohloff-Ölwechsel pro Rad

- 1 Ketten-und Reifenaustausch pro Rad

 

Weitere Informationen zu unserer Route und Ausrüstung findest du hier.

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news-4886 Fri, 03 May 2024 09:24:34 +0200 Josh’s Custom Big Forest Frameworks ATB https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/joshs-custom-big-forest-frameworks-atb After a month of bikepacking in Spain, Josh follows up with details on the Rohloff-equipped ATB he designed and built with Big Forest Frameworks in Germany. Read on to find out how big tires changed his trajectory, musings on affordances, and a striking set of photos from off-seasonal Spain here…

bikepacking.com

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news-4885 Mon, 29 Apr 2024 09:57:47 +0200 Bike Festival Riva https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/bike-festival-riva Wir sind auf dem Bike Festival in Riva vom 02. - 05.05.2024.

Besucht uns am Stand von Alutech. Weitere Modelle mit Rohloff Speedhub finden sich bei Simplon, Tout Terrain, Cybro und Nicolai Bike am Stand.

Expo Area

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news-4884 Fri, 26 Apr 2024 08:45:20 +0200 Beat the Heat. Der Sommer auf der arabischen Halbinsel - Pedal for Paws https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/beat-the-heat-der-sommer-auf-der-arabischen-halbinsel-pedal-for-paws Für den Tierschutz fahren wir, Xenia (32) und Joscha (32), seit August 2022 mit dem Fahrrad um die Welt. Vor ca. 1,5 Jahren tauschten wir als völlige Anfänger den Bürostuhl in Berlin mit dem Fahrradsattel und fuhren über 3.800 Kilometer von Berlin bis nach Istanbul. Danach setzten wir unsere Reise auf der arabischen Halbinsel fort und radelten weitere 3.000 Kilometer durch Jordanien und Saudi-Arabien.


Kurz vor Ablauf des saudischen Visums sind wir auf die Hilfe und Gastfreundschaft von Saudis und Gastarbeitern angewiesen, um rechtzeitig über die Grenze zu kommen. Auf Pickups und Lastwagen werden wir und unsere Räder in wenigen Tagen in die omanische Küstenstadt Salalah gebracht. In der Wüste Arabiens haben wir mit vielem gerechnet, aber nicht mit subtropischer Hitze. Hier im Südwesten des Omans, am Rande der größten Sandwüste der Welt, der Rub al Khali, herrscht ein besonderes Klima. Wie so oft haben wir vor unserer Ankunft kaum recherchiert. Umso erstaunter sind wir, als wir plötzlich zwischen saftig grünen Bananenplantagen radeln und die hohen Palmen statt Datteln Kokosnüsse anbieten. Wir fühlen uns wie in Südostasien oder im karibischen Kolumbien.

Wie ist das möglich? Die Antwort liegt in einem Naturwunder namens „Charif". Jedes Jahr im Juli wird die trockene Erde der Dhofar-Region im Süden Omans durch Monsunwinde für einige Wochen in einen Garten Eden verwandelt.

Ein abkühlendes Naturschauspiel, welches Tourist:innen aus der gesamten Golfregion anzieht. Wasser, das vom Himmel fällt, ist auf der Arabischen Halbinsel Mangelware. Der angenehme Nieselregen erfrischt nicht nur die Gemüter, sondern füllt auch die Grundwasserreserven auf. So können Mangos, Papayas und Bananen angebaut werden. Was wir in Salalah noch genießen, wird sich später als große Herausforderung erweisen. Durch die extrem hohe Luftfeuchtigkeit fühlt sich die Luft noch heißer und stickiger an. Wir schwitzen aus allen Poren. Ohne etwas zu tun. Schon beim Verlassen Salalahs mit dem Fahrrad drückt dieser Wetterumschwung bereits auf unsere Stimmung.

 

Die Luftfeuchtigkeit von über 85 Prozent ist nicht zu ertragen und schnürt uns die Lungen zu, so dass jede Umdrehung des Pedals zu einem Kraftakt wird. Nach knapp 20 Kilometern wirft Joscha das Handtuch für diesen Tag. Wir finden Unterschlupf an einem einsamen Strand und gehen noch ein wenig planschen, bevor die Sonne untergeht. In der folgenden Nacht weicht die Freude aus unseren Gesichtern, als wir von Mücken zerstochen, stundenlang im eigenen Schweiß liegen und nicht schlafen können, da die Luftfeuchtigkeit über 90% und die Temperatur über 30 Grad liegt. Dazu kommen Sturm und Regen auf dem Meer, die uns nicht verschonen und uns daran erinnern, dass unser Zelt auch nicht mehr so dicht ist wie gedacht. Eine Nacht zum Vergessen.

 

Aller Anfang ist schwer, aber die Strecke entlang der omanischen Küste in Richtung der Hauptstadt Muscat bietet trotz des heißen Wetters ein Highlight nach dem anderen. Unterwegs fahren wir über Strecken, die uns an die “Great Ocean Road” in Australien erinnern, beobachten Schildkröten in freier Wildbahn bei der Eiablage, durchqueren rosafarbene Salzseen und auch die Hitze, die uns immer noch zu schaffen macht, hat ihre Vorteile. Da wir immer früher aufstehen, um dem schwülen Wetter zu entkommen, werden wir jeden Morgen mit einem unvergesslichen Sternenhimmel und Sonnenaufgängen über dem Meereshorizont belohnt.

Was der Oman auch immer wieder zu bieten hat, sind die schönen Rastplätze, die es entlang der Küste gibt. Hier können wir ein Nickerchen machen und den Schlaf der kurzen Nächte ein wenig nachholen. Wir haben Zeit, uns etwas Stärkendes zu kochen. Wir akzeptieren die Situation. Im Winter wäre der Oman ein Campingparadies. Im Sommer ist es das genaue Gegenteil. Wir gewöhnen uns nur schwer daran, um 2 Uhr aufzustehen, Haferbrei zu essen, zu packen und um 3 Uhr aufzubrechen, aber wir haben keine andere Wahl. Auch das gehört dazu, dass wir nicht immer zur perfekten Zeit am perfekten Ort sein können. Und das ist auch gut so. Im Nachhinein betrachtet, ist es für uns und unsere Räder eine gute Herausforderung, an die Grenzen unserer Belastbarkeit zu gehen.

Die omanische Hauptstadt Muscat hält dafür einige Belohnungen bereit. Bei unserem Couchsurfing-Host fühlen wir uns wie zu Hause und auch kulturell gibt es einiges zu entdecken, zum Beispiel die atemberaubende Sultan Quabus Moschee.

Sie begeistert, ohne zu übertreiben. Die durchdachten Details, die Symmetrie, die schlichte, sandfarbene Gestaltung von außen und dann das blaue, prunkvolle Innere mit diesem riesigen, handgeknüpften persischen Teppich. Hier kann man ewig verweilen und immer wieder raffinierte Details an Wänden, Fenstern, Boden und Decke entdecken. Es ist ein ineinander verwobenes Kunstwerk, eine Mischung aus Baustilen des Oman, Usbekistans, Irans und Indiens. Der Besuch hat sich auf jeden Fall sehr gelohnt.

 

Entlang der Küste des Oman geht es weiter in Richtung Nordwesten und nach 350 Kilometern erreichen wir die Vereinigten Arabischen Emirate. Unser Ziel ist in greifbarer Nähe. Die letzten zwei Tage bis zur Ankunft in Dubai sind für uns eine einzige Tortur. Wir haben genug von der hohen Luftfeuchtigkeit, dem extremen Schlafmangel und dem nächtlichen Radfahren. Wir wollen am liebsten nur noch ankommen und die Räder am liebsten gar nicht mehr sehen. Auch die Landschaft wird immer eintöniger und der Verkehr nimmt zu.

Wieder einmal bieten uns Gastarbeiter ihre Hilfe. Sie nehmen uns ein Stück auf ihrem Lastwagen mit und bestehen darauf, dass wir die Mittagshitze in ihrer Unterkunft verbringen. Wir betonen mehrmals, dass das nicht nötig sei, aber unsere Worte werden irgendwie überhört. Und so verbringen wir den Nachmittag in einer typischen Unterkunft für pakistanische Gastarbeiter. Es gibt wirklich wenig Platz, den sich 6 Männer pro Zimmer teilen müssen.

Oft fühlen wir uns schlecht in solchen Momenten. Denn wir sehen, dass sie es nicht leicht haben und trotzdem bestehen sie darauf, uns zu helfen und ihr Essen mit uns zu teilen. Dabei sind wir die Letzten, die hier Hilfe brauchen. Aber für sie ist es selbstverständlich, anderen zu helfen. Es ist ihr starker Glaube, der sie zu diesen Taten motiviert. Einer der Männer sagt: "Wir sind arm, aber unser Herz ist nicht arm. Und so tun wir unser Bestes, um gute Gäste zu sein und allen eine schöne Erinnerung an diesen Tag zu hinterlassen - als Zeichen unserer Dankbarkeit. Gegen Abend bringen sie uns zu unserem Zeltplatz. Es ist unsere letzte Nacht auf der arabischen Halbinsel.

In Dubai angekommen, könnte der Kontrast zur pakistanischen Gastarbeiterunterkunft nicht größer sein.

Dank unseres Couchsurfing-Gastgebers, der gerade verreist ist, verbringen wir einige Tage in einem Luxusapartment in einem der teuersten Viertel der Stadt - Dubai Marina. Wir fühlen uns wie Aschenputtel, als wir schmutzig und verschwitzt in dieser wunderschönen Wohnung ankommen und können unser Glück kaum fassen. Wir haben mit einer einfachen Couch gerechnet, auf der wir schlafen können, und bekommen eine phänomenale Aussicht mit einem riesigen Balkon und vier Zimmern, in denen wir uns ausbreiten können.

Joscha und ich umarmen uns, feiern den Moment mit einem Glas edlen Tropfens (unser erster Wein seit 6 Monaten) und freuen uns auf unseren unerwarteten Urlaub mitten in Dubai. Was für eine Wendung des Ereignisses. Das ist der Zauber dieser Reise. Unsere Glücksschwelle wird gesenkt durch Kontrasterfahrungen und durch das langsame Reisen und Leben auf dem Fahrrad.

 

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Xenia & Joscha

 

 

Unsere Fahrräder: Böttcher Expedition, Rohloff Speedhub 500/14

 

Ein kleiner numerischer Überblick:
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- 1 Ketten-und Reifenaustausch pro Rad

 

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news-4883 Tue, 02 Apr 2024 09:54:41 +0200 Vielfalt Iran Teil1: Von den Nomaden des Zagros-Gebirges in die Szenestadt Teheran - Pedal for Paws https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/vielfalt-iran-teil1-von-den-nomaden-des-zagros-gebirges-in-die-szenestadt-teheran-pedal Für den Tierschutz fahren wir, Xenia (32) und Joscha (32), seit August 2022 mit dem Fahrrad um die Welt. Vor ca. 1,5 Jahren haben wir als blutige Anfänger den Bürostuhl in Berlin gegen den Fahrradsattel getauscht und sind über 8.000 Kilometer von Berlin über Istanbul nach Dubai gefahren. Im Sommer haben wir die heiße und schwüle Zeit im Oman und den Vereinigten Arabischen Emiraten überstanden und machen uns auf den Weg in unser nächstes Kapitel. Der Iran.

Zu Beginn unserer Reise schien der Iran ein so fernes und fremdes Ziel zu sein, dass wir es lange Zeit nicht in Betracht gezogen hatten. Doch Freunde mit iranischen Wurzeln und viele positive Reiseberichte haben uns schließlich doch überzeugt.

Mit der Fähre fahren wir von Dubai nach Bandar Abbas, der südiranischen Hafenstadt an der Straße von Hormus.

Nach fünf Monaten auf der arabischen Halbinsel hätte der erste Eindruck im Iran nicht unterschiedlicher sein können. Die farbenfrohen Gewänder der Frauen in Bandar Abbas, das bunte Treiben auf den Basaren und das Gewusel der vielen Motorräder im Straßenverkehr faszinieren uns. Das Straßenbild gleicht eher einer Szene aus den 1990er Jahren mit rudimentär ausgestatteten Kastenwägen und außer dem alten Peugeot 206 kennen wir kaum eine der lokal produzierten Automarken.

Eine unerwartete Abwechslung bietet die vielfältige Küche. Die vielen neuen Gerüche und Geschmäcker verwöhnen unsere Sinne. Leicht säuerliche Noten durchziehen die Speisen, Weintrauben schmecken so gut wie lange nicht mehr und manche Zutaten gehen eine unerwartete, aber gelungene Symbiose ein - wie das köstliche Karottensaft-Softeis.

Vieles scheint ungewohnt, und doch vermittelt uns das Land schon jetzt ein Gefühl der Vertrautheit.

Bevor unsere Reise durch den Iran richtig losgeht, wollen wir uns die iranischen Inseln im Persischen Golf genauer ansehen. Trotz der unbarmherzigen Sommertemperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit freuen wir uns auf das Inselleben. Und so geht es nach zwei Tagen mit der Fähre von Bandar Abbas nach Qeshm, der größten Insel des Landes und Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Die Insel ist bekannt für beeindruckende Felsformationen, Delfine, Schildkröten und üppige Mangrovenwälder. Wir sind überwältigt von den Naturwundern, die teils durch Erosion, teils durch Plattentektonik entstanden sind. Unser Herz haben wir jedoch an die zweite von uns besuchte Insel verloren - Hormus.

Sie wird auch Regenbogeninsel genannt und wir finden, dass diese Bezeichnung in vielerlei Hinsicht zutrifft. Zunächst einmal hat die Natur großzügig mit der Farbpalette gespielt. Wir haben noch nie eine so farbenfrohe und abwechslungsreiche Landschaft gesehen: Weiße Berge, goldene Felsen, safranfarbene Täler, leuchtend rote Strände, silberne Steine, bunt gestreifte Höhlen, glitzernde Wände. Und das alles auf einer Länge von rund 30 Kilometern. Es ist wie auf einem anderen Planeten.

Aber wie so oft sind es die Menschen, die es für uns zu einem ganz besonderen Erlebnis machen. Wir haben die Ehre, einen wirklich zauberhaften Abend voller Liebe und mit vielen Instrumenten zu erleben. Der kleine, gemütliche Raum füllt sich nach und nach mit jungen, unglaublich talentierten Musikern, die zusammen eine harmonische Symbiose bilden. Wir erleben eine iranische Jamsession unter Freunden und sind völlig verzaubert - von der Musik, dem Gesang und den wunderbaren Menschen. Wir wollen gar nicht mehr weg.

 

Um den schwülen Temperaturen zu entfliehen, fahren wir nach diesem magischen Erlebnis mit unseren Rädern per Bus nach Shiraz. Die Stadt am südlichen Ende des Zagros-Gebirges wird auch als “Garten des Iran” bezeichnet. Für Shiraz nehmen wir uns mehr Zeit als geplant. Und das ist auch so gewollt. Wir wollen langsam reisen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt sind wir versucht, schnell von einem Highlight zum nächsten zu springen. Und die gemachten Fotos werden wichtiger als das Erlebnis selbst. Wir verlieren uns in der Sucht des Ankommens und Erreichens. Dagegen anzukämpfen, langsamer zu werden, still zu sein, einfach wahrzunehmen und den Wert des langsamen Lebens zu erkennen, ist alles andere als einfach. Und so verbringen wir in Shiraz viel Zeit mit einer sehr netten iranischen Familie, tauchen in ihren Alltag ein, nehmen an Familienfesten teil und trinken selbstgemachten Wein aus der Shiraz-Traube, die in dieser Gegend jahrhundertelang angebaut wurde, aber seit der islamischen Revolution verboten ist. Ein weiteres historisches Erlebnis ist der Besuch von Persepolis, der antiken Wunderstadt und ehemaligen Hauptstadt des Persischen Reiches, die 330 v. Chr. von Alexander dem Großen niedergebrannt wurde.

 

Nach den Ausflügen, ohne die Räder zu bewegen, geht es weiter durch das Zagros-Gebirge, das sich für uns als Höhepunkt der Radreise herausstellt. Nach einem Monat Pause ist der Start alles andere als leicht, aber wir lassen uns von der Route und den Tagesetappen treiben und verlieben uns wieder in die tägliche Rad- und Campingroutine. Nach einigen anstrengenden und steilen Bergetappen mit vielen Höhenmetern treffen wir Fahrradnomaden auf echte Nomaden. Die Qaschqai sind ein turksprachiges Volk und ein Stammesverband im Süden des Irans, die von der Teppichknüpfkunst und von Ackerbau, Viehzucht und Honigproduktion leben. Wir verbringen zwei Tage mit ihnen und tauchen in eine für uns fremde Welt ein. Das Nomadentum ist eine Lebensform, die von der unseren weit entfernt ist und doch etwas Anziehendes hat. So erinnern uns nomadische Gesellschaften wie die Qaschqai im Iran daran, dass der Mensch von Natur aus ein wanderndes Wesen ist. Hier vor Ort werden wir unweigerlich aufgefordert, über unsere moderne Lebensweise und unsere Werte nachzudenken. Sind lokale Bindungen mit einer Vielzahl von Besitztümern notwendig, um ein erfülltes Leben zu führen, oder ist die Freiheit der Bewegung und des Geistes ein höheres Gut? Inwieweit ist unsere moderne, sesshafte, von Konsum und Materialismus geprägte Lebensweise noch mit unserer menschlichen Natur vereinbar?


Mit neuen Fragen und Inspirationen im Gepäck ziehen wir weiter. Wir erleben die ganze Vielfalt des Zagros-Gebirges. Es geht vorbei an kilometerlangen Obstplantagen, an winkenden Nomaden, die gerade ihre Bienenstöcke inspizieren und an Inlandstouristen, die mit ihren Zelten am Flussufer einen Wochenendausflug machen. Neben der herrlichen Natur sind es wieder einmal die Menschen, die diese Zeit unvergesslich machen. Besonders im Iran fühlen wir uns den Menschen sehr verbunden, wenn wir in intensiven Gesprächen über ihre Träume, Ziele und Bedürfnisse sprechen. Die bezaubernde Golay ist ein gutes Beispiel dafür. Vor der Einfahrt in die Stadt Semiron lädt sie uns sehr freundlich und beharrlich zum Mittagessen ein. Wir wissen nicht genau, was es ist, aber bei Golays Familie fühlen wir uns von der ersten Minute an wie zu Hause. Irgendwie sind wir uns alle sofort vertraut und das gegenseitige Interesse ist aufrichtig. Wir haben gegessen, ein lokales Fußballspiel geschaut, einen Ausflug gemacht, einen vorgezogenen Geburtstag gefeiert, getanzt, wieder gegessen (im Iran wird generell viel gegessen), uns umarmt und uns über Google Translator mitgeteilt, wie sehr wir uns mögen. Wir haben uns wirklich innerhalb von 24 Stunden lieb gewonnen und der Abschied fiel uns dementsprechend schwer. Wir sind immer noch erstaunt, wie schnell so etwas zwischen Menschen passieren kann, obwohl wir uns nicht einmal in einer gemeinsamen Sprache verständigen können.

In Isfahan angekommen, erkunden wir die Stadt, die auch für ihren bezaubernden Teppichhandel und ihr Kunsthandwerk bekannt ist. Iraj, ein lokaler Teppichhändler, lädt uns sofort nach unserer Ankunft auf den Imam-Platz ein.

Bei einigen Gläsern Tee tauchen wir in seine Welt der persischen Teppiche ein und lernen die Kunst des Knüpfens näher kennen. Die Teppiche kommen aus verschiedenen Provinzen des Landes. Je nach Technik, Material und Muster kann man erkennen, ob die Teppiche aus Täbris, Belutschistan, Kurdistan, Isfahan, Qom, Kerman, Aserbaidschan oder von den Qaschqai-Nomaden stammen. Sie alle sind handgeknüpft und spiegeln die lange und reiche Geschichte des Iran und seiner Völker wider.

Da es unmöglich ist, die Vielfalt des Iran auf einer einzigen Radtour zu erkunden, beschlossen wir, unsere Räder für ein paar Tage stehenzulassen und mit dem Bus in die Wüstenstadt Yazd und später nach Teheran zu fahren.

In Yazd wollen wir unser Visum verlängern und uns eine ganz besondere Religion näher anschauen: Den Zoroastrismus, der oft als Vorläufer der drei großen monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam bezeichnet wird. Das Zentrum des zoroastrischen Glaubens liegt in Yazd. Für die Anhänger ist es unwichtig, welcher Religion jemand angehört. Sie messen einen Menschen nur daran, wie er denkt, spricht und handelt. Ihr Prophet Zarathustra hat sie gelehrt, niemanden nach seiner Religion zu fragen. Danach ging es nach Teheran, das sich als unsere Lieblingsstadt im Iran entpuppt.

Ein Ort, an dem alles möglich scheint. Ein Ort, an dem wir viele starke und mutige Frauen getroffen haben. Und wir sehen Kunst in allen Variationen, ob Keramik, Fotografie, Musik oder Tanz. Man muss nur die richtigen Leute treffen, und sie führen einen an magische Orte. Im Untergrund und hinter verschlossenen Türen, wo die Freiheit weiter blüht und gedeiht. Es gibt illegale Raves im Dschungel, Töpfereien hinter großen Toren und Bachata-Kurse in Kellern. Und in keiner anderen Stadt haben wir so viele Frauen ohne Kopftuch auf der Straße gesehen. In einigen Szenevierteln und Kulturcafés fühlen wir uns sogar wie in Friedrichshain, mitten in Berlin. Wir haben viele bewegende Gespräche geführt und die Enttäuschung über die ausbleibenden Veränderungen ist groß. Aber die Menschen sind nicht gebrochen. Sie sind stark und kreativ und finden Wege, das Leben zu leben, das sie erfüllt. So gut sie können. Aber viele junge Menschen sehen im Iran keine Zukunft für sich, weder menschlich noch wirtschaftlich. Sie lernen Englisch und andere Fremdsprachen und hoffen, in Europa oder Kanada studieren zu können. Sie wollen einfach raus aus diesem engen Korsett.

 

Verfolge unsere Weiterreise gerne auf Instagram: project.pedalforpaws.

 

Xenia & Joscha

 

 

Unsere Fahrräder: Böttcher Expedition, Rohloff Speedhub 500/14

 

Ein kleiner numerischer Überblick:
- 11.600km durch 17 Länder mit dem Fahrrad

- 1 Rohloff-Ölwechsel pro Rad

- 1 Ketten-und Reifenaustausch pro Rad

 

Weitere Informationen zu unserer Route und Ausrüstung findest du hier.

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news-4882 Tue, 26 Mar 2024 08:27:25 +0100 Vielfalt Iran Teil 2: Ein süß-bitterer Abschied und die Rückkehr zur Radreise-Liebe - Pedal for Paws https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/vielfalt-iran-teil-ein-suess-bitterer-abschied-und-die-rueckkehr-zur-radreise-liebe-pedal-for-paws Für den Tierschutz fahren wir, Xenia (33) und Joscha (32), seit August 2022 mit dem Fahrrad um die Welt. Vor ca. 1,5 Jahren haben wir als blutige Anfänger den Bürostuhl in Berlin gegen den Fahrradsattel getauscht und sind über 8.000 Kilometer von Berlin über Istanbul und Dubai bis nach Isfahan im Iran gefahren. Im Iran haben wir neben einer intensiven Radtour durch das Zagros-Gebirge zum ersten Mal auch einige Ausflüge ohne unsere Räder unternommen, um die Vielfalt des Irans noch besser erleben zu können.

Das zweiwöchige Backpacking in Yazd und Teheran war eine schöne Abwechslung zum Radfahren und hat uns ermöglicht, in kürzerer Zeit noch mehr in kürzerer Zeit zu sehen. Aber die Wahrheit ist, dass uns diese Art des Reisens einfach nicht mehr erfüllt.

Autos, Busse, Züge und Flugzeuge sind uns einfach zu schnell und zu isoliert. Die Routen sind uns zu starr und die Erlebnisse irgendwie vorhersehbar. Als Backpacker schalten wir automatisch in den Sightseeing-Modus, denn nach einer langen Reise müssen wir am Zielort etwas Interessantes erleben. Früher waren Hostels unsere Quelle der Inspiration und Begegnung, aber hier treffen wir letztlich nur andere Suchende. Niemand, der uns das Land näher bringen kann. Früher war das eine Art zu reisen, die wir geliebt und geschätzt haben, aber die Zeiten haben sich geändert. Irgendwie haben wir als Backpacker schnell ein Gefühl der Leere, das wir mit Must-Sees und Must-Dos füllen wollen. Aber Erfüllung finden wir darin nicht mehr.

Am glücklichsten sind wir, wenn wir uns eine Route zusammenstellen und in unserem eigenen Tempo durch die Landschaft radeln, den Wind spüren und mit den Menschen am Wegesrand oder in den Dörfern ins Gespräch kommen. Das Leben spielt sich auf der Straße ab und wir fühlen uns frei. Wir sind jedem Wetter ausgesetzt und haben kaum Einfluss auf das, was unterwegs passiert. Wir wachen morgens auf und wissen nicht, wie der Abend enden wird. Jeder Tag auf dem Rad ist vorhersehbar - eine Wundertüte. Und es gibt keinen schöneren Moment, als abends, erschöpft von der Reise, einen Rückzugsort zu suchen, während die Sonne untergeht. Dann richten wir unser Zuhause auf Zeit ein, kochen uns eine leckere Kleinigkeit (auf so einer Reise schmeckt alles wie 5-Sterne-Küche) und lassen den Tag Revue passieren. Und schließlich fallen wir erschöpft und erfüllt zugleich in unsere Schlafsäcke. Kein Alltag macht mich glücklicher als dieser.

Diese Erfahrung und die damit verbundene Erkenntnis unserer Liebe zum Radfahren ist für uns sehr wichtig gewesen und hat uns umso mehr motiviert, von Isfahan aus unsere Reise mit unseren Lieblingen “Sokrates” und “Platon" fortzusetzen.

Die Route führt uns nordwestlich von Isfahan durch die gleichnamige Provinz und schlängelt sich zwischen den beiden Provinzen Markazi und Lorestan über Kermanshah bis nach Kurdistan. Im Nachhinein sind wir froh, diese Route gewählt zu haben, denn die im Westen Irans lebenden Kurden sind eine der vielen ethnischen Minderheiten, die den Iran so schön und vielfältig machen. Wir haben uns in ihrer Provinz wie zu Hause gefühlt. Alle haben sich liebevoll um uns gekümmert und uns einen ersten Einblick in das Leben und die Sichtweise der Kurden gegeben. Die Herzlichkeit der Menschen, das Essen, ihr kulturelles Erbe, sei es kulinarisch oder rituell. Schnell merken wir, dass wir mehr wollen.

So ändern wir unsere Route und beschließen, weiter in die kurdische Autonomieregion des Irak zu radeln. Kurz vor dem Grenzübertritt merken wir, dass die Situation im Land und vor allem hier im Vorfeld des Jahrestages der Proteste (September 2022) immer angespannter wird. Die Militärpräsenz wurde verstärkt und an einem Checkpoint werden wir mehrere Stunden von der Polizei verhört. Es gibt so viele Dinge, über die wir hier nicht schreiben wollen, um die Menschen, die uns ihre Geschichten und Meinungen anvertraut haben, nicht zu gefährden. Auch wenn die letzten Stunden in diesem Land bitter schmecken, erinnern wir uns lieber an die schönen Momente. Denn davon gab es so viele. Wir haben die letzten Wochen sehr genossen und einige Monate später hat uns der Iran trotz des Grenzübertritts nie wirklich verlassen.

Wir werden ihn immer in unserem Herzen tragen, zusammen mit all den wunderbaren Menschen, die wir dort kennenlernen durften. Aber wenn man dieses Land in sein Herz schließt, wird einem auch schwer ums Herz. Wir denken an die iranische Diaspora auf der ganzen Welt, die nicht so einfach in den Iran einreisen kann, wie wir es getan haben. Auch sie haben eine Sehnsucht, ob sie dort geboren sind oder nicht, die sie nicht erfüllen können. Das Risiko ist zu groß. Was würden sie tun, um ihre Verwandten wiederzusehen, das Essen zu probieren und all die schönen Orte wie Shiraz, Isfahan, Yazd oder Hormuz zu sehen? Mit gebrochenem Herzen müssen sie aus der Ferne zuschauen.

Und natürlich denken wir auch an die Menschen vor Ort. Es geht um so viel mehr als „nur“ um ein Stück Stoff. Es geht um das Recht auf Selbstbestimmung - nicht „nur“ für Frauen, sondern für alle Menschen. Es geht auch um Chancengleichheit und Meinungsfreiheit, um das Recht auf Bildung und Kunstausübung, um das Recht auf beruflichen und wirtschaftlichen Erfolg. Über allem aber steht das Recht, sich vor dem Gesetz immer und bedingungslos als vollwertiger und würdevoller Mensch zu fühlen. Dieses Recht haben weder Frauen noch ethnische oder religiöse Minderheiten. Unerträgliche Ungerechtigkeiten.

Auch wenn wir den Iran physisch verlassen haben, hat der Iran uns nicht.

 

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Wir freuen uns auf Dich.

 

Xenia & Joscha

 

 

Unsere Fahrräder: Böttcher Expedition, Rohloff Speedhub 500/14

 

Ein kleiner numerischer Überblick:
- 11.600km durch 17 Länder mit dem Fahrrad

- 1 Rohloff-Ölwechsel pro Rad

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news-4877 Tue, 27 Feb 2024 09:20:22 +0100 VAEGABOND - Kambodscha! Das Paradies? Oder doch nicht? https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/vaegabond-kambodscha-das-paradies-oder-doch-nicht Nach all den Offroad Pisten, Bergen und vielen Höhenmetern im letzten Jahr durch das Himalaya Gebirge Nepals und Indiens, haben wir uns so sehr ins Flachland gewünscht, nach Sand und Meer. Nach etwa 40.000km und 4,5 Jahren Fahrrad Weltreise haben wir dies nun in Südost Asien gefunden. Nach einem Monat Vietnam überquerten wir nun im Süden die Grenze zu Kambodscha, dem 24. Land unserer Radreise. Hier gibt es Sonne und Meer bis zum abwinken, aber irgendwie nicht die Ruhe und Idylle, die wir uns erhofft haben – oder doch? Abzocke, Müllstrände und Party ohne Ende, oder doch noch ein Stückchen Paradies? Lies in unserem Reiseupdate, was wir diesen Monat in Vietnam und in Kambodscha alles erlebten!
Was uns in Vietnam definitiv vor eine Herausforderung gestellt hat, war die Suche nach einem Zeltplatz. Offensichtlich sind wir immer wieder fündig geworden, aber dafür durften wir nicht wählerisch sein. Auf der einen Seite ist Vietnam ein super Reiseland! Die Menschen sind sehr freundlich, es gibt zahlreiche schöne Tempel, viel kulturell zu entdecken und das Essen ist richtig lecker und auch noch richtig preiswert. Allerdings ist Vietnam dicht besiedelt und nicht bebauter Platz wird für den Reis- oder Gemüse Anbau genutzt. Die einzigen freien Quadratmeter befanden sich oft nicht weit vom lauten Verkehr oder zwischen brennenden Müllhaufen. Wir befanden uns in der Nähe von Hà Tien. Dort wollten wir eine Radlpause einlegen, bevor es über die Grenze nach Kambodscha ging. Wir hätten gern am Strand gezeltet, allerdings gabs da keinen Schatten und natürlich sehr viel Sand. Sobald wir eine Tasche geöffnet hätten, wäre viel davon darin gelandet.
Kurz vor dem Strand entdeckten wir zwischen zwei Häusern einen kleinen schattigen Kokosnuss Wald. Wir fragten, ob wir dort zelten dürfen und konnten sogar die Toilette benutzen. Im Restaurant nebenan konnten wir all unsere elektronischen Geräte laden und am nächsten Tag auch mit unseren Laptops arbeiten. Jackpot. Als wir gerade in der Hängematte den Tag Revue passieren ließen, knackte es ohrenbetäubend. Nur 2 Meter von uns entfernt fiel ein dicker Ast zu Boden. Dies blieb nicht unbemerkt, denn die Nachbarn standen sofort mit einem Korb in der Hand neben dem Ast. Ahhh, Mangos. Grinsend boten uns die Nachbarn ein paar an und schon standen wir in ihrem Hof mit einem schweren Steinmörser in der Hand und stampften uns unseren Dip dazu. Denn die noch grünen, etwas sauren Mangos werden hier sehr gerne mit Chili und Salz gegessen, das gibt nochmal die ganz besondere Note.
Am nächsten Abend wollten wir nach Kambodscha radeln, als wir unvermittelt von der vietnamesischen Polizei besucht wurden. Sie waren sehr freundlich, wollten die Pässe sehen, waren aber sehr um unsere Sicherheit besorgt. Es half nichts, wir mussten umziehen. In nur 3km wäre ein Gasthaus, dass sie uns sogar bezahlen wollten. Es war schon dunkel und wir sagten, dass wir mindestens 45min brauchen, bis wir unser Sack und Pack wieder in unseren Fahrrad Taschen verstaut hätten. Die Freude uns überzeugt zu haben, diesen „gefährlichen Ort“ zu verlassen, überwog wohl. Gut, die 3km entpuppten sich letztendlich als etwa 6km, aber das kannten wir ja schon. Wir als Radfahrer wussten um die Bedeutung jeden Kilometers im Sattel, bei anderen wurden Entfernungen selten so genau genommen… Aber wir hatten ein
tolles Zimmerchen und so unverhofft nochmal eine tolle Dusche, vor dem Aufbruch in ein neues Land.
Wir erreichten die Grenze zu Kambodscha und anstatt 30$, wollte der Beamte 37$ pro Person für unsere Visa. Natürlich in lupenreinen, sauberen Scheinen. Wir durchschauten das Spielchen und sagten, dass er uns dafür eine Quittung ausstellen muss. Oh, eine Quittung? Hat er gerade nicht! Also blieb es bei den offiziellen 30$. Im Nebenzimmer wurde uns ein Wisch mit Gesundheitsinformationen ausgestellt, für den wir 1$ pro Person zahlen sollten… Natürlich haben wir freundlich gelächelt und nicht gezahlt. Korruption unterstützen wir nicht! Gleich an der Grenze haben wir seit langer Zeit auch wieder Touristen gesehen, so viele wie schon seit einem halben Jahr nicht mehr. Einer davon war sogar ein Radreisender, mit dem wir die ersten Kilometer im neuen Land zurücklegten und einen schönen Abend hatten.
In Kambodscha hatten wir schon weitaus mehr Möglichkeiten unser Zelt aufzustellen. Wir wollten ans Meer, direkt dort, wo man einmal reinhüpfen konnte. Das Meer war nicht ganz so zugänglich, aber für die erste Nacht kein Problem. Ein paar Kambodschaner lümmelten auf kleineren Plattformen mit Sonnenschutz in ihrer Hängematte. Sah nach einem guten Ort zum Schlafen für uns aus. Als wir unsere Taschen auspackten, bekamen wir auch gleich Besuch. Leider von einer Frau, die uns 10$ abkassieren wollte. Wir gaben nicht auf und wanderten vom Schattenplatz ca. 1 Meter daneben auf die Freifläche, dort war das campieren anscheinend kostenlos.
Wir radelten weiter entlang der Küste von Kambodscha und machten einen abgelegenen Strand mit Bäumen aus. Vereinzelt gab es ein paar Buden, die Wasser, Bier und Essen anboten. Das günstigste Gericht lag bei 5$, wir hatten allerdings schon gute Portionen für etwa 1.50$ pro Teller gegessen und kannten entsprechend die echten Preise. Ein Platz für unser Zelt haben wir leicht gefunden, sah eigentlich schön aus hier. Das Einzige, was die Szenerie total zerstörte, war der ganze Müll um uns herum. Wir sind ja einiges aus Indien gewohnt, aber schrecklich ist das trotzdem! Wir statteten gerade unser Zelt mit Matte und Kissen aus und hatten die Hängematte aufgehängt, als direkt neben uns ein Pick-Up parkte. Seit dem Iran waren wir immer erstaunt, wie viele Menschen in ein einziges Auto passten. Die Großfamilie mit etwa 10 Personen hatte in Null Komma Nichts eine Plane zum sitzen ausgebreitet, Hängematten aufgehängt und schon wurde die Kühltruhe angeschleppt und Essen verteilt. Natürlich durfte auch ein Lautsprecher mit rhythmischen Beats nicht fehlen. Ehe wir uns versahen, wurden wir heran gewunken und uns wurde ein eiskaltes Bier in die Hand gedrückt. Sogleich wurden Plastikschüsseln mit Nudeln, gegrilltem Fleisch, Meeresfrüchten und Früchte verteilt. Zwar sprachen wir alle nicht eine gemeinsame Sprache, trotzdem funktionierte die Kommunikation mühelos, wir hatten richtig Spaß und das Essen schmeckte herrlich.
Mittlerweile füllte sich der Strand mit Einheimischen, die dem Beispiel unserer Gruppe folgten. Genauso schnell, wie unsere Familie gekommen war, so schnell war sie auch wieder weg. Und hinterließ, zwar geordnet in Plastiksäcken, ihren Müll, den aber der nächste Wind verteilen würde. Wir waren nicht lange allein und wurden von der nächsten Gruppe eingeladen. So ging das die nächsten 3 Tage. Es war zwar lustig und schön, aber doch irgendwie anstrengend und gar nicht erholend, wie wir geplant hatten. Eigentlich wollten wir Ruhe und jeder Mal Zeit für sich nehmen… Wir stritten uns ganz schön und beschlossen dann, am nächsten Tag unser Glück am
nächsten Strand zu versuchen. Dieser Strand war viel schöner und vor allem sauberer. Das Beste, hier gab es sogar öffentliche Toiletten und Duschen, die man kostenlos nutzen konnte. Endlich wieder eine Dusche! Das Manko: auch dieser Strand war beliebt bei den Einheimischen und wir wurden wieder aufs Neue auf Bier und herrliches Essen eingeladen. Auch das war super schön, aber eben nicht erholsam.
Dann kam der nächste Tag und alles sollte anders werden. Wir hatten den Besitzer eines Resorts auf einer Insel kennengelernt. Das Resort war zwar gerade geschlossen, aber wir konnten dort für ein paar Tage bleiben. Er holte uns mit dem Boot ab und wir kutterten auf ein kleines Paradies zu. Wunderschön! Das türkis blaue Wasser. Der helle Sandstrand. Und keine Menschenseele. Wir konnten es nicht fassen. Die Anlage befand sich noch zum Teil im Bau, aber man konnte die Liebe, die darin hineingesteckt wurde, deutlich spüren. Wir bekamen unser eigenes Bungalow und hatten sogar ein eigenes Bad darin. Mit sowas hatten wir wirklich nicht gerechnet. Wir unternahmen eine Wanderung, die zum Teil durch den Dschungel führte. Schmetterlinge, so groß wie eine Handfläche, flogen an uns vorbei und wir entdeckten eine Kragenechse, die von einem zum anderen Baum segelte. Hier soll es auch Schlangen und giftige Spinnen geben, denen wir aber zum Glück nicht begegneten. Ziel unserer Wanderung war ein großer Fels an der Küste, von dem man gut 7m ins Meer hüpfen konnte. Nicht weit davon entfernt, schnorchelten wir und sahen nicht nur bunte Fische, riesige Seeigel, giftgrüne Korallen und gelbe Seeanemonen, sondern auch eine riesige Muschel. Ihre gigantischen gewellten Lippen waren lila und rosa gestreift.
Das Einzige was das noch toppen konnte, war ein Mitternachtsausflug mit dem Kanu. Nicht weit von unserem Camp entfernt stießen wir flächenweise auf fluoreszierendes Plankton. Jedes Mal, wenn man das Paddel in das Wasser tauchte, leuchtete das Wasser grün-blau. Es war wie im Film Avatar, wirklich magisch. Wir sind wirklich so dankbar, dass wir diese Erfahrungen alle machen durften! Allerdings sind wir dann doch nicht den ganzen Tag am Strand gelegen, wie man vielleicht meint. Wo es Strom und Internet gibt, nutzen wir jede Gelegenheit zum Arbeiten und haben demnach wieder neue Reisedokus, Beiträge und noch viel mehr produziert. Zumindest war dies eins der schönsten Arbeitsplätze, die wir je hatten Und endlich Ruhe! Ja. Nach den vielen fiesen Höhenmetern durch das Himalaya Gebirge, hat sich unser Wunsch dann doch noch erfüllt. Sonne, Meer, Ruhe. Leider mussten wir feststellen, dass durch ein neues Update unsere Newsletter Funktionen in letzter Zeit öfter eingeschränkt waren. Das hatte zur Folge, dass sich niemand für unseren Newsletter anmelden konnte. Mittlerweile konnten wir das Problem beheben und alles funktioniert wieder! Falls du auch gerne etwa 1x im Monat über Neuigkeiten, neuen Content, Inspirationen, Aktionen oder Veranstaltungen lesen möchtest, trage dich gerne hier ein: https://mautic.vaegabond.com/reisepost-subscribe
Wir haben nur noch wenige Tage hier in Kambodscha, dann läuft unser Visum aus und wir radeln schon durch das nächste Land. Übrigens könnt ihr unsere Route auch genau nachradeln. Alle originalen GPX-Daten haben wir hier zum Download für euch aufbereitet.
Liebe Grüße Melli & Dani
Neugierig geworden? Mehr Infos über unsere Fahrrad Weltreise von Deutschland nach Japan findest du auf unserer Webseite www.vaegabond.com. Uns gibt es auch auf Facebook, Instagram und YouTube.

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news-4874 Wed, 31 Jan 2024 10:24:21 +0100 VAEGABOND - Welcome to Vietnam! https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/vaegabond-welcome-to-vietnam Neues Jahr, neues Land, neue Abenteuer! Wir radeln gerade durch Südost Asien und sind mittlerweile schon im 23ten Land unserer Fahrrad Weltreise, in Vietnam. Was, schon in Vietnam? Ja genau, denn um bei der deutsch-vietnamesischen Hochzeit unseres Freundes dabei sein zu können, änderten wir spontan unsere Routenpläne! Es ist sehr selten, unterwegs Freunde zu treffen und diese Gelegenheit wollten wir wahrnehmen. Dieser Monat verging wirklich wieder wie im Flug! Was ist passiert? Wir reisten von Nord nach Süd, erlebten nicht nur eine vietnamesische Hochzeit, entdeckten wunderschöne Tempel, tolle Strände und nun das Mekong Delta. Was wir von Vietnam bisher halten und welch Katastrophe sich kurz vor Schluss ereignete? Lies weiter in unserem Reiseupdate!
Genauer gesagt erreichten wir Vietnam schon kurz vor Silvester, denn das Hochzeitsdatum unseres Freundes war der 01.01.2024. Dafür ist das Paar in die Heimat der Braut geflogen, um hier ordentlich zu feiern. Das Gefühl jemanden Vertrauten fern von der Heimat auf einem anderen Kontinent wiederzusehen, ist schon echt verrückt und wir freuten uns riesig! Und wir waren mega gespannt, wie man in Vietnam wohl heiratet. Gemeinsam mit der Familie unseres Kumpels ging es von Hanoi los nach Ninh Binh, wo die Vorbereitungen schon in vollem Gange waren. Am Silvester Abend am Tag vor der Hochzeit, waren wir bei den vietnamesischen Schwiegereltern eingeladen zum Essen. Keine Ahnung was wir erwarteten. Eine kleine Runde wohl, aber nicht das, was tatsächlich passierte.
Schon bevor wir um die Ecke bogen, hörten wir Menschen in allen Tönen singen. Ein Vietnam ohne Karaoke, das wurde uns in diesem Moment klar, gibt es nicht. Als wir ankamen, stand dort ein riesiges Festzelt über die komplette Straße und nicht nur die Hochzeitsgäste, sondern auch die ganze Nachbarschaft war auf den Beinen. Es herrschte ausgelassene Stimmung, so als wäre die Hochzeit schon vorgezogen worden. Zum Einstieg gab es ein Gläschen Tee, danach ging man gleich zu Bier und Schnaps über und die Tische waren bedeckt mit reichlich Essen. Es gab traditionelle Reisnudelsuppen mit viel Gemüse und Fleisch, aber auch Meeresfrüchte und Obst. Gefühlt alle 5 Minuten wurde mit kleinen Stamperln auf das Hochzeitspaar angestoßen und wir wurden natürlich dazu aufgefordert mitzuprosten.
Der Onkel der Braut zauberte dann einen Plastikbottich mit einer trüben Flüssigkeit hervor. In der Flüssigkeit zeichneten sich dunkle Umrisse ab, die sich nach oben Richtung Öffnung wandten. Jetzt wussten auch wir, was sich darin befand, eine eingerollte Schlange. Diese Art von Schnaps wird wohl vor allem Kranken verabreicht, damit sie wieder zu Kräften kommen – oder wie in diesem Fall der illustren Hochzeitsgesellschaft. Wir probierten. Noch bevor das Gläschen unsere Lippen berührte, umwehte uns ein grauenvoller Mief. Im Mund wurde der Geschmack keines Falls besser und hinterließ einen Fettfilm auf der Zunge. Wir lehnten dann häufig ab und blieben lieber bei Bier und dem herkömmlichen Schnaps. Irgendwann nippten wir nur noch an den Gläschen und sahen uns im nächsten Moment vor dem großen Bildschirm mit einem Mikrofon in der Hand Karaoke singen. Auch wenn unser Gesang schräg und schief war, es hat total Spaß gemacht und vom Hausdach aus sahen wir uns dann das Feuerwerk an, welches das neue Jahr 2024 ankündigte.
Neujahr feiert man in Vietnam dieses Jahr eigentlich im Februar, aber es gibt ja bekanntlich immer einen Grund zum Feiern.
Am nächsten Tag um 9 Uhr morgens fand dann die eigentliche Hochzeit statt. Die Brautjungfern und Jungs aus unserer Heimat trugen Pärchen weise große, kunstvoll geschmückte Geschenkarrangements. An den zahlreichen Tischen angekommen ging es für viele dort weiter, wo der gestrige Abend geendet hatte. Mit viel gutem Essen und Feuerwasser. Wir mussten höflich ablehnen, waren wir froh, dass wir überhaupt auf den Beinen waren. Es wurden tolle Reden gehalten, die auf Vietnamesisch und Deutsch übersetzt wurden, dann die Ringe angesteckt und danach kam die obligatorische Fotosession mit all den Verwandten, Freunden und jedem, der gerne mit dem Paar ein Erinnerungsfoto haben wollte. Sie sahen gut aus und waren tapfer, denn das Blitzlichtgewitter hielt lange an.
Anschließend ging es für uns nach Da Nang, wo wir bei einer vietnamesischen Familie unterkommen konnten. Wir hatten eine tolle Zeit zusammen, lernten viel über die Gebräuche und aßen traditionelle Gerichte, wie Aal, Maus oder Schnecken Suppe. In Marokko hatten wir schon einmal das Vergnügen Schnecken zu verspeisen, was tatsächlich eine Mutprobe für uns war. Geschmacklich war die Suppe sehr gut, die Konsistenz jedoch veranlasste ein kleines Zucken durch den ganzen Körper. Erinnerte entfernt an Muscheln. Von unserem Gastgeber erfuhren wir, dass die Schnecken, Aale, Krabben aber auch Fische, die auf dem Teller landen, von den Reisfeldern stammen. Auch soll es da Ratten geben, die vorzüglich schmecken sollen, das jedoch gelte nicht für die Stadtratten. Und sogar Hund gäbe es vereinzelt. Wir nahmen uns seitdem vor, immer genau zu fragen, um was für ein Essen es sich handelt.
Eins unserer absoluten Highlights in Da Nang waren die kleine Roller Spritztour durch die Berge, bei der wir zufällig eine bedrohte, seltene Affenart in freier Wildbahn beobachten konnten, den rotschenkligen Kleideraffen. Das andere war die Fahrt zur Lady Buddha Statue, mit 67m die größte Statue in ganz Vietnam. Nicht nur die Statue an sich war ziemlich eindrucksvoll, sondern auch die gesamte Tempelanlage sowie die vielen unterschiedlichen Bonsai Bäumchen, die dort standen. Wir verbrachten Stunden an diesem Ort, der so friedlich und bezaubernd war.
Der nächste größere Stopp war dann am Meer bei Phan Thiet. Wir hatten wieder total das Glück und wohnten bei einem Paar aus Kanada, die in einer Sprachschule als Englisch Lehrer arbeiteten. Spontan wurden wir von der Schule zu einer local Food Tour mit den Schülern eingeladen und wir hatten einen riesen Spaß zusammen. Die Schüler waren um die 16 Jahre alt und konnten mit uns ein wenig ihre Englisch Kenntnisse verbessern. Wir aßen zusammen etwas, dass an einen Tacco erinnerte mit Schweinefleisch und aromatischer Soße, dazu gab es frisch gepressten Zuckerrohrsaft. Beim nächsten Halt gab es eine traditionelle Suppe mit Garnelen und viel unterschiedlichen Salatsorten. Die Salatblätter nutzte man, um das Gemüse, Nudeln und die Garnelen darin einzurollen und anschließend in eine Süß-sauer Soße zu dippen. Schmeckte wirklich herrlich. Zum Abschluss gab es beim letzten Stopp Eis und Smoothies. Wir nahmen Ananas und Mango Saft und mussten wieder feststellen, wie gut das Obst ist, wenn man es in den Herkunftsländern essen kann. Verglichen mit dem nach Deutschland importierten Obst, was noch während der Lieferzeit nachreift und bei weitem nicht den Geschmack des Originals gerecht wird.
In der Nähe von Mui Ne erkundeten wir außerdem einen kleinen Flusslauf, der Fairy Stream genannt wird. Man läuft direkt durch den Fluss, vorbei an roten Sandsteinhängen, bis man an einen kleinen Wasserfall kommt. Auf dem Rückweg kamen uns scharenweise Chinesen und andere Touristen entgegen, die sich gegenseitig im Weg standen. Wir waren froh, dass wir den Hinweg für uns alleine genießen konnten.
Als nächstes Ging es für uns nach Hoh Chi Min, was früher als Saigon bekannt war. Dort lernten wir eine taffe 73-jährige Vietnamesin kennen, die mit ihrem Fahrrad schon in ganz Vietnam unterwegs war. Im Übrigen sind hier in Vietnam wieder mehr Fahrrad Fahrer unterwegs, als in den Ländern zuvor. Aber auch sehr viele Roller Fahrer, die oft nicht nur die komplette Straße, sondern auch die Bordsteine für sich beanspruchen. Wir dachten der Verkehr in Teheran im Iran und ganz Indien (der Norden ausgenommen) sei schon chaotisch und haarsträubend gewesen. Hier in Vietnam scheint es ebenso keine Regeln zu geben. Kein „Rechts vor Links“, viele Geisterfahrer und auch die Ampelfarben haben hier nur wenig Bedeutung. Was es eben so unübersichtlich macht, ist die Masse an Roller Fahrern, die sich kreuz und quer an uns vorbeischlängeln. Zumindest ist der Verkehr hier nicht so laut, wie in Indien, wo wir ohne Ohrschutz und Mundschutz gegen den Dreck und Smog, nicht überlebt hätten.
In der nächsten Etappe radelten wir zum Mekong Delta. Anstatt auf großen Highways navigierte uns Dani durch schöne kleine Straßen, die kaum breiter waren als ein Auto und die von Palmen gesäumt waren. Hier ist es so exotisch, wie im Dschungel. Sogar das Zirpen der Zikaden und der Gesang der Vögel ist so, wie man sich einen Dschungel vorstellen würde. Übrigens könnt ihr unsere Route auch genau nachradeln. Alle originalen GPX-Daten haben wir hier zum Download für euch aufbereitet.
Was wir hier wie eigentlich auch im ganzen Land wieder erfuhren, waren freundlich winkende und lächelnde Vietnamesen. Das Zelten gestaltete sich allerdings sehr viel schwieriger als am Küstenstreifen, da hier wirklich jeder Zentimeter für Reisfelder oder den Obstanbau genutzt wurde. Was nicht bewirtschaftet wurde, zählte zu den Parzellen der Einheimischen, die ihre meist einstöckigen Häuser darauf gebaut haben. Eines Tages radelten wir auf einer Straße, die gerade mal so breit wie unsere vollgepackten Räder war, über eine Insel. Nach langer Suche hielten wir vor einem Wasserwerk, welches einen kleinen betonierten Vorplatz hatte, der direkt an diese kleine Straße angrenzte. Wir fackelten nicht lange, das war das Beste, was wir bisher ausgemacht hatten und stellten dort unser Zelt auf.
Natürlich war dies ein äußerst belebter Weg für die Einheimischen. Nach zwei Minuten hielt der erste Moped Fahrer an. Er grinste und gab uns eine riesige Banane, die noch wenige Minuten vorher gebacken wurde. Sie war köstlich! Er verschwand wieder und es kamen zahlreiche weitere Leute, die alle winkten und uns anlächelten. Zwei Jungs wurden wohl von ihren Eltern zu uns geschickt, denn sie trugen zwei große Kokosnüsse und einen Sack mit mindestens 5kg Obst. An diesem Tag bekamen wir noch zwei weitere Kokosnüsse und einen Sack voll quittenähnlichem Obst geschenkt. Einfach nur unglaublich! Mit Karaoke Gesang von rechts und links schliefen wir ein und wurden gegen 5 Uhr morgens von den vorbeibrausenden Einheimischen und lauter Musik geweckt. Ja, sie lieben ihre Musik.
Wir verließen die Insel wieder mit der Fähre und kaum radelten wir ein paar Meter, da geschah das Unglück! Danis Handy, mit dem er navigiert und arbeitet flog aus der Halterung auf den Schotter Asphalt. Dann der Schock! Mit quietschenden Bremsen kamen wir zum Stehen und sammelten das Handy auf, bevor es vom heranbrausenden LKW überfahren wurde. Der nächste Schock! Das Display ist trotz Panzerglas gesprungen und nicht mehr zu gebrauchen. Wir sind nun in Cam Tho, einer größeren Stadt und versuchen unser Glück bei den Handyläden. Drei Läden haben schon abgewunken, das könne man nicht reparieren. Der vierte lässt uns hoffen, ist sich aber nicht sicher, ob es klappt. Im schlimmsten Fall muss ein Alternativ Handy her, mit dem wir richtig für YouTube und die Aufbereitung der Geschichten für euch arbeiten können.
Der Reparatur Laden braucht vermutlich 5 Tage und es wird uns in jedem Fall eine dicke Stange Geld kosten... Nun müssen warten, bis wir hoffentlich gute Neuigkeiten haben. Wir haben aber Glück im Unglück! Wir haben nette Vietnamesen kennengelernt, bei denen wir bleiben können. Dort arbeiten wir an neuen Reisedokus für euch. Bald geht´s auf den nahe gelegenen Floating Markt. Auf dem Mekong sind schwimmende Händler, die auf dem Wasser in ihren Boten Waren verkaufen. Gestern Abend hatten wir ein Festessen mit ausgelassener Stimmung und Karaoke. Wir haben schon eine kleine Liste mit potenziellen Liedern für das nächste Mal erstellt. Aber eins ist klar, in Karaoke sind ganz klar die Vietnamesen Meister… Wir müssen noch ein wenig üben.
Liebe Grüße Melli & Dani
Neugierig geworden? Mehr Infos über unsere Fahrrad Weltreise von Deutschland nach Japan findest du auf unserer Webseite www.vaegabond.com. Uns gibt es auch auf Facebook, Instagram und YouTube.

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news-4873 Tue, 16 Jan 2024 07:16:45 +0100 Mit der Rohloff in der größten Sandwüste der Welt - Pedal for Paws https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/mit-der-rohloff-in-der-groessten-sandwueste-der-welt Für den Tierschutz fahren wir, Xenia (32) und Joscha (32), seit August 2022 mit dem Fahrrad um die Welt. Vor 1,5 Jahren tauschten wir als völlige Anfänger den Bürostuhl in Berlin mit dem Fahrradsattel und fuhren über 3.800 Kilometer mit dem Fahrrad bis nach Istanbul. Im Winter 2022/2023 stehen wir dann vor der kniffligen Entscheidung, wie es für uns weitergeht. Eigentlich ist die Weiterreise in die Türkei über den Iran geplant, doch die unklare Sicherheitslage im Iran durch die Proteste der Bewegung „Frauen, Leben, Freiheit“ sowie der anstehende kalte türkische Winter machen uns Bauchschmerzen.

Nach einiger Überlegung buchen wir den Flug nach Jordanien auf die Arabische Halbinsel. Im Flughafengebäude in Amman bauen wir in der Nacht unsere Böttcher-Fahrräder „Plato“ und „Sokrates“ wieder zusammen, und bereits während unserer ersten Kilometer am Morgen merken wir, dass wir in einer neuen Welt gelandet sind.
Die für uns fremde Sprache, Gerüche und Natur bringen uns von Anfang an zum Staunen. Jordanien ist ein kleines, aber dafür sehr abwechslungsreiches Land zum Radfahren. Für Touring-Reisende als auch Gravel- und MTB-Begeisterte gibt es viel zu entdecken.

Im Westen des Landes befindet sich die tiefste Stelle der Erde, das Tote Meer. Es liegt auf einer Höhe von -420 Höhenmetern. Viele nervtötende Fliegen und wenige öffentliche Zugänge zum Toten Meer stellen uns vor große Herausforderungen. Doch die mühsame Suche lohnt sich, denn das Plantschen in diesem Jungbrunnen mit einem Salzgehalt von über 30 % ist nicht nur gut für die Gesundheit. Die Haut fühlt sich plötzlich weich und geschmeidig an.

Vom tiefsten Punkt der Erde hat es uns zum tiefsten Punkt der Reise gebracht. Über 1.600 Höhenmeter klettern wir in den Süden Jordaniens, wo wir aufgrund einer schweren Lebensmittelvergiftung und mehrerer Krankenhausaufenthalte eine Zwangspause einlegen müssen.

Das Warten auf ein neues Kapitel nach dieser gesundheitlichen Odyssee führt uns schließlich in das Land, das wir vor der Einreise am wenigsten einschätzen konnten und das sich als einer unserer Höhepunkte erwies: Saudi-Arabien. 

Das einst verschlossene und kulturell ferne Land öffnet seit 2019 seine Grenzen für Touristen und macht große Fortschritte in vielen zukunftsorientierten Bereichen der Energieversorgung, des Tourismus und der Technologie. Die drei Monate in Saudi-Arabien waren eine intensive, wenn auch ambivalente Erfahrung, die uns mehrmals zum Weinen brachte - vor Rührung und Verzweiflung.

Mit dem Fahrrad in Saudi-Arabien unterwegs zu sein, ist eine gute Idee, denn das Land ist als europäischer Tourist mit einem "Visum on Arrival" leicht zu bereisen, die Straßen sind breit, der Verkehr ist ruhig und es gibt viel Platz zum Zelten. Obwohl ein großer Teil Saudi-Arabiens aus Wüsten besteht, haben wir nicht geahnt, dass die Natur so vielfältig ist. Einzigartige Campingplätze, rote Gesteinswände, gelbe Sandwüsten, felsige Berglandschaften mit ansässigen Baboon-Affen oder vorbeiziehenden Kamelherden sind unerwartete Eindrücke in diesem Land. Aber die größte Überraschung sind wohl die Menschen und ihre unvergleichliche Hilfsbereitschaft gegenüber Radfahrer:innen.

Auf der Fahrt werden uns täglich Wasser und Snacks serviert, und es mangelt nicht an den zahlreichen Einladungen in die Häuser der Saudis und Gastarbeiter:innen. Als Touristen außerhalb der großen Städte sind wir immer noch etwas Besonderes und werden entsprechend behandelt. Heute erinnern wir uns nur mit einem Lächeln und einem Kopfschütteln an die großzügigen Geschenke oder eine unvergessliche Einladung eines Scheichs. Wir sind über 2.500 km vom Nordwesten des Landes entlang des Asir-Gebirges über Tabuk, Al-Ula, Medina, Jeddah, Taif, Abha bis zur jemenitischen Grenze in Najran gereist. Dort lernen wir nicht nur die jemenitische Kultur besser kennen, sondern machen auch unsere erste Erfahrung als Tramper mit Fahrrädern durch die größte Sandwüste der Welt bis zum Arabischen Meer im Oman. Auch dieses Kapitel erweist sich dank der freundlichen Gastarbeiter und hilfsbereiten Saudis mit ihren großen Pick-up-Trucks als leichtes Unterfangen.

Mitten in der größten Sandwüste der Welt, der Rub-Al-Khali, kurz vor der Grenze zum Oman, werden wir von einem LKW-Fahrer rausgelassen. Wir schlagen unser Zelt für die Nacht auf und freuen uns auf eine aufregende Nacht. Stattdessen verdunkelt sich schlagartig der Horizont und wir finden uns plötzlich in einem heftigen Sandsturm wieder. In Panik werfen wir alle unsere Fahrradtaschen ins Zelt, und Joscha versucht mit aller Kraft, das Zelt von außen zu halten. Als sich abzeichnet, dass der Sturm noch länger anhalten wird, flüchten wir entkräftet in unser Schlafquartier, das sich von links nach rechts wälzt. Obwohl es permanent Sand von der Decke regnet, überstehen wir die Nacht halbwegs gut. Am nächsten Morgen sind die Räder im Sand kaum noch zu erkennen, aber nach ein wenig Pflege und Reinigung können wir unsere Reise fortsetzen und mit der Überfahrt in den Oman einen weiteren Abschnitt unserer Reise abschließen.

Wer sich für intensives Reisen interessiert, kann in Saudi-Arabien fündig werden. Das Land hat sich uns von einer unerwarteten, kontrastreichen, liebenswerten und lehrreichen Seite mit allen möglichen Höhen und Tiefen gezeigt.

 

Mehr Einblicke zu unserer Zeit auf der arabischen Halbinsel findest du auch auf den  sozialen Medien (Instagram/Facebook: @project.pedalforpaws).

 

Wir freuen uns auf Dich.

Xenia & Joscha

 

Unsere Fahrräder: Böttcher Expedition, Rohloff Speedhub 500/14

 

Ein kleiner numerischer Überblick:
- 11.600km durch 17 Länder mit dem Fahrrad

- 1 Rohloff-Ölwechsel pro Rad

- 1 Ketten-und Reifenaustausch pro Rad

 

Weitere Informationen zu unserer Route und Ausrüstung findest du hier.

 

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news-4872 Thu, 04 Jan 2024 13:48:39 +0100 VAEGABOND - Nächste Etappe Südostasien https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/vaegabond-naechste-etappe-suedostasien NEWS Update Dezember 2023
Nächste Etappe Südostasien!
Wie wir euch ja schon erzählt haben, führten uns die Ereignisse der letzten Monate und der schwere Krankheitsfall in der Familie zur Weihnachtszeit in die Heimat. Es war so schön, alle wiederzusehen und Melli´s Geburtstag sowie Weihnachten nicht alleine zu feiern. Natürlich nutzen wir auch die Zeit, um unsere Unmengen an Film- und Fotomaterial aufzubereiten und neue Videos und Beiträge zu produzieren.
Ein guter Zeitpunkt, um das Jahr nochmal Revue passieren zu lassen. Letztes Jahr feierten wir Silvester noch in Indien am Strand von Agonda in Goa. Dann sattelten wir um auf neue Räder mit breiteren Reifen von Velotraum. In diesem Video stellen wir unsere Räder und deren Komponenten vor. Die konnten sich gleich mal bewähren, denn es ging nach Nepal. Dort hatten wir die tolle Idee, den Annapurna Circuit zu radeln. Die Landschaft ab 4.000m Höhe war atemberaubend, auch wenn wir mehr damit zu kämpfen hatten, bei meist miesem Wetter unsere Drahtesel über die Offroad Pfade mit bis zu 30% Steigung zu schieben und zu tragen. Der Gipfel wortwörtlich war der komplett eingeschneite Thorong La Pass auf 5.416m. Keine Frage, ein Paradies für Trekker. Für uns war es ein Fahrrad Erlebnis, welches uns alles an Kraft und mentaler Energie abverlangte. Ja, es war schön, aber schmerzvoll und gleichzeitig die härteste Etappe unserer Fahrrad Weltreise! Und wir hatten erstmal die Nase voll von Bergen und wollten nun unbedingt einen Gang zurück schalten.
Es ging wieder zurück nach Indien, wo wir beide in Rishikesh eine Ausbildung zum Yogalehrer machten. Dort lernten wir nicht nur wie man Körperhaltungen, also die Asanas, richtig ausführt und anleitet, sondern auch die Philosophie dahinter, viel über die anatomischen Wunder des Menschen, Techniken zur Atemarbeit sowie Meditation und vieles mehr. Letztendlich fanden wir in dieser Ausbildung auch einen tieferen Zugang zu uns selbst und entwickelten uns enorm weiter. Dazu haben wir auch ein sehr emotionales Video veröffentlicht, das findet ihr hier. Voller Tatendrang, hatten wir die Qualen, welche uns Nepal bereitete, schon fast wieder vergessen. Eigentlich waren Berge ja schon faszinierend. Und wenn wir schon mal da waren… Wir radelten in den Norden Indiens, wo wir das sagenhafte Himalaya Gebirge überqueren wollten. Auf dem Plan standen Highlights wie Spiti Valley, Ladakh und anschließend Kaschmir.
Uns erwarteten nicht nur atemberaubende Berge und Pässe, Abgeschiedenheit und entspannte Ruhe, fern von Menschenmassen, Trubel und Massentourismus. Die Entscheidung auf breite Bereifung zu wechseln, war goldrichtig. Überwiegend radelten und schoben wir über Offroad bzw. Geröllpfade. Regelmäßig waren Straßenteile vom vielen Regen komplett unterspült oder es rauschte ein Wasserfall über unseren Weg. Wir wurden auch vom Schnee überrascht und harrten 4 Tage in Padum in unserem Zelt aus. Alles in allem ein ziemliches Abenteuer. Auf dem Weg besuchten wir ein Mönchskloster in Phuktar, welches in die Felswand gebaut wurde. Das war wirklich faszinierend und eins unserer kulturellen Highlights in Nordindien.
In Kashmir stiegen wir dann mit Sack und Pack in den Zug und erreichten 3 Tage später die Stadt Chennai im Süden Indiens. Dort setzten wir uns im 10-tägigen Vipassana Meditationskurs intensiv mit uns selbst auseinander. Nie hätten wir
gedacht, dass es so schwer sein kann sich zu konzentrieren und zu meditieren. Jeden Tag um 4 Uhr morgens aufstehen und 10 Stunden meditieren. Zu Beginn taten alle Knochen weh und uns packte schiere Verzweiflung. Am Ende fühlten wir uns jedoch glücklich und leicht. Es ging weiter an die Südküste, wo wir am Strand umgeben von Salzfeldern einen Ort gefunden haben, wo wir für längere Zeit bleiben konnten. Vormittags wurde gearbeitet und am Nachmittag, wenn der Wind gut war, lernten wir Kite surfen. Nie hätten wir gedacht, dass wir die Gelegenheit finden, so viel zu entdecken und zu lernen – auch über uns selbst!
Zuletzt verließ uns das Glück und es war nur noch der Horror. Wir entschlossen uns von Indien nach Thailand zu fliegen, denn über Land konnten wir aufgrund der prekären Situation in Myanmar nicht einreisen. Am Flughafen wurden wir am Check In abgewiesen. Begründung: wir hätten einen Overstay und müssen uns erst bei den Behörden in Chennai melden. Wir waren eigentlich noch in der Zeit, aber da ließ sich nichts mehr machen. Geschlagene 16 Tage mussten wir auf unsere Ausreisegenehmigung warten. Dann kam es noch schlimmer. Zum Ende hin hatten wir über mehrere Tage hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Auf der Intensivstation im Krankenhaus stellte sich heraus: wir haben Dengue Fieber. Und hätten daran sterben können.
Zum Glück geht es uns jetzt wieder besser und wir feierten die Weihnachtszeit gemeinsam mit unseren Familien. Am zweiten Weihnachtsfeiertag, also morgen, geht es für uns dann schon wieder zurück nach Asien. Wir werden durch Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam radeln, bis wir letztendlich unser Ziel Japan erreichen werden. Wobei unser eigentliches Ziel ja die Reise an sich ist. Jeder Tag ist einzigartig. Jeder Tag bringt neue Abenteuer und Überraschungen. Jeden Tag entdecken wir neue Orte, lernen unglaubliche Menschen kennen und kommen auch an unsere eigenen Grenzen. Wir sind wirklich gespannt, wie unsere Fahrrad Weltreise weitergeht und nehmen euch weiterhin mit über Berge, durch Wüsten und Dschungel. Übrigens könnt ihr unsere Route auch genau nachradeln. Alle originalen GPX-Daten haben wir hier zum Download für euch aufbereitet.
Zum letzten Reiseupdates des Jahres 2023 möchten wir uns nochmal ganz herzlich bei euch allen bedanken! An all die lieben Menschen, die uns inspirieren, ihre Welt gezeigt und ihr Zuhause eingeladen haben! An all die grandiosen Unterstützer, die unsere Arbeit z.B. über paypal.me/vaegabond, Überweisung oder unsere Mitgliedsplattform wertschätzen! An alle, die unsere Fahrrad Weltreise nach Japan verfolgen, unsere Beiträge lesen und Videos ansehen, kommentieren und ihren Freunden davon erzählen! Und an unsere Partner, die an unsere Reise glauben und uns nicht im Regen stehen lassen!
Wir wünschen euch einen guten und gesunden Rutsch ins neue Jahr 2024!
Liebe Grüße Eure Melli & Dani
Neugierig geworden? Mehr Infos über unsere Fahrrad Weltreise von Deutschland nach Japan findest du auf unserer Webseite www.vaegabond.com. Uns gibt es auch auf Facebook, Instagram und YouTube.

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news-4871 Tue, 19 Dec 2023 07:07:56 +0100 WORLD OF MTB - Best of 2024 https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/world-of-mtb-best-of-2024 ROHLOFF E-14 2.0

Next Generation – die elektronisch angesteuerte Speedhub-Nabenschaltung E-14 1.0 ist bekanntermaßen mit der eShift-Funktion von Bosch- sowie dem Panasonic-FIT 1-System kompatibel und mit der Version E-14 2.0 weiterführend mit dem Bosch Smart System. Via Rohloff E-14 2.0-App lassen sich dort zahlreiche Einstellungen und Servicefunktionen für die Kombination mit einem smarten Bosch-System ausführen. Durch Verschleißarmut, schnelle und präzise Schaltvorgänge besticht die mit 14 Gängen und 526-prozentiger Übersetzungsbandbreite konstruierte Speedhub, die sich sowohl an S-Pedelecs, Pedelecs, E-Cargobikes oder E-Tandems verwenden lässt.

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news-4870 Mon, 18 Dec 2023 14:49:26 +0100 Baumpflanzaktion Dezember 2023 https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/baumpflanzaktion-dezember-2023 Im Dezember 2023 haben wir zusammen mit Planet Tree 340 Bäume im Hessenforst gepflanzt.

Durch CO2-Kompensation leistet jeder einzelne Baum einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Die Pflanzstelle liegt in der Nähe vom Feldberg (Hessen).

Mehr Informationen und einen Link zur genauen Pflanzstelle unter

Planet Tree

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news-4869 Tue, 12 Dec 2023 14:08:02 +0100 VAEGABOND - Weihnachten in der Heimat https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/vaegabond-weihnachten-in-der-heimat Wir haben euch bei unserem Oktober Reiseupdate ja schon erzählt, wie katastrophal die letzte Zeit in Indien für uns war: Erst die Abweisung von der Airline, dass wir unrechtmäßig unsere Aufenthaltsdauer überzogen hätten. Dann die quälenden 16 Tage Bürokratie Wahnsinn mit dem Ausländer Amt in Chennai. Die Nichtrückerstattung unseres ersten Flugtickets und die Neubuchung des zweiten Fluges. Und letztendlich das Dengue Fieber, dass wir uns während dieser sinnlosen Zeit eingehandelt haben, welches uns letztendlich über 40° Fieber, Gliederschmerzen und noch viel mehr bescherte, bis wir im Krankenhaus landeten und dort für fast 1 Woche mit Infusionen und Schmerzmittel behandelt wurden…
Wir konnten Indien endlich verlassen und mittlerweile geht es uns zum Glück wieder etwas besser. Allerdings ist das Immunsystem vom Dengue Fieber noch ziemlich angeschlagen und kleine Wehwehchen stecken wir gerade nicht mehr so einfach weg. Hinzu kommt, dass leider ein enges Familienmitglied sehr schwer erkrankt ist, weswegen wir nicht lange gefackelt haben und direkt nach unserer Katastrophenrunde in den Flieger nach Deutschland gestiegen sind. Nun werden wir Weihnachten im Kreis der Familie verbringen und auch unsere Batterien wieder neu aufladen. Das ist schon eine starke Umstellung für uns, nach langer Zeit wieder in Deutschland zu sein, fast wie ein Kulturschock. Plötzlich verstehen wir wieder, was die Menschen auf der Straße zueinander sagen, alles hat seine Ordnung und Regeln werden nicht nur im Straßenverkehr eingehalten Ein grundloses Hupen gibt es nicht mehr und der Geräuschpegel, den wir bis zuletzt aus Indien gewohnt waren, hat sich nun drastisch gesenkt und wir können sogar ohne Ohrenstöpsel das Haus verlassen. Anstatt drückende, feuchte Hitze und 36 Grad, packen wir uns hier in dicke Wintermäntel ein und stapfen durch den Schnee.
Erst vor ein paar Tagen haben wir Melli´s Geburtstag gefeiert. Unglaublich wie die Zeit vergeht. 2019 sind wir zu unserer Fahrrad Weltreise nach Japan aufgebrochen und haben beide 4 Geburtstage auf der ganzen Welt gefeiert. Melli´s ersten Geburtstag auf dieser Reise feierten wir in einer zauberhaften Schlucht in Marokko, den zweiten in Konya in der Türkei, den dritten in Georgiens Hauptstadt Tiflis und den letzten gemeinsam mit unseren Fahrradfreunden Lisa & Dario (Erfahrung der Welt) in der Wüstenstadt Jaisalmer in Indien. Melli´s 5ten Geburtstag feierten wir nun im kleinen Kreise in ihrer Heimatstadt Garmisch-Partenkirchen. Ein wunderbares Geschenk für uns beide, waren unsere Thermen Besuche in Bad Staffelstein und Erding. Wir beide lieben einfach Thermen und das Saunieren. Nachdem man alles Alte aus sich herausgeschwitzt hat, fühlt man sich wie neu geboren. Genau das, was wir momentan brauchen. Bald steht auch schon Weihnachten vor der Tür und wir freuen uns schon diese Zeit gemeinsam mit unseren Lieben zu verbringen. Apropos Weihnachten, wer noch auf der Suche nach einem besonderen (Weihnachts)Geschenk ist, hat bis zum 21.12.23 die Gelegenheit, eine signierte Ausgabe unseres ersten Fahrrad-Weltreise-Buchs "Verreist, verfolgt, verheiratet. Eine abenteuerliche Radreise durch Marokko" inklusive VAEGABOND Sticker zu ergattern. Eine Leseprobe und mehr Info´s gibt es unter https://bit.ly/vvvsigniert. Gerne auch mal in unserem Online-Shop (vaegabond.com/shop) stöbern! Dort gibt es nicht nur unser Buch als Taschenbuch, Hardcover & Ebook Ausgabe, sondern auch weitere Highlights, wie unsere originalen GPX-Reisedaten zum Download, unseren Spar- & Finanzplaner, sowie tolle T-Shirts, Tassen und mehr im einzigartigen VAEGABOND Design. Trotz unseres kurzen Aufenthalts in der Heimat, sind wir weiter fleißig und bearbeiten Unmengen von Foto- und Filmmaterial. Vor kurzem haben wir ein Video veröffentlicht, auf das sich viele von euch besonders gefreut haben. Darin stellen wir unsere Velotraum Finder FD3 Reiseräder mit Rohloff Nabe vor, die wir wirklich auf Herz und Nieren getestet haben. Mit ihnen radelten wir schon durch Nepal über den 5.416m hohen Thorong La Pass auf dem Annapurna Circuit und quer durch Indien mit dem Offroad Highlight Himalaya Gebirge in Nord Indien. Im Video stellen wir nicht nur die Räder an sich vor, sondern auch die besonderen Komponenten, die wir individuell für uns und unsere Reise zusammengestellt haben. Hier geht´s direkt zum Video über unsere aktuellen Reiseräder: https://youtu.be/VjKcURoTqBI Viele weitere besonderen Videos und Reisedokus sind bereits in Arbeit, ihr könnt also gespannt sein ???? Vielleicht zieht es ja den ein oder anderen Mal zu unseren Nachbarn nach Österreich? Denn im Museum Niederösterreich sind wir Teil der Sonderausstellung "Zimmer frei". Darin geht es um den Sommerurlaub und das Urlaubsverhalten der Menschen (nach 1945). Es werden die verschiedenen Transportmittel für Urlaube und Reisen beleuchtet, wobei auch speziell die Ausrüstung für längere Radreisen thematisiert wird. Wir bereichern die Ausstellung unentgeltlich mit einem kleinen Filmausschnitt über unser Strom Management auf unserer Fahrrad Weltreise. Die Ausstellung Zimmer frei läuft noch bis zum 02.02.2025. Hier gibt´s weitere Infos: https://www.museumnoe.at/de/haus-der-geschichte/Sonderausstellung/zimmer-frei Auch wenn wir manchmal das Gefühl haben, die Zeit rast, genießen wir gerade jeden Moment mit unseren Freunden und ganz besonders mit unserer Familie. Der Rückflug gegen Ende dieses Jahrs steht schon fest und es geht wieder zurück nach Bangkok, wo wir zuletzt waren. Dann radeln wir immer weiter, bis wir Japan erreichen.
Liebe Grüße und eine schöne Weihnachtszeit Eure Melli & Dani
Neugierig geworden? Mehr Infos über unsere Fahrrad Weltreise von Deutschland nach Japan findest du auf unserer Webseite www.vaegabond.com. Uns gibt es auch auf Facebook, Instagram und YouTube.

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news-4867 Fri, 10 Nov 2023 08:31:57 +0100 Frank Hülsemann 1000 Berge - 1000 Stunden in "KOMPASS Aus eigener Kraft, Bikepacking" https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/frank-huelsemann-1000-berge-1000-stunden-in-kompass-aus-eigener-kraft-bikepacking Das Projekt von Frank Hülsemann 'die höchstmögliche Zahl von Bergen innerhalb der kürzest möglichen Zeit' zu besteigen ist jetzt im "KOMPASS Aus eigener Kraft, Bikepacking" nachzulesen. Mit dabei: Das MTB mit der Rohloff SPEEDHUB.

Im Sommer 2019 bin ich unter die Bergsteiger gegangen (bzw. gefahren). Das Ziel war 'die höchstmögliche Zahl von Bergen innerhalb der kürzest möglichen Zeit' zu besteigen. Meine Wahl fiel hierbei auf das 'Land der tausend Berge' auch bekannt als das Sauer-, das Sieger- und das Wittgensteiner Land. Aber eigentlich ist es genau andersherum gewesen: seit den 1930er Jahren wird diese Region als 'Land der tausend Berge' bezeichnet und beworben und ich dachte ich könnte ja mal all diese Berge besteigen. Und um dies in einem überschaubaren Rahmen zu halten dachte ich, ich mache dies in 1000 Stunden. Ein Berg - eine Stunde. Ein einfacher Plan, der sich in der Umsetzung doch als sehr herausfordernd herausstellte.

http://www.exyle.de/projekte/1000berge/1000berge.html

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news-4866 Fri, 10 Nov 2023 07:17:12 +0100 VAEGABOND - Dieser Monat war der Horror https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/vaegabond-dieser-monat-war-der-horror Die letzten Wochen waren mit Abstand die katastrophalsten von 4 Jahre Fahrrad Weltreise! Innerhalb weniger Tage wurden nicht nur unsere gesamten Routenpläne zunichte gemacht, wir setzten nicht nur Unmengen an Geld in den Sand, uns ging es dann irgendwann auch so schlecht, dass wir beide sogar im Krankenhaus am Tropf landeten. Wie alles anfing und was uns immer tiefer in die Katastrophe geritten hat? In diesem Reiseupdate versuchen wir das Ganze mal halbwegs verständlich zu Papier zu bringen…
Anfang Oktober verließen wir unser kleines Paradies am Meer ganz im Süden Indiens. Da war noch alles in Ordnung. Wir haben Kite surfen gelernt und die Zeit ordentlich genutzt, um zu arbeiten und Videos sowie Beiträge zu produzieren. Soweit hat noch alles gepasst. Normalerweise wären nach Indien die Länder Bangladesch und Bhutan an der Reihe. Bhutan wäre natürlich landschaftlich und kulturell die absolute Krönung, aber leider wegen der hohen Kosten pro Tag, sowie einem verpflichtenden permanenten Führer für uns einfach nicht möglich. Anschließend wären wir gerne nach Myanmar geradelt. Leider ist der Landweg nach Myanmar nicht möglich aufgrund der derzeitigen politischen Situation. Also musste eine alternative Route her, auf dem Landweg war nichts mehr zu erreichen. Es ging zurück nach Chennai, denn von dort aus wollten wir mit dem Flugzeug ins nächste Land fliegen. Mit dem Flugzeug? Ja. Seit dem Militärputsch in Myanmar ist es derzeit leider durch die vielen Sprengstoffanschläge weder sicher, noch möglich, über die Landesgrenze einzureisen. Wir verfolgen das Geschehen schon eine Weile und sind deshalb zu dem Schluss gekommen, dass wir nicht umhinkommen, mit den Rädern in ein Flugzeug zu steigen, um unsere Fahrrad Weltreise nach Japan fortsetzen zu können.
Also buchten wir 2x 32kg Fahrräder als Sperrgepäck und 2x zusätzlich 30kg für unser gesamtes Hab und Gut von Chennai in Indien nach Bangkok in Thailand. Der Abflugtag kam. Der Flieger war für einen Samstag, gegen 23 Uhr festgesetzt. Die erste Hürde war Fahrradkartons zu besorgen, in die unsere Räder reinpassten und weitere Kartons, in die wir unsere Radtaschen inklusive Inhalt verstauen konnten. In Indien ist es gar nicht mal so einfach an benutzte Kartons zu kommen, da alles gesammelt und fein säuberlich gefaltet in irgendwelchen Hinterhöfen verschwindet. Letztendlich wurden wir fündig und fuhren mit einem Lieferauto zum Flughafen. Dann der Schock am Check-In unserer Airline: Wir dürfen nicht mit... Wie, dürfen nicht mit? Das kann nicht sein! Die Dame am Schalter zählte 3x unsere Aufenthaltsdauer... immer wieder falsch, auch die Kollegin war der Meinung, dass wir einen Tag zu viel hier in Indien seien. Zu Unrecht. Wir hatten alles genau kalkuliert, geplant, gezählt. Es war auf den Tag genau der letzte Tag, an dem wir uns hier aufhalten durften.
Nein! Wir sollten uns bei der Ausländerbehörde registrieren. Wir waren so geschockt und verunsichert, dass wir uns wegschicken ließen. Da standen wir nun mit 4 großen Boxen vor dem Terminal und wussten nicht wohin. Die Kosten für den Flug bekamen wir selbstverständlich nicht zurück erstattet, alles Geld umsonst… Mittlerweile war es 22 Uhr und wir kontaktierten die Familie, bei der wir uns die letzten Tage auf den Flug vorbereitet hatten, ob wir zurück kommen konnten.
Nein. Verwandte waren mittlerweile eingezogen. Es wurde später und später, irgendwann fanden wir doch noch jemanden, der uns spontan aufnehmen konnte und fielen verwirrt und erschöpft gegen 24 Uhr in den Schlaf.
Der nächste Tag war ein Sonntag. Bauchschmerzen machten sich breit, heute hatten keine Behörden geöffnet, erst Montag 10 Uhr morgens. Und ab heute hatten wir faktisch tatsächlich einen Overstay. Wir malten uns alle möglichen Szenarien aus, wie man uns dafür bestrafen könnte. Nicht nur mit einer Geldstrafe, sondern auch mit einer Einreisesperre nach Indien für die nächsten Jahre bis hin zu Gefängnis… Das Kopfkino war äußerst bunt und angsterregend. Wir wollten nur noch raus aus Indien.
Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Tuktuk eine dreiviertel Stunde quer durch Chennai zur Ausländerbehörde. Am Empfang wurde uns gesagt, wir sollten uns online registrieren und dann auf weitere Anweisungen warten. Bis nachmittags um 16 Uhr waren wir damit beschäftigt, Formulare auszufüllen, Informationen zusammenzutragen und alles noch zweimal von neuem online einzureichen, weil natürlich die offizielle Seite der Behörde zwischendurch immer mal wieder abschmierte. Das letzte Dokument – Form C – ein Nachweis von unserem derzeitigen Gastgeber, dass wir bei ihm waren und er kein Geld von uns verlangte, fehlte noch. Es war zum Haare raufen, denn irgendwie schaffte er es nicht, dies auszufüllen, bis er dann eine Arbeitskollegin fragte, die das netterweise machte. Mithilfe von whatsapp und 2 Neubeantragungen, weil jeweils ein Zahlendreher drin war oder der Name falsch geschrieben wurde, klappte es dann. Endlich kurz vor Feierabend der Behörde, konnten alle Dokumente eingereicht werden. Der Dienstag verging. Keine Nachricht von der Behörde. Der Mittwoch kam, endlich eine Nachricht! Wir wurden für den Donnerstag einbestellt. Der Termin rückte näher und wir erklärten den zwei Damen von der Behörde die ganze Misere von vorne bis hinten. Sie wirkten erstaunlich verständlich und sicherten uns zu, dass wir wahrscheinlich schon für morgen oder Anfang der nächsten Woche einen Zahlungslink bekommen würden, über den wir dann unsere „Strafgebühr“ für den zu unrechten Overstay begleichen konnten. Dann sollte alles ganz fix gehen und ein bis zwei Tage später sollten wir unser Exit Permit in den Händen halten können und endlich offiziell ausreisen dürfen.
Mittlerweile mussten wir umziehen, weil sich auch bei unserem Gastgeber plötzlich Verwandtschaft ankündigte. Das bedeutete wieder Stress für uns, alle Sachen packen, neue Bleibe ansteuern und weiter bangen, was mit unserem Permit passiert. Der nächste Tag kam und wir erhielten eine E-Mail von der Behörde. Nicht mit dem Zahlungslink, sondern mit der Aufforderung, noch mehr Dokumente und Informationen einzureichen. Unter anderem sollten wir seit 2019 alle Länder auflisten, alle Einreise- und Ausreiseorte, die Gesamtaufenthaltsdauer pro Land und weitere Späßchen, die für uns einen enormen Aufwand bedeuteten und letztendlich dazu führten, dass sich die Beamten noch länger mit unserem Fall beschäftigen würden. Wir waren nun schon seit mehr als einer Woche unfreiwillig hier und nichts schien vorwärts zu gehen. Wieder mussten wir umziehen, der Raum in dem wir waren sollte renoviert werden. Der Stress begann von neuem eine Bleibe zu organisieren und quer durch die Stadt zum nächsten Host zu fahren.
Am 11ten Tag nachdem wir eigentlich geflogen wären, kam die ersehnte Zahlungsaufforderung für die Begleichung der Strafgebühr: 500INR pro Person. Das sind umgerechnet 5,65€.
Ernsthaft? Dieser bürokratische Aufwand für diesen Betrag? Wir waren fassungslos, gut wir hatten Glück und wir hätten bei weitem mehr zahlen müssen… Tatsächlich hätten wir der Airline direkt gerne 50€ gegeben, dass wir mitfliegen durften. Dann hätten wir uns auch die Neubuchung von allem sparen können, denn mittlerweile waren die Preise saftig angestiegen. Der erste Flug lag bei 550€, der zweite sollte noch deutlich teurer werden. Wir wurden von der Behörde aufgefordert neue Flüge zu buchen und die Tickets vorzulegen, erst dann würden wir das Exit Permit ausgestellt bekommen. Wir machten uns in Windeseile an die Zahlung unserer 500INR pro Nase und wären wieder fast verzweifelt. Zahlung geht nur, wenn man ein indisches Bankkonto besitzt? Was soll das denn? Wir sind doch Ausländer und waren bei der „Ausländerbehörde“, was für einen Sinn ergibt das denn? Die Zahlungen wurden stets abgebrochen und wir mussten erneut in 30 Minuten unser Glück versuchen. Denn pro fehlgeschlagene Zahlung bedeutet laut System der Behörde 30 Minuten extra warten. Vier Fehlversuche hatten wir schon. Zum Glück konnte unser Gastgeber Nummer 3 hier aushelfen und wieder begann das Warten auf die Ausstellung unseres Bescheids. Uns ging es miserabel, wir wollten hier nicht sein, wir hatten schon die kommende Route vorbereitet und alles funktionierte irgendwie nicht. Gerade recht die Info, dass dieser Gastgeber für die kommenden Tage zu seinen Eltern reiste, was im Klartext bedeutete, dass wir schon wieder umziehen mussten. Hoffentlich zum letzten Mal packten wir alles zusammen und verließen unsere Bleibe. Unsere Nerven lagen blank, wir hatten keinen Hunger und trotz vieler E-Mails und erfolgloser Telefonate passierte einfach nichts. Das nächste Wochenende kam und wir hörten immer noch nichts vom Amt.
Als sie die neuen Flugtickets einforderten, dachten wir ja, dass ein 6 Tage Zeitpuffer von der Zahlung der Strafgebühr bis zum neuen Abflugstermin genug Zeit wäre, um das Exit Permit auszustellen. Ihr könnt euch wahrscheinlich vorstellen, wie wir indische Behörden mittlerweile hassten. Zu allem Übel stand nun zusätzlich zum Wochenende, wo ohnehin nichts passierte, auch noch ein Feiertag an. Das Exit Permit? Nach 12 Tagen Bürokratie Wahnsinn immer noch nicht da. Wir wandten uns an den Bereitschaftsdienst der Deutschen Botschaft, weil wir Angst hatten, dass das Permit nicht rechtzeitig ausgestellt werden würde und wir den zweiten Flug ebenso nicht zurückerstattet bekämen. Hilfreich war die Botschaft leider nicht. Wir machten die Notrufnummer vom deutschen Generalkonsulat aus und schilderten unser Problem von neuem. Endlich ein Lichtblick, die stellvertretende Generalkonsularin nahm sich am Samstag direkt uns an und telefonierte sich bis in die oberste Ebene der Ausländer Behörde durch, um dort Dampf zu machen. Uns blieb nichts anderes übrig, als weiter zu warten. Und dann kam auch schon die nächste Katastrophe.
Wir bekamen schlagartig Fieber, üblen Durchfall und mussten uns übergeben. Den nächsten Tag konnten wir nicht mehr aufstehen, so schlecht ging es uns. Den scheinbaren Übeltäter machten wir schnell ausfindig: ein Gericht, dass unser Gastgeber Nummer 4 tags zuvor bestellt hatte, war wohl nicht so sauber zubereitet worden. Super. Lebensmittelvergiftung. Unsere Generalkonsularin klingelte durch, sah ganz gut aus, versprechen konnte sie allerdings nichts, aber zumindest sollten wir am Montag unsere Papiere bekommen. Am Montag! Einen Tag vor Abflug! Dem 40°C Fieberwahn gesellten sich dann übelste Kopf- und Gliederschmerzen hinzu. Ganz ehrlich, wir fragten uns womit wir
das alles verdient hatten und wollten nur noch nach Hause. Also ganz nach Hause. Da war keine Kraft mehr, keine Energie, keine Motivation. Und kein Exit Permit.
Der Montag kam, wir warteten. Der Mittag verging, wir warteten. Es ging auf den Abend zu. Okay, das wars dachten wir… Dann kam sie doch noch, nach quälenden 16 Tagen Bürokratiewahnsinn, die E-Mail von der Behörde mit unseren Exit Permits, am Abend vor unserem Flug. Wir sind uns ziemlich sicher, dass wir es ohne den Einsatz von unserer Konsularin nicht rechtzeitig geschafft hätten und dann noch größere Probleme bekommen hätten… Aber die Geschichte ist hier leider nicht vorbei…
Wir quälten uns wieder zum Flughafen, besser ging es uns nicht, eher noch schlechter und wir beteten, dass uns die Airline diesmal trotz käseweißem Gesicht und Schmerzen mitnehmen würde. Am Flughafen angekommen, wurde der Flug um einige Stunden verschoben - auf den nächsten Tag. Wir mussten also mit dem Exit Permit die Imigration hinter uns bringen, ausreisen und dann den Datumswechsel „auf der anderen Seite“ hinter uns bringen. Schließlich hatte der Flieger 3 Stunden Verspätung… Wir schafften es in die Maschine. Erschöpft schliefen wir ein, um ein paar Stunden später wieder in Bangkok aufzuwachen. Wir steuerten die Wohnung von unserem Freund an, den wir 2016 kennengelernt hatten und den wir besuchen wollten. Mittlerweile nahmen die Schmerzen und das Fieber wieder so zu, dass wir direkt nach der Ankunft alle Wertsachen und die Medizin, die wir genommen hatten, einpackten und mit dem Taxi ins Krankenhaus fuhren. Wir wurden gleich in der Notaufnahme behalten, Blut wurde abgenommen und weitere Tests durchgeführt. Dann die Diagnose: Dengue-Fieber und Salmonellen! Ach wie gerne hätten wir weiterhin an einer Lebensmittelvergiftung festgehalten… Uns war, als hätte man uns den Teppich unter den Füßen weggezogen, ohne Halt, ohne gute Prognosen… Das Schlimme, das war nur einer von 4 Dengue-Typen. Zwar hätten wir nun gegen diesen Typ Antikörper, aber eine erneute Infektion mit den anderen Typen würde noch viel schlimmer ausgehen, wenn nicht sogar lebensgefährlich enden. Unsere Frage an den Arzt: Müssen wir jetzt sterben? Dieser antwortete: Most likely not – wahrscheinlich eher nicht. Aufmunternd war das nur wenig. Dann kurze Zeit später bot man uns ein Doppelzimmer an, in dem wir beide gemeinsam schlafen konnten, denn es stand außer Frage, dass wir mit Infusionen und Schmerzmittel behandelt werden und überwacht werden würden. Die erste Zahlung musste auch sogleich geleistet werden. Stattliche 650€ pro Person. Uns wurde dann anschließend eine grobe Schätzung der weiteren Kosten unter die Nase gehalten, mit der Aufforderung ein Deposit von über 3.200€ pro Person an das Krankenhaus zu leisten. Uns wurde noch mehr schlecht, als ohnehin schon und unter Fieber wählten wir die Nummer des Notdienstes unserer Auslandskrankenversicherung. Ja, sie würde wohl zahlen… Die tatsächlichen Kosten am Schluss sprengten letztendlich diesen finanziellen Rahmen pro Person… Momentan haben wir weder unsere Depositkosten zurückbekommen noch eine Erstattung von der Versicherung… Wir werden warten müssen, das kennen wir ja jetzt schon sehr gut.
Sechs Tage lagen wir gemeinsam Seite an Seite im Krankenhaus, litten gemeinsam, bekämpften das Fieber und verschliefen gemeinsam den Großteil der Zeit. Obwohl das so eigentlich nicht ganz stimmt. Denn alle 2 Stunden kamen die Schwestern, um erneut den Blutdruck und Fieber zu messen. Ein Gutes hatte es. Das Krankenhaus in
dem wir waren, war topmodern und pro Mahlzeit konnten wir aus Thai, Japanisch, Western, Halal und Vegetarisch nochmals zwischen jeweils zwei Speisen wählen.
Eigentlich schon heftig, wenn man sich mal überlegt, was alles NICHT passiert wäre, wenn wir wie geplant geflogen wären… Das Dengue-Fieber haben wir uns nämlich definitiv durch diese extra Runde Indien eingefangen… Nun wurden wir entlassen. Wir sind immer noch total müde und nicht ganz bei Kräften, aber es wird schon besser. Radeln können wir so erstmal nicht. Auch hat sich unsere To-Do Liste enorm vergrößert, unsere E-Mailpostfächer quellen über und halbfertige Videos warten auf ihre Vollendung… Vollgas können wir momentan nicht geben, aber bald gibt es wieder eine neue Reisedoku, versprochen! Wenn du uns bei der neuen Flugbuchung etwas unter die Arme greifen möchtest, freuen wir uns immer riesig über Unterstützung z.B. über Paypal Freunde (https://paypal.me/vaegabond) oder Überweisung (https://bit.ly/38H52Lf). Auch freuen wir uns riesig über deine Wertschätzung unserer Beiträge und Videos über Paypal Freunde oder eine Mitgliedschaft auf unserer Webseite. Dort bekommst du sogar etwas tolles für deine Wertschätzung von uns zurück! Denn nur mit deinem Support, können wir tatsächlich weiterhin von unterwegs aus unsere Videos und Erfahrungen mit euch allen teilen.
Herzlichen Dank dafür und liebe Grüße
Melli & Dani
Neugierig geworden? Mehr Infos über unsere Fahrrad Weltreise von Deutschland nach Japan findest du auf unserer Webseite www.vaegabond.com. Uns gibt es auch auf Facebook, Instagram und YouTube.

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news-4864 Thu, 02 Nov 2023 07:43:23 +0100 Fotoausstellung in Wolfen https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/fotoausstellung-in-wolfen

Am Samstag, 11.11.23 um 14:00 Uhr wird die Fotoausstellung " Seidenstraße" im Industrie und Filmmuseum in Wolfen eröffnet. In der Ausstellung werden überwiegend Fotos zu sehen sein, die bisher noch nicht im Vortrag oder Buch veröffentlicht wurden.

https://www.thomasmeixner.de/news/News2022.html

Abenteuer Seidenstraße
Mit dem Rad von Bitterfeld nach Xi´an

Fotografien von Thomas Meixner, Weltenradler
Vom 11.11.2023 bis 03.03.2024 im Industrie- und Filmmuseum 06766 Bitterfeld-Wolfen


Anfang April 2018 verließ der Weltenradler Thomas Meixner seine Heimat in Sachsen-Anhalt um sich von Bitterfeld auf dem Weg nach Osten zu machen und den alten Routen der Seidenstraße zu folgen. Er reiste durch Südosteuropa bis in die Türkei, kam dann in die Kaukasusregion. Hier erkundete er Georgien, Armenien und Aserbaidschan. Mit einer Fähre setzte er über das Kaspische Meer über und kurbelte von Kasachstan nach Usbekistan und Kirgisien. Schwerpunkt seiner abenteuerlichen Radfahrt wurde die Volksrepublik China. Er erreichte schließlich nach knapp 13.000 Kilometer im Sattel den Endpunkt seiner Reise, die alte Kaiserstadt Xi´an in Zentralchina. Das Spannende an dieser Tour waren nicht zuletzt die schwierigen Reisebedingungen wie tagelanger kalter Regen in der Osttürkei, die sommerliche Hitze in Zentralasien, die Polizeikontrollen in China und ein Sandsturm in der Taklamakan Wüste. Entschädigt für diese Strapazen wurde er mit großer Gastfreundschaft, vor allem in den muslimischen Ländern wie der Türkei, Kasachstan und vor allem in Usbekistan.

In dem knappen halben Jahr erlebte Thomas Meixner sehr viel und intensiv. Die Ausstellung im Industrie- und Filmmuseum Wolfen zeigt vom 11.11.2023 bis zum 03.03.2024 100 Motive dieser Abenteuerreise. Die Ausstellungseröffnung in Anwesenheit von Thomas Meixner findet am 11.11.2023 um 14 Uhr statt. Der Eintritt ist frei.

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news-4862 Thu, 26 Oct 2023 08:08:29 +0200 INTERNATIONAL CARGO BIKE FESTIVAL https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/international-cargo-bike-festival Besucht uns vom 24. - 26. November 2023 auf dem INTERNATIONAL CARGO BIKE FESTIVAL in Amsterdam.

Zusammen mit Rad15 / Omnium / ten:07 / LeichtLast sind wir am Stand 11.350.

https://cargobikefestival.com/

#DecadeoftheCargoBike
"Our goal is to inspire the world to stop using cars and vans and instead start using cargo bikes. That’s why we've declared the 2020s the Decade of the Cargo Bike.

Why? We believe this is the decade the cargo bike will hit the mainstream. The potential impact is enormous, so join us, and together let's make it happen"

Jos Sluijsmans and Tom Parr,
organisers of the International Cargo Bike Festival

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news-4861 Mon, 09 Oct 2023 13:18:05 +0200 Bespoked 2023 https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/bespoked-2023 Besucht uns auf der BESPOKED, Dresden Airport 3rd Floor Booth 7 13. - 15.10.2023.

BESPOKED ist Europas größte jährlich stattfindende Messe für individuelle und handgefertigte Fahrräder. Durch das Zeigen von einigen der herausragendsten und aufregendsten Kreationen, die die Fahrradindustrie zu bieten hat, feiern und fördern wir die Handwerkskunst des Rahmenbaus und leisten einen Beitrag zu ihrer Nachhaltigkeit.

 

Visit us at BESPOKED, Dresden Airport 3rd Floor Booth 7 13. - 15.10.2023.

BESPOKED is Europe’s largest annual exhibition of custom bikes, celebrating, elevating and contributing to the sustainability of framebuilding by showcasing some of the most outstanding and exciting work in the cycling industry.

https://bespoked.cc/de/

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news-4860 Fri, 06 Oct 2023 10:46:54 +0200 VAEGABOND - 4 Jahre Fahrrad Weltreise & was wir nun denken https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/vaegabond-4-jahre-fahrrad-weltreise-was-wir-nun-denken Im September 2019, also genau vor 4 Jahren, haben wir unsere sicheren Jobs und unsere Wohnung gekündigt, sowie Freunde und Familie zurückgelassen… um mit dem Fahrrad die Welt zu entdecken! Wir erinnern uns noch genau an die Reaktionen unserer Lieben, als wir unseren Plan bekannt gaben. „Ach, nach einem Monat seid ihr wieder zurück daheim“, „Ist das euer Ernst? Mit dem Fahrrad? Das wäre mir viel zu anstrengend!“, aber auch „Echt tolle Sache, ich bin so gespannt, was ihr alles erleben werdet!“. Dann kam der erste Tag. Gerade einmal 30km von Bamberg, unserem Startpunkt entfernt, bekamen wir höllischen Muskelkater und waren total erschöpft. Plötzlich waren wir uns gar nicht mehr so sicher, ob das überhaupt eine so gute Idee war mit der Fahrrad Weltreise. Ob wir durchhalten und mit den körperlichen Strapazen zurecht kommen? Ob wir uns gegenseitig an die Gurgel gehen, wenn wir Tag und Nacht zusammen sind? Ob die 5 Jahre mit dem Fahrrad von Deutschland nach Japan nicht ein wenig zu großzügig geplant waren? Und dann gleich die ersten Kommentare auf Social Media „Wie seht ihr denn aus? Ihr habt ja viel zu viel Gepäck dabei!“. Hier findet ihr übrigens unsere Videoreihe chronologisch vom Beginn der Fahrrad Weltreise bis zum heutigen Tag in bisher über 100 Episoden aus 22 Ländern in 6 Staffeln. All diese Fragen, die dazu führen können, dass man gar nicht erst los oder weiterfährt… Wir haben es trotzdem gemacht. Haben unsere Komfort Zone sowie alles andere hinter uns gelassen und unsere eigenen Erfahrungen gemacht, was zu uns passt und was nicht. Ist es wie Urlaub auf dem Fahrrad? Sicher nicht! Wir hatten in der Wüste Marokko´s so heftigen Gegenwind, dass wir nicht mal mehr in die Pedale treten konnten. Der Sand fühlte sich auf der Haut an wie grobes Schleifpapier. Wir radelten durch miesesten Regen, Kälte und Schnee über Pässe in Georgien. Haben in den Bergen nachts in einer Bruchbude im Polizeiquartier in Pakistan Blut gehustet und mit Höhenkrankheit gekämpft. Haben am Ende unserer mentalen und körperlichen Kräfte unsere Räder über einen 5.416m hohen Pass in Nepal geschleppt. Hatten uns danach geschworen, solche Hardcore Routen zu vermeiden. Nur um dann doch wieder in Indien ins Himalaya Gebirge mit seinen über 5.000 Höhenmetern aufzubrechen. Aber egal wie tief unser tiefster Tiefpunkt war, eine Sache hat uns doch immer wieder dazu gebracht, dieses extreme Abenteuer durchzuziehen. Das was wir erleben ist mit keinem Geld der Welt bezahlbar! Nach 4 Jahren können wir sagen, es hat eine Menge in uns in Gang gebracht. Wir sind nicht mehr dieselbe Melli und derselbe Dani, die etwas naiv, ohne Testfahrt und ganz untrainiert in die weite Welt aufgebrochen sind. Wir haben uns selbst weiterentwickelt, haben in den Bergen der Türkei Felsenklettern gelernt, in Nord Indien eine Yoga Lehrer Ausbildung gemacht, in Süd Indien lernen wir gerade das Kite surfen. Wir lernen mit jedem Land neue Sprachen und Traditionen kennen und erfahren Freundlichkeit und herzlichste Gastfreundschaft in Ländern, die laut den Medien als unsichere Terrorländer bekannt sind. All dies sind Dinge, die wir uns hätten nie träumen lassen, hätte man uns vor 4 Jahren gefragt, was wir glauben zu entdecken auf dieser Reise.
Wo wir mittlerweile sind? Im Süden Indiens, mit mehr als 39.000km und 284.735 Höhenmetern im Sattel, durch 22 Länder. Das wäre auch bestimmt ein wenig schneller gegangen. Es gibt ja Reisende, die mit ihrem Fahrrad nur 1 Jahr von Deutschland nach Japan gebraucht haben. Vielleicht mit mehr Budget und weniger Gepäck über eine gerade Route ohne Abweichungen mit vielen Tageskilometern? Bestimm möglich. Höchstwahrscheinlich verzichtet man aber dann auch auf all die schönen Momente und Begegnungen auf so einer Reise. Dinge, für die man erst einmal Zeit braucht, um sie verarbeiten und reflektieren zu können. Momente, die die eigene Welt auf den Kopf stellen, in denen man so viel lernt und die einen verändern. Und genau das brauchen wir gerade. Eine kleine Pause vom Fahrrad fahren, eine Pause vom indischen Chaos.
Hier in der Nähe von Tuticorin in Süd Indien haben wir einen Ort gefunden, wo wir tatsächlich das erste Mal für längere Zeit bleiben können und uns (mit viel Arbeit auf dem improvisierten „Schreibtisch“ aus Hockern) zurücklehnen können. Durch Zufall haben wir den Cousin von jemanden kennengelernt, der mit uns in der Yoga Ausbildung war. Dieser Cousin betreibt das Aqua Outback und war einfach nur begeistert von unserer Reise. Dieser Ort ist einer der besten Kite Surfing Spots in ganz Indien. Das Resort ist direkt am Strand in einer sehr ruhigen Lage eingebettet von Salzfeldern. Neben Kite Surfing Kursen werden auch Tauchkurse sowie Schnorchel Ausflüge, Kajak fahren und vieles mehr angeboten. Sowas hätten wir uns nie träumen lassen und jetzt sind wir tatsächlich hier. Nach 4 Jahren reisen tut es einfach nur unglaublich gut zu wissen, dass man nicht gleich wieder sein Zelt abbauen muss, ungewiss wo man am nächsten Tag strandet. Welche neuen Herausforderungen auf einen warten. Sich nicht drum sorgen muss, was man wie kocht und einfach den Moment, Moment sein lassen kann. Einfach das verdauen, was die letzten Jahre mit uns passiert ist. Genau das verarbeiten und auch für euch in vielen aufwändigen Arbeitsstunden aufbereiten, was uns bewegt, was wir entdecken, wie wir die Welt mit dem Fahrrad kennen lernen.
Und gleichzeitig haben wir hier auch die Chance etwas Neues zu entdecken. Melli übt sich als Yoga Lehrerin an den Gästen und gleichzeitig machen wir hier einen Kite Surfing Kurs. Ihr glaubt ja gar nicht wie das ist, wenn man am Strand steht, den Surf Profis zusieht, wie geschmeidig sie übers Wasser gleiten…. Und dann selbst mit Schwimmweste, Helm und Brett ins Wasser steigt, mit wackeligem Gestell und erstmal Literweise Meerwasser schluckt, weil es einen beim Wind ganz unkontrolliert durchs Wasser zieht. Aber wir machen Fortschritte! Mittlerweile können wir schon auf dem Brett stehen und einige Meter fahren… Wir sind gespannt, ob wir eine gute Figur machen zu können, wenn wir diesen Ort wieder verlassen. Trotzdem verbringen wir etwa 90 % des Tages damit neue Videos für euch zu schnippeln, Beiträge zu schreiben und sind auch schon ganz vertieft in ein neues Projekt. Mehr dazu werdet ihr wahrscheinlich im nächsten Reiseupdate erfahren! Auf jeden Fall habt ihr nun wieder die Möglichkeit auf unseren Pfaden zu wandeln, denn ein neuer GPX Track ist raus! Er führt von den spirituellen Zentren Varanasi und Rishikesh über den Norden Indiens, zu den Highlights des Himalaya Gebirges in Ladakh, dem Geheimtipp Zanskar und Kashmir, direkt hier zum Meer and die Südküste Indiens.
Wer sich jetzt vielleicht noch an die erste Zeile dieses Reiseupdates erinnert, jawoll genau! Einfach unglaublich! 4 Jahre mit dem Fahrrad auf Weltreise! Und wer auf Zack ist, der hat auch wohl schon bemerkt, dass laut unserer Prognose noch 1 Jahr bis zum Ziel Japan übrig ist. Wie und wohin unsere Route uns als nächstes führt?
Also wenn man so eine Reise macht, weiß man, dass sich schnell viel ändern kann. Wir haben einen groben Plan, ob das so ausgeht, wie wir uns das denken, wissen wir jetzt natürlich nicht. Aber wir genießen das Hier und Jetzt und freuen uns, dass ihr dabei seid auf dieser verrückten Abenteuer Fahrt mit dem Rad um die Welt! Hier kannst du dich direkt für unseren Newsletter anmelden!
Liebe Grüße aus dem Süden Indiens
Melli & Dani
Neugierig geworden? Mehr Infos über unsere Fahrrad Weltreise von Deutschland nach Japan findest du auf unserer Webseite www.vaegabond.com. Uns gibt es auch auf Facebook, Instagram und YouTube.

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news-4857 Fri, 08 Sep 2023 12:10:46 +0200 Goldmedaille beim größten Ebike Rennen der Welt https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/goldmedaille-beim-groessten-ebike-rennen-der-welt Am 02.09.2023 fand wieder die EBike WM für Jedermann in Ischgl statt, bei dem über 1000 Teilnehmer aus 25 Nationen mit Mountainbikes am Start waren. Doch 1 Starter war mit einem selbst gebauten i:SY Kompaktrad vor Ort, nämlich Frank Troffer, Inhaber der Firma Velorep in Durlach, der zusammen mit Rita Schwander-Ritter nun seit fast 10 Jahren i:SY verkauft.

In monatelanger Kleinstarbeit hatte Frank einen serienmäßigen i:SY Rahmen mit Bosch Motor durch spezielle Felgen, eine eigens dafür gebaute Gabel, einer Rohloff 14 Gang Nabe und vielen technischen Feinheiten zu einem i:SY Enduro aufgebaut, mit dem er an den Start gehen konnte beim größten EBike Rennen der Welt ( Guiness Buch der Rekorde ). Dies wurde unterstützt durch Sponsoring und technischen Support der Firmen i:SY und Rohloff.

Es musste eine anspruchsvolle Mountainbikestrecke mit 26,3 km und 750 Höhenmetern überwunden werden, die Frank Troffer mit viel Können und vollem Einsatz bewältigte.

Am Ende gab es kurz vor der Ziellinie noch einen Gestürzten, den Frank noch betreute, bis Erste Hilfe vor Ort war, um dann die letzten Meter ins Ziel zu fahren. Und trotz dieses Zeitverlusts erreichte er mit i:SY Platz 44 von über 1000 und damit eine Goldmedaille mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 27,4 km/h und 49 Prozent Restakku.

Im nächsten Jahr ist das Ziel, die Zeitwertung noch zu verbessern und wieder zu zeigen,daß sich ein 20 Zoll i:SY auch gegenüber vielen " großen Rädern " auf einer Mountainbikestrecke durchsetzen kann.

Nach dem Rennen ist vor dem Rennen!

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news-4855 Tue, 15 Aug 2023 09:24:16 +0200 VAEGABOND - Bei den Mönchen im Himalaya – Radreise durch Ladakh & Kashmir https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/vaegabond-bei-den-moenchen-im-himalaya-radreise-durch-ladakh-kashmir Was wir gerade erleben ist einfach unbeschreiblich! Mit jedem neuen Kapitel haben wir das Gefühl, eine noch extremere Etappe zurück gelegt zu haben, als davor. Vielleicht liegt das auch ein wenig an der besonderen Route, die wir da für unsere Fahrrad Weltreise durch den Norden Indiens zusammengeschneidert haben. (Download all unserer GPX-Daten hier möglich)
Bevor wir Himachal Pradesh verließen, hatten wir die einmalige Gelegenheit in Keylong bei einer buddhistischen Hochzeit dabei zu sein. Dann ging es auch schon nach Ladakh, wo uns viel Offroad, teilweise überflutete Straßen, ein eingeschneites Zelt, das majestätische Himalaya Gebirge und ein buddhistisches Kloster erwarteten.
Hat uns das Spiti Valley schon beeindruckt, war das Tal Zanskar in Ladakh das Sahnehäubchen auf der Torte. Ladakh gehört zu den höchsten bewohnten Regionen der Welt. Das Hochplateau liegt im Durchschnitt auf einer Höhe von über 3.000m. Okay, wir müssen schon zugeben, die vielen Offroad Passagen mit den teilweise überschwemmten Straßen bzw. Pfaden, waren schon nicht ganz ohne. Wir haben aufgehört zu zählen, so oft mussten wir die Hosen hochkrempeln und unsere Rädern durch wadenhohes, eisig kaltes Gletscherwasser schieben. Immerhin ging es auch zwischendrin ordentlich bergauf und über Pässe jenseits der 5.000m mit Regen und Schnee. Und ja, seien wir ehrlich, es kamen auch mal Gedanken, wie „ich hab Hunger, mir ist kalt, ich hab keinen Bock mehr auf Berge. Ich will am Strand liegen mit einer Kokosnuss in der Hand…“ Denn irgendwann waren wir an dem Punkt, wo wir einfach keine Geröllstraße mehr sehen wollten und unsere 60 bis 75kg schweren Fahrräder keinen Meter mehr bergauf bewegen wollten. Aber rückblickend hat es sich mehr als gelohnt! Das tut es eigentlich immer, egal wie schlimm die Strecke war. Bisher haben wir immer sehr viel positives aus allem gezogen!
Nach ein paar anstrengenden Wochen erreichten wir endlich wieder Zivilisation. In Padum wollten wir uns ein gemütliches Plätzchen für unser Zelt suchen und dort erstmal ein paar Tage alle Viere von uns strecken und einfach mal nichts tun. Hatten wir uns verdient. Es fing an zu regnen und wir wollten möglichst schnell das Zelt aufbauen. Ein schönes Plätzchen auf einer Wiese hatten wir schnell gefunden, genauso schnell wurden wir aber auch wieder von dort vertrieben. Fand der mürrisch dreinblickende Besitzer nicht so toll. Resigniert zogen wir weiter auf die nächste Wiese. Dort entdeckte man uns auch recht schnell, aber uns wurde lächelnd zugewunken, was wir prompt als ein „stört keinen“ auffassten. Klatschnass verschwanden wir dann in unser Zelt und fielen erschöpft in den Schlaf. Wie gut, wenn man ein Zelt hat, wenn es regnet. Kennt ihr das, wenn es draußen dunkel wird und der Regen sanft an die Fensterscheibe trommelt? Und man sich in eine Decke kuschelt und sich denkt „Gott sei Dank muss ich nicht da raus, bei dem Sauwetter“. Unsanft wurden wir geweckt, fühlte sich irgendwie feucht an. Zelt ist undicht. Wunderbar. Dani´s neue Aufgabe war nun alle paar Stunden zu überprüfen, wo es reinlief und den Schaden zu beheben. Der zweite Tag. Es regnete weiter. Der dritte Tag. Es regnete immer noch. Der vierte Tag. Wir freuten uns, der Regen hatte aufgehört. Jetzt schneite es. Die Freude war dann doch nur noch halb so groß.
Wie wir ja zu Beginn gesagt haben, es hat sich rückblickend gelohnt. Denn auf den Regen und Schnee folgte irgendwann Sonnenschein und wir machten uns im wahrsten Sinne des Wortes vom Acker. Auch diesmal konnten wir die einzigartige Schönheit des Himalaya Hochgebirge in uns aufsaugen und konnten mit eigenen Augen sehen, wie dort die Menschen leben. In Pakistan haben wir unsere ersten Yaks gesehen (Zoo zählt nicht), aber hier gab es auch Yaks, die wirklich furchteinflößend groß waren. Was uns noch mehr beeindruckt hat war das Kloster in Phuktar, welches aus dem 12. Jahrhundert stammt. Dort leben Mönche vom Kindesalter bis zum Greis. Sie leben sehr abgeschottet und führen ein asketisches Leben mit täglichen Ritualen und Gebeten. Das Kloster selbst ist in einen Felsen eingebaut und erreicht man nur über einen schmalen Pfad zu Fuß oder mit dem Maultier, der sich durch die Berge windet. Kurz vor dem Ende überquert man eine stabile Brücke, die erst 2 Monate vorher fertig gestellt wurde. Das alte Pendant hängt noch daneben und sieht aus wie als hätte man ein paar Mikado Stäbchen mit getrocknetem Farn zusammengebunden. Gruselig, aber die Aussicht auch vom Kloster ist wirklich spektakulär.
Wir gaben ordentlich Gas, denn Dani´s 4ten Geburtstag auf unserer Fahrrad Weltreise wollten wir mit einem Dach über dem Kopf feiern und darauf anstoßen. Im muslimisch geprägten Norden Indiens ein nicht ganz so einfaches Vorhaben. Also das mit dem Anstoßen. Aber kurz vor knapp haben wir es tatsächlich nach Srinagar in Kaschmir geschafft und tatsächlich einen Wine Shop gefunden. Zwar mit total überteuerten Preisen, aber wir beschlossen, dass es zum Geburtstag und dieser Wahnsinns Etappe einfach sein musste. Das mit dem Dach über dem Kopf hat auch geklappt. Ein sehr netter Kashmiri hat uns eingeladen, für ein paar Tage in einer Unterkunft zu schlafen. Das war wohl das schönste Geschenk von allen. Haben wir ein Bett und eine richtige Toilette vermisst, die Dusche erst! Leider konnten wir uns noch nicht wirklich erholen. Dani hat gerade mit Fieber und einer schweren Mandelentzündung zu kämpfen und Melli mit einer Magenverstimmung. Und dann wären da noch die vielen Videos, die geschnitten werden wollen, Bilder dieser grandiosen Erlebnisse müssen gesichtet, aussortiert und bearbeitetet werden, unsere Social Media Kanäle gepflegt werden, Emails beantwortet werden und und und. Die To Do Liste ist lange, vor allem, wenn man für so lange Zeit kein Internet und Strom für den Laptop hat. Aber es macht uns ja auch Spaß und ist etwas ganz Besonderes für uns, diese einzigartigen Momente mit euch allen zu teilen! ;)
Bald sind wir wieder in Delhi und dann haben wir schon das nächste großartige Abenteuer geplant! Es geht in den Süden Indiens, wo wir nicht nur Rad fahren werden. Was genau wir alles vorhaben, verraten wir euch mit dem nächsten Reise Update!
Liebe Grüße aus Kaschmir im Norden Indiens
Melli & Dani
Neugierig geworden? Mehr Infos über unsere Fahrrad Weltreise von Deutschland nach Japan findest du auf unserer Webseite www.vaegabond.com. Uns gibt es auch auf Facebook, Instagram und YouTube.

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news-4843 Tue, 18 Jul 2023 08:07:28 +0200 idworx MTB-Testtag im Mountainbike-Museum in Arnheim https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/idworx-mtb-testtag-im-mountainbike-museum-in-arnheim idworx MTB-Testtag im Mountainbike-Museum in Arnheim

Am 22. Juli 2023 sind wir im Mountainbike-Museum mit idworx-Mountainbike-Testrädern vertreten, mit denen ein wunderschöner Teil der Schaarsbergen-Route gefahren werden kann. Das Museum verfügt über eine einzigartige Sammlung von Mountainbikes, darunter das allererste Idworx aus dem Jahr 1999, das Double D, das erste Sorglos-Mountainbike, das speziell für niederländische Verhältnisse hergestellt wurde.

Wir nehmen genügend Rockn Rohlers und Rapid Rohlers mit, letztere mit der speziell für niederländische Singletrails gefertigten Super-Geometrie. Das solltest du unbedingt ausprobieren und direkt mit deinem aktuellen Fahrrad vergleichen (also auch mitnehmen)!

Wir sind von 11:00 bis 16:00 Uhr für euch da.

Anmeldung unter: testdag@idworx-bikes.com Hier können auch Fragen zur Veranstaltung gestellt werden. Bitte bringt eigenen Pedale mit.

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news-4842 Mon, 17 Jul 2023 09:49:01 +0200 Tandem-Hilfe - Schnell schalten ohne Wörterbuch https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/tandem-hilfe-schnell-schalten-ohne-woerterbuch Alles redet durcheinander. Am ersten Tag muss es wohl turbulent zugehen, wenn etwa 40 Personen aus 4 Ländern dabei sind, die Fahrräder (also genauer gesagt die Tandems) einzustellen und das richtige Rad für das jeweilige Team zu finden. Die Hälfte der Teilnehmer ist blind.

Und am 2. Tag - also nach der ersten Tour - sieht es nicht viel anders aus, denn gepasst hatte nicht alles… Was heißt denn gleich Schaltung auf Ukrainisch? Gestern wusste ich das noch, aber nun, wo es ernst wird…

Leider hatte das Tandem eines lettischen Teams Probleme, d.h. eigentlich war es nur die Kette, die nicht mitfahren wollte. Und da der nächstgelegene Fahrradladen einen Reparaturtermin in sechs Wochen anbot, musste das Tandem in die Garage. Ja, Schaltung auf Ukrainisch - nun standen wir wieder vor dem Problem, denn das Ersatztandem sah wieder ganz anders aus.

Solche Überraschungen sind bei den Internationalen Tandem-Jugend-Camps natürlich nichts Neues.

Warum sollte es beim 19. Mal im Juni in Köln anders aussehen?

Irgendwie kam Oksana als Pilotin mit dem Ersatzrad nicht zurecht. Sie war aus Kiev per Bus und Bahn angereist und gemeinsam mit ihrem Co-Piloten Andrey, der schon ein Jahr in Nürnberg vorübergehendes Zuhause gefunden hat, zum Tandem-Camp gekommen.

Entmutigen ließ sie sich nicht, obwohl sie kaum Tandem-Erfahrung hat. Doch täglich rund 60 bis 70 km mit einem Rad, mit dem man nicht klar kommt und. Die Schaltung bisschen kompliziert erscheint…

Die Rettung war Köln, genauer gesagt die Tatsache, dass Tandem-Hilfen e.V. in der dortigen Sehbehindertenschule ein Tandem für „Lernzwecke’’“ stationiert hat.

Das musste nun einspringen… Und dabei spielte es keine Rolle, dass wir nicht wussten, was Schaltung auf Ukrainisch heißt, denn die war leicht zu handhaben und für das Team wie gemacht…

Oksana und Andrey waren happy und jetzt immer vorn mit dabei. Die 14 Gänge haben sie bei dem überschaubaren Gelände wohl nicht alle gebraucht. Aber Andrey war begeistert. Es hatte nämlich nicht an ihm gelegen, wenn das Anfahren nicht so recht klappen wollte. Nun gab es da keine Schwierigkeiten mehr.

Mit der Rohloff-Schaltung lässt sich eben auch ohne Wörterbuch schnell schalten.

 

Thomas Nicolai

Tandem-Hilfen e.V.

www.tandem-hilfen.de

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news-4840 Mon, 03 Jul 2023 11:56:06 +0200 Scheibenelefant - 4 Tages-Radtour in Dänemark https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/scheibenelefant-4-tages-radtour-in-daenemark Am 13. Juni 2023 begab ich mich auf eine aufregende Radtour entlang der Vestkystenruten R1 in Dänemark. An diesem herrlichen sonnigen Tag startete ich meine Reise in Esbjerg und war voller Vorfreude auf die Erkundung der atemberaubenden Landschaft und der fesselnden Geschichte entlang der Westküste Dänemarks.

Schon zu Beginn meiner Tour wurde ich von der Schönheit der Landschaft überwältigt durch andere Berichte die ich las. Die Vorfreude war groß. Die Route führte entlang der Küste, und während ich in die Pedale trat, bot sich mir ein spektakulärer Ausblick auf das glitzernde Meer und die endlosen Sandstrände. Die majestätischen Dünen, die den Weg säumten, präsentierten sich als malerische Kulisse, die mich in ihren Bann zog. Der Weg selbst war gut ausgebaut und verhieß eine angenehme Fahrt – zumindest hätte er das sollen.

Jedoch hatte die wochenlange Hitzeperiode ohne Regen ihre Spuren hinterlassen und die Beschaffenheit der Wege entlang der Vestkystenruten R1 deutlich verändert. Die anhaltende Trockenheit hatte dafür gesorgt, dass die Wege ungewöhnlich trocken, sandig und staubig waren. Das sandige Terrain machte das Radfahren zu einer wahren Herausforderung, da meine Räder immer wieder im tiefen Sand versanken. Ich musste all meine Kräfte aufbieten, um überhaupt voranzukommen, und das Aufbauen von Geschwindigkeit gestaltete sich äußerst schwierig. Die instabile Beschaffenheit des lockeren Sands stellte meine Fähigkeiten des Lenkens und der Balance auf die Probe – es war ein ständiger Kampf, das Gleichgewicht zu halten und nicht ins Rutschen zu geraten.

Besonders kraftzehrend waren die Abschnitte mit tiefen Kiesbetten, die sich entlang der Route befanden. Die erbarmungslose Hitze hatte den Kies aufgelockert, wodurch unsichere Stellen entstanden waren. Um diese Bereiche zu durchqueren, bedurfte es höchster Konzentration und Geschicklichkeit, um das Gleichgewicht zu bewahren und sicher hindurchzufahren. Die Anstrengungen, die diese tiefen Kiesbetten forderten, waren deutlich spürbar und verlangten mir zusätzliche Energie ab.

Trotz der erschwerten Wegverhältnisse ließ ich mich nicht entmutigen und entschied mich, meine Radtour unbeirrt fortzusetzen. Die faszinierende Landschaft und die reiche Geschichte, die entlang der Vestkystenruten R1 auf mich warteten, waren es wert, diese Herausforderungen anzunehmen. Ich passte meine Geschwindigkeit den schwierigen Bedingungen an und meisterte mit Vorsicht das Navigieren durch den sandigen und kiesigen Untergrund. Dabei konnte ich mich glücklicherweise auf meine zuverlässige Rohloff Speedhub verlassen, die mit ihrer Kapselung den widrigen Bedingungen trotzte und mein Vertrauen in ihre Leistungsfähigkeit stärkte.

Als ich mich von Esbjerg entfernte und weiter nach Norden fuhr, begann eine atemberaubende Verwandlung der Landschaft. Die Szenerie wurde allmählich von kleinen, malerischen Fischerdörfern dominiert, deren Häuser mit ihren charakteristischen strohgedeckten Dächern einen bezaubernden Anblick boten. Ich konnte nicht widerstehen und hielt an einigen dieser Dörfer an, um die lokale Atmosphäre in mich aufzusaugen und mich mit den herzlichen Einheimischen auszutauschen.

Die Route führte mich auch durch dichte, zauberhafte Wälder, in denen der Duft von frischem Moos meine Sinne betörte und die Stille der Natur mich umhüllte, während ich mich mutig durch die grünen Baumreihen hindurchbewegte. Es war, als hätte ich einen geheimen Ort der Ruhe und Entspannung gefunden, der mich von der Küstenlandschaft entführte.

Während meiner Reise stieß ich auch auf faszinierende historische Sehenswürdigkeiten entlang der Vestkystenruten R1. Diese Route trug bereits im 19. Jahrhundert zur Geschichte des Landes bei und diente einst als Handelsweg für Fischer und Handwerker entlang der Küste. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die R1 zu einer vitalen Verbindung zwischen den Küstenstädten, die das kulturelle und wirtschaftliche Leben prägte.

Doch es war nicht nur ihre Vergangenheit als Handelsweg, die diese Route so beeindruckend machte. Während des Zweiten Weltkriegs spielte die R1 eine wesentliche Rolle. Entlang des Weges zeugten noch immer Überreste von Bunkern und Verteidigungsanlagen von den schrecklichen Zeiten. Es war faszinierend und zugleich beklemmend, diese historischen Relikte zu entdecken und sich vorzustellen, wie das Leben und der Kampf an diesem Ort einst gewesen sein mögen.

Auf nördlicher Höhe von Aalborg, verabschiedete ich mich von der R1 und tauchte ein in das lebendige Treiben der Stadt. Aalborg offenbarte mir eine faszinierende Geschichte und eine bezaubernde Altstadt, die es zu entdecken galt. Jeder Schritt auf den historischen Straßen führte mich weiter in die Vergangenheit und ließ mich die Wurzeln dieses wunderbaren Ortes spüren.

Dänemark wird mit Recht als eines der begehrtesten Radtourenziele in Europa angesehen. Doch meine Reise entlang der Vestkystenruten R1 war weit mehr als nur eine Radtour. Sie war ein unvergessliches, mit Spannung und Atmosphäre geladenes Erlebnis, das mich mit der Schönheit der Landschaft, der herzlichen Gastfreundschaft der Einheimischen und der faszinierenden Geschichte Dänemarks in Berührung brachte.

https://www.scheibenelefant.de/

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news-4838 Fri, 30 Jun 2023 08:10:13 +0200 VAEGABOND - Spiti Valley im Himalaya - Radreise Nord Indien https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/vaegabond-spiti-valley-im-himalaya-radreise-nord-indien Es ist einfach unglaublich! Letzten Monat haben wir in Rishikesh unsere Yoga-Lehrer Ausbildung absolviert, nun sitzen wir schon wieder auf dem Fahrrad und erkunden das wunderschöne Hochgebirge des Himalayas in Indien. Bis jetzt konnten wir fast täglich unsere neue Morgenroutine beibehalten: aufstehen, 2 Gläser Wasser für die Anregung des Stoffwechsels trinken, etwa 45min Yoga und im Anschluss Pranayama, also Atemübungen machen. Seitdem wir das machen, starten wir so viel ausgeglichener und mit mehr Energie in den Tag – und genau das brauchen wir auch! Denn seit wir die Region Uttar Pradesh verlassen haben, erwartete uns wieder jeden Tag ein neues Abenteuer!
Indien ist riesig. Indien ist vielseitig. Indien hat alles. Wir sahen schon herrschaftlich, wunderschön gestaltete Gebäude und Tempel in Rajasthan. Wir schliefen unter dem Sternenhimmel in der Wüste. Wir tauchten ein in das geschäftige und bunte Treiben von Mumbai und Delhi. Wir machten die Straßenstände unsicher und kosteten die vielen unterschiedlichen Delikatessen. Wir genossen die schönen Strände und hatten zum ersten Mal nach fast 4 Jahren Radreise Urlaubsfeeling in Goa. Und nun sind wir in der Region Himachal Pradesh, wo wir die unglaubliche bizarre Berglandschaft des Himalayas bewundern.
Unsere Route (Download all unserer GPX-Daten hier möglich) führte uns zunächst über Reckong Peo. Die Gegend ist bekannt für leckere Äpfel, weil diese im milden Klima besonders gut wachsen. Was eher schlecht für uns war, war die Aussicht einen Ort für unser Zelt zu finden. Links neben der Straße gab es steile Berge und eingezäuntes Militärgelände, rechts der Straße der reißende Fluss. Wir fragten, ob wir im Garten eines Hauses unser Camp aufschlagen dürfen und wurden gleich eingeladen im Haus zu schlafen und uns ein paar Tage auszuruhen. Wir freuten uns riesig über das Angebot unseres Gastgebers, der gerade in den Ruhestand eingetreten war. Während dieser Zeit organisierten wir unsere Permission, damit wir durch das angrenzende Militärgebiet radeln konnten und machten einen Abstecher nach Kalpa. In diesem malerischen Dorf findet man traditionelle Holzhäuser und terrassenförmig angelegte Obstgärten. Der kleine Ort hatte etwas sehr Rustikales, Ursprüngliches und strahlte eine tiefe Ruhe aus. Auf dem Rückweg zu unserem Gastgeber besorgten wir ihm als kleinen Dank eine lokale, köstliche Süßigkeit, die aus gestampften Cashew-Kernen besteht.
Wir verabschiedeten uns von unserem Gastgeber, der uns zur Stärkung zwei selbst gepresste Apfelsäfte mitgab und machten uns auf Richtung Hochgebirge. Anfangs hatten wir Glück und die Straßen waren gut ausgebaut. Das sollte sich allerdings bald ändern. Abends schlugen wir in kleinen Dörfern unser Zelt meist in noch nicht fertig gestellten Gebäuden auf, die allerdings schon ein Dach hatten. Für die Besitzer und Anwohner war es wohl genauso spannend wie für uns. Bald erreichten wir einen malerischen Ort, der sich perfekt zum Zelten eignete. Neben dem Flusslauf war eine große Fläche gespickt mit schattenspendenden Bäumen. Zwei Fußminuten entfernt. lag der Kern des Dorfes mit einer funktionierenden Wasserpumpe, die sogar halbwegs trinkbares Wasser zutage förderte. Zwar hatten wir weit und breit keinen Handyempfang oder Strom zum Arbeiten, aber das kam uns gerade recht, so dass wir gleich zwei ungestörte und entspannte Nächte dort blieben.
Die Landschaft um uns herum wurde nach jeder Kurve spektakulärer. Eine spektakuläre Felsenlandschaft mit schneebedeckten Gipfeln breitete sich vor uns aus. Wir erreichten das Spiti Valley. Das Spiti-Tal, auch bekannt als "Mittelland des Himalayas", begeistert mit seiner atemberaubenden Landschaft und der tief verwurzelten tibetischen Kultur. Grund hierfür sind die majestätischen Berggipfel, die malerischen Klöster und die unberührte Natur. Dann ging es mit der Steigung und dem Offrad-Spaß erst richtig los. Wir verabschiedeten uns vom Asphalt und hatten ja keine Ahnung, was uns wirklich erwartete. Perfektes Terrain für unsere Velotraum-Räder mit breiten Reifen! Der anfängliche Schotter wich einem Pfad, der kaum breiter als ein Auto war und mit Steinen so groß wie unsere Köpfe übersäht war. Mittlerweile wurde das Wetter schlechter und auf dem Kunzum La Pass auf über 4.551m wurde es nachts richtig kalt und es regnete. Das hatte zur Folge, dass sich die Kuhlen auf der sogenannten Straße schnell mit eisig kaltem Gebirgswasser füllten. Ein Hindurchfahren war bei diesem steinigen Untergrund, den man kaum sehen konnte, unmöglich. Also hieß es Schuhe ausziehen, Hose über die Knie rollen und Zähne zusammenbeißen. Diese Art Pfützen häuften sich immer mehr und erreichten eine Höhe bis knapp unter Melli´s Kniekehlen. Wir waren nicht die einzigen, die mit diesen Umständen zu kämpfen hatten. Zahlreiche Autos blieben mitten im Wasser stecken, oder fuhren sich aufgrund der großen Steine fest. Und auch Motorradfahrer segelten reihenweise mitsamt ihrer Motorradkombi ins Wasser und waren von oben bis unten patsch nass.
Mittlerweile haben wir das Spiti Valley und die schlechten Straßen hinter uns gelassen und brauchen erst einmal ein paar Tage Pause von diesem aufregenden Offroad Abenteuer! So fantastisch auch die Aussicht war, das forderte nach dem Annapurna Circuit in Nepal einen weiteren harten Tribut. Herpes, Sonnenbrand, müde Glieder und etwas ausgemergelt haben wir nun einen ruhigen und schönen Platz in Jispa gefunden, um uns von den Strapazen zu erholen und zu arbeiten. Die Dusche war nach 2 Wochen schon längst überfällig und zu unserem Glück gibt es hier auch eine Waschmaschine. Die Wäsche drehte ganze drei Runden, so schmutzig war sie. Jetzt versuchen wir die Arbeit der letzten Wochen nachzuholen, sichten unser Wahnsinns Videomaterial der letzten Etappe, sortieren aus und produzieren wieder neue Videos und Beiträge. Leider gibt es hier auch wieder kaum Internet. Dani verbrachte die letzten 2 Stunden damit, das Smartphone im 4. Stockwerk (fast auf dem Dach) millimeterweise auszurichten, damit wenigstens ein kleines Quäntchen Signal reinkommt und wir diese Zeilen und Bilder des vergangenen Monats an euch da draußen senden können.
In ein paar Tagen stürzen wir uns dann schon in das nächste Abenteuer – es geht nach Ladakh. Auf welcher Route genau das sein wird, finden wir gerade noch heraus. Ihr könnt schon gespannt sein!
Liebe Grüße aus dem Norden Indiens
Melli & Dani
Neugierig geworden? Mehr Infos über unsere Fahrrad Weltreise von Deutschland nach Japan findest du auf unserer Webseite www.vaegabond.com. Uns gibt es auch auf Facebook, Instagram und YouTube.

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news-4837 Thu, 29 Jun 2023 13:40:30 +0200 Stadtradeln 2023 https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/stadtradeln-2023 Beim Stadtradeln 2023 konnte das Team Rohloff AG in der Firmenwertung Platz 1 belegen.

Insgesamt 18 Fahrer haben zusammen eine Strecke von 9.402 Kilometern zurückgelegt, wodurch eine Menge von 1.523,1 kg CO2 eingespart wurde.

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news-4836 Wed, 28 Jun 2023 10:21:03 +0200 Eurobike 2023 https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/eurobike-2023 Das war die Eurobike 2023. Wir hoffen ihr hattet auf der Messe genauso viel Spass wie wir. Wir sehen uns im nächsten Jahr! Die Produktnews findet ihr unter: E-14 für Bosch Smart System und ABS

 

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news-4835 Mon, 26 Jun 2023 12:32:01 +0200 Alutech Punk Carbon Rohloff https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/alutech-punk-carbon-rohloff Das neue Punk Gravel von Alutech mit Rohloff Speedhub:

Frame:             Alutech Punk Carbon

Color:               Coral Red

Handlebar:      Faserwerk Baslerstab

Stem:                integrated

Seat Post:        TwinWorks

Saddle:             SQlab 614

Transmission: Rohloff Speedhub 500/14

Brakes:             SRAM Code Ultimate 160 /160mm

Crankset:         SRAM Force 1 Carbon 175mm 40T

Rotors:             SRAM HS2 160mm, Rohloff 160mm

Wheels:            Newman Evolution X.R.25

Weight:             9,9kg

Size:                  M, L

www.alutech-cycles.com

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news-4830 Sat, 27 May 2023 09:40:47 +0200 Wir trauern um Bernhard Rohloff https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/wir-trauern-um-bernhard-rohloff Seinem Erfindergeist ist zu verdanken, dass sich Getriebeschaltungen auch im sportlichen Einsatzbereich am Fahrrad etablieren konnten und seither als innovatives und stylisches Produkt gesehen werden.

Am Freitag 19.05.2023 ist der an Parkinson erkrankte Bernhard Felix Rohloff im Alter von 73 Jahren friedlich und unerwartet verstorben.

„Bernie“ war eine Inspiration für die Fahrradbranche, immer mit dem Faible für besondere Details.

Geboren am 21.02.1950 in Lengenfeld/Thüringen, aufgewachsen in Kassel, begann seine technische Karriere mit einer Ausbildung zum Büromaschinenmechaniker bei
Olympia. Nach erfolgreich abgeschlossenem Maschinenbaustudium folgten Stationen im Daimler Benz Werk Kassel und später als freiberuflicher Entwickler. 1986 gründete er mit seiner Frau Barbara Rohloff die Rohloff GmbH und entwickelte als technischer Leiter und Gesellschafter die Fahrradschaltungskette Rohloff S-L-T 99. In den 1990ern erlangte die S-L-T 99 Kette durch die Siege von Greg LeMond und Miguel Indurain bei Tour de France und Straßen-Weltmeisterschaft regelrechten Kultstatus. In den folgenden Jahren wurde die Produktpalette um verschiedene hochwertige Fahrradwerkzeuge erweitert, die bis heute über den Fachhandel erhältlich sind.

Seit der Entwicklung und Vorstellung der legendären Rohloff SPEEDHUB 14-Gang Getriebenabenschaltung zur IFMA 1996 ist der Name Bernhard Rohloff untrennbar
mit der Fahrradantriebstechnik verbunden. Diese Innovation hat die Grenzen des Möglichen deutlich verschoben und setzt bis heute neue Maßstäbe.

Doch Bernie war weit mehr als nur ein genialer Erfinder. Er war ein inspirierender Mensch, der nicht nur mit Fachwissen beeindruckte, sondern stets auch ein offenes
Ohr für Ideen und Anliegen der Mitarbeitenden hatte. Seine Menschlichkeit machte ihn zu einem Vorbild, dem man vertraute und gerne folgte. Er war immer bereit, seine Zeit und sein Wissen zu teilen und sein Team zu ermutigen über sich selbst hinauszuwachsen.

Bernie hinterlässt eine Lücke, die nicht zu füllen ist. Die Fahrradbranche verliert mit ihm nicht nur einen visionären, sondern auch einen besonders herzlichen und
nahbaren Menschen. Die Mitarbeitenden der Firma und die Freunde des Unternehmens werden seine herzliche und humorvolle Art vermissen, die einem oft
ein Lächeln ins Gesicht zauberte.
 

Kondolenzadresse: Rohloff AG, Mönchswiese 11, 34233 Fuldatal oder abschied@rohloff.de

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news-4827 Thu, 04 May 2023 09:06:03 +0200 Phoenix Spendentour 2023 https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/phoenix-spendentour-2023 Wir unterstützen zusammen mit unserem Servicepartner Fahrrad Holtkamp und Utopia Velo die Phoenix Spendentour 2023 von Werner Messing.

Alle Erlöse gehen anteilig an:

www.projekt-30.de

www.herzpflaster.de

www.gerald-asamoah-stiftung.de

www.wuenschewagen.de

www.omega-hospiz.de

Werner Messing nutzt zusätzlich das Stadtradeln 2023 um Spenden für die Phoenix Spendentour zu sammeln.

Auch die Rohloff AG nimmt am Stadtradeln

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news-4826 Tue, 02 May 2023 09:45:54 +0200 2. Kasseler Bergsprint https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/2-kasseler-bergsprint Der zweite Kasseler Bergsprint am 7. Mai 2023: Die Zweirad Gemeinschaft Kassel macht es wieder möglich. Ihr könnt mit allem, was 2 Räder (aber keinen Motor) hat, auf das oberste Parkdeck der GALERIA sprinten – danke für den erneut exzellenten Support durch das GALERIA-Team. Start ab 13 Uhr.

Macht daraus eine Familien-Challenge. Schickt eure Jüngsten auf den gesicherten und Pkw-freien Weg nach oben. Wir stoppen Eure Zeiten auf den insgesamt 300 Metern. Die durchschnittliche Steigung beträgt etwas mehr als 8 %

Schaff ich das? Klar schaffst Du. Und die Steigung ist auch für junge FahrerInnen möglich. Unser Tipp für die Klassen U17 und jünger: ein MTB oder ein ähnliches Rad mit einem sehr leichten Gang. Und wir sind sicher, Ihr schafft das. Ihr müsst nur aufpassen, dass ihr keinen Drehwurm bekommt. Das Startgeld von 5 Euro kommt unserer Nachwuchsarbeit zugute.

Jetzt schnell anmelden und Startnummer sichern

https://zweirad-kassel.de/bergsprint/

 

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news-4825 Fri, 28 Apr 2023 10:56:19 +0200 Betriebsbesichtigung am 05.05.2023 https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/betriebsbesichtigung-am-05052023 Wir bieten am 05.05.2023 um 10.00 Uhr eine Betriebsbesichtigung bei uns an.

Einblicke in die Getriebefertigung der Speedhub, Dauer ca 1,5 - 2h.

Anmeldung (mit Angabe der Personenzahl) erfolgt ausschließlich per Email:

service@rohloff.de

Die Anzahl der Plätze ist begrenzt, bitte warten Sie unsere persönliche Antwort ab.

Ihr Rohloff Service Team

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news-4824 Wed, 26 Apr 2023 07:33:32 +0200 Rohloff auf der Spezialradmesse SPEZI 2023 in Lauchringen 29.-30.04.2023 https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/rohloff-auf-der-spezialradmesse-spezi-2023-in-lauchringen-28-30042023 Die SPEZI ist Treffpunkt, Festival und Messe zugleich. Sie zeigt die facettenreiche Welt der Fahrräder.

Über 80 Aussteller werden über 120 Marken präsentieren und für die über 200 Testräder stehen große Testparcours bereit.

Ein lohnender Besuch für alle Fahrrad-Begeisterte, ein abwechslungsreicher Ausflug für die ganze Familie.


The SPEZI is a meeting place, festival and trade fair at the same time. It shows the multifaceted world of bicycles.

More than 80 exhibitors will present over 120 brands and large test tracks will be available for the over 200 test bikes.

A worthwhile visit for all bike enthusiasts, a varied excursion for the whole family.

 

Rohloff Stand 201 

Partner mit Rohloff Speedhub:

Alligt, AZUB, BamBuk, Bernds, FLUX, GinkGo, Hase, HP Velotechnik, I:SY, ICE, Icletta, Junik-hp, Liegeradbau Schumacher, Mäx & Mäleon, My Boo, Patria, PFAUTEC, Portus, Radkutsche, Riese & Müller, Steintrikes, Tern, Urban Arrow, Urban Fahrradbau, Van Raam, Varibikes, Wolf & Wolf, XCYC Cargo Bikes ...

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news-4823 Mon, 24 Apr 2023 12:01:18 +0200 VAEGABOND - 5416m - Der Annapurna Circuit in Nepal – unsere härteste Etappe in 3,5 Jahren Radreise https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/vaegabond-5416m-der-annapurna-circuit-in-nepal-unsere-haerteste-etappe-in-35-jahren-radreise Schon vor einem Jahr im Kleinen Kaukasus dachten wir, dass wir mit unseren Fahrrädern nun endgültig an unsere körperlichen und geistigen Grenzen gestoßen waren. Dort ging es nämlich bei eiskaltem Wind, Regen und Schnee über den 2.182m hohen Zekari Pass in Georgien. Als wäre das nicht schon anstrengend genug, ließ uns unsere komplette Ausrüstung im Stich, wurde undicht und wir bis auf die Unterhose klatschnass. Unsere letzte Rettung war eine verlassene zugige Schäferhütte, in der wir Zuflucht vor dem unbarmherzigen Wetter fanden. Damals dachten wir, dass dies tatsächlich die härteste Etappe unserer gesamten bisherigen Fahrrad Weltreise war. Ja, das dachten wir…
Nun sind wir in Nepal angekommen, dem 22ten Land unserer Reise nach Japan. Dort wurden wir eines Besseren belehrt. Mittlerweile haben wir unsere Ausrüstung repariert und zum Teil ausgetauscht. Besonders stolz sind wir auf unsere neuen Velotraum Räder, die sich mit ihren breiteren Reifen und den von uns ausgesuchten Komponenten, gerade Offroad super fahren lassen. Voller Elan sind wir also in dieses kleine Land aufgebrochen, dass etwa halb so groß wie Deutschland ist. Was Nepal so besonders macht, ist die atemberaubende Bergkulisse des Himalayas, die auch als „Dach der Welt“ bekannt ist. Die höchsten Berge der Welt stehen hier und viele Reisende (ja, darunter auch einige Radreisende) schwärmen vom Annapurna Circuit, die berühmteste Trekking-Route des Landes.
In Pokhara lernten wir den jungen Saugat kennen, der gerade seine Ausbildung zum Guide abgeschlossen hat. Bei ihm Zuhause konnten wir in den Alltag einer nepalesischen Familie hineinschnuppern und den Großteil unseres Gepäcks lagern. Voller Energie ging es dann Richtung Annapurna. Es dauerte nicht lange und aus der holprigen Asphalt Straße wurde irgendwann nur noch eine Staubpiste, ab und an mit viel Geröll und Steinen für den Spaßfaktor Schon am ersten Tag gab es immer mal wieder heftige Regenschauer, die den Staub in suhligen Matsch verwandelten. Für die neuen Räder absolut kein Problem, das machte sogar richtig Spaß durch die tiefen Pfützen und den Schlamm zu radeln. Ab dem dritten Tag sank die Motivation allmählich. Die schlechten Straßenverhältnisse und die absolut mörderische Steigung von bis zu 40% machten ein Radeln fast unmöglich. Von da an schoben wir überwiegend.
Aber je höher wir kamen, desto mehr entfaltete sich rings um uns herum auch die Magie und Schönheit des Himalaya Gebirges.
Wir sahen Reisfelder und Berg Terrassen, auf welchen Gemüse angebaut wurde. Viele bunte Fahnen, die an kleinen Tempeln im Wind flatterten oder sich über die Häuserdächer kleiner Dörfer spannten. Wir drehten Gebetsmühlen und lauschten dem leisen Rattern. Meistens säumten gleich 3 bis 15 solcher Mühlen die Straßen auf beiden Seiten oder sie wurden an den Seiten eines Tors angebracht. Hier oben begegneten wir vielen Yak- und Ziegenherden, die sich bei den kargen und rauen Bedingungen sehr wohl fühlten.
Um den Annapurna Circuit mit den Rädern überhaupt erst machen zu können, haben wir uns gewichtstechnisch mit dem Equipment sehr zurück gehalten und nur das Nötigste, wie z.B. Schlafsack, Zahnbürste, Werkzeug zum Reparieren oder die Reiseapotheke eingepackt. Damit wir während unserer 5-jährigen Reise von Deutschland nach Japan die Ausgaben so gering wie möglich halten können, schlafen wir normalerweise fast ausschließlich in unserem Zelt. Wegen des extra Gewichts, verzichteten wir jedoch diesmal auf unser mobiles Zuhause und den Kocher. Nun machten wir etwas, was wir während der gesamten Reise noch nie gemacht haben. Wir bissen in den sauren Apfel und überließen uns den einheimischen Gasthäusern. Teilweise konnte man den Preis zum Glück verhandeln und die Übernachtung war „gratis“, sofern man Abendessen und Frühstück in der Unterkunft bestellte. Allerdings wurde es auch teurer, weil sich der Preis für die Übernachtung einfach im Essen widerspiegelte. Dazu wurde es nochmals immer teuer, je weiter wir nach oben gelangten. Gas oder Lebensmittel z.B. sind rar und müssen extra mit einem Jeep bzw. mit Maultieren in die kleinen Dörfer transportiert werden. Während ein Dahl Bat in Pokhara 150 NPR kostet (ca, 1,07€), steigert sich der Preis im Laufe des Weges auf 400NPR, 600 NPR bis 850NRP (ca. 6,07€) pro Person.
So geschah es, dass wir eines Tages nach den zahlreichen Höhenmeter eigentlich schon total platt waren. Allerdings war es erst 3 Uhr nachmittags. Wir beschlossen also noch weitere 5km und 400 Höhenmeter draufzulegen, um im nächsten Dorf eine Unterkunft zu suchen. Total erschöpft fanden wir nur ein einziges Guesthouse vor, dass wegen des Monopols überirdisch hohe Preise für ein Zimmer verlangte. Verhandeln konnten wir hier leider nicht, das Essen war auch nicht billig (Dahl Bat 900NRP) und musste extra bezahlt werden. Das sprengte über die Maßen unser Budget, dass wir fix und alle nochmal 4km und 500 Höhenmeter in Kauf nahmen. Es war schon nach 6 Uhr und die Sonne ging langsam unter, die Temperatur fiel auf 1°C. Es war stockdunkel, als wir endlich Zähne klappernd das nächste Dorf erreichten. Im erstbesten Guesthouse wärmten wir uns am Ofen im Gemeinschaftsraum auf und blieben gleich zwei Tage dort. Im Schnitt kamen wir dort weitaus billiger weg (Zimmer umsonst, Dahl Bat 400NRP), als wenn wir in der überteuerten Unterkunft abgestiegen wären. Mittlerweile hatte uns der Schnee eingeholt und unsere Reise zum Dach der Welt setzte sich durch ein Winterwonderland fort.
Am 7ten Tag erreichten wir das Camp Thorong Pedi, das etwa 1.000 Höhenmeter unterhalb vom Thorong La Pass liegt. Dort suchten wir uns ein Zimmer, ließen unser Gepäck dort, um sofort den angeblich schlimmsten Teil zum Pass mit den nackigen Rädern zurückzulegen. Das Gerücht entsprach der Wahrheit. Der Pfad war steiler und steiniger als je zuvor mit über 40% Steigung. Kurz vor dem High Camp bekamen wir beim Schieben für einige Meter tatkräftige Unterstützung von energiegeladenen Nepalesen, die nicht fassen konnten, was wir hier oben mit unseren Rädern trieben. Am High Camp sperrten wir unsere Räder ab und dann ging es auch gleich wieder zurück und hinunter zum Thorong Pedi Camp, wo wir eine recht kurze Nacht verbrachten. Denn ein zweites Gerücht machte unter den Trekkern die Runde: Dass man vor um 10 Uhr morgens den Thorong La Pass erreicht haben sollte, da es sonst viel zu stürmisch und windig sei. Ein paar ganz Hartgesottene machten sich bereits um 4 Uhr morgens auf den Weg, wir kamen mit Frühstück erst gegen halb 6 Uhr weg. Der Schnee machte das vorankommen mit den Rädern noch beschwerlicher. Wir konnten von Glück reden, dass die Wanderer vor uns einen kleinen Trampelpfad hinterlassen hatten. Letzten Endes sind wir aus dem letzten Loch pfeifend, mit Sonnenbrand und viel Herpes, von Emotionen überwältigt gegen 14.30 Uhr auf dem 5.416m Thorong La angelangt - im Himalaya Gebirge, auf dem Dach der Welt! Unglaubliches Gänsehaut Gefühl, einer atemberaubenden schneebedeckten Bergwelt um uns herum.
Gleich Youtube.com/vaegabond abonnieren, um das Video nicht zu verpassen
Liebe Grüße von unterwegs Melli & Dani
Neugierig geworden? Mehr Infos über unsere Fahrrad Weltreise von Deutschland nach Japan findest du auf unserer Webseite www.vaegabond.com. Uns gibt es auch auf Facebook, Instagram und YouTube.

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news-4822 Mon, 24 Apr 2023 08:29:35 +0200 Erlebe Dich und die Welt - Scheibenelefant https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/erlebe-dich-und-die-welt-scheibenelefant Packt eure Fahrräder aus und begleitet Antje und Francisco auf ihren aufregenden Radtouren durch die Welt! Diese begeisterten Radfahrer aus Schleswig-Holstein haben bereits mehr als zwei Jahrzehnte damit verbracht, die schönsten Orte und Landschaften in Ihrem Umfeld zu erkunden und dabei so manches Abenteuer erlebt.

Von der Via-Claudia-Augusta in Südeuropa, dem Rhein bis zur Mündung in den Niederlanden, durch Schwedens Wälder oder entlang der Deutschen Ostsee-Küste bis nach Polen haben sie mit ihren Fahrrädern neue Orte und Kulturen entdeckt und die Freiheit auf zwei Rädern genossen.

Das Radreiseprojekt "Scheibenelefant" ist ihr Aufruf an alle, die Welt auf dem Fahrrad zu erkunden und eigene Abenteuer zu erleben. Obwohl sie Verantwortung für Familie und Beruf haben, haben sie eine pragmatische Lösung gefunden und ihre Reise in einzelne Etappen aufgeteilt. Bei jeder Etappe lernen sie neue Kulturen, Länder und Menschen kennen und stellen sich selbst auf die Probe.

Im Jahr 2022 haben sie ihre erste Etappe von Lübeck nach München gemeistert und 2023 geht es von München aus weiter auf ihrer zweiten Etappe bis nach Zagreb. Doch nicht nur auf ihren Reisen leben sie ihre Leidenschaft für das Radfahren aus - auch im Alltag und auf Solo- und Paar-Touren sind sie regelmäßig unterwegs und entdecken immer wieder neue Orte und Landschaften.

In diesem Jahr kannst du Antje und Francisco auf ihren Fahrrädern entlang Dänemarks Nordsee-Küste und durch die Normandie begleiten. Mit jeder Menge Leidenschaft und Begeisterung für das Radfahren nehmen sie dich mit auf ihre Reisen und zeigen, dass das Fahrrad nicht nur ein Fortbewegungsmittel, sondern auch ein wunderbarer Begleiter für unvergessliche Erlebnisse und Eindrücke sein kann.

Begleite die beiden auf ihren Wochenendradtouren und lass dich von ihren Geschichten und Erfahrungen inspirieren, um dich auf eigene Abenteuer auf zwei Rädern zu begeben. Packe also deine Fahrräder aus und tritt in die Pedale, um gemeinsam mit Antje und Francisco die Welt zu entdecken!

https://www.scheibenelefant.de/

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news-4818 Mon, 17 Apr 2023 09:09:32 +0200 Quit and Go - Das plötzliche Ende & der Neubeginn unserer Radreise https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/das-ploetzliche-ende-der-neubeginn-unserer-radreise Wir machen es kurz: 3 Monate nach unserem letzten Reisebericht mussten wir von einem auf den anderen Tag unsere Radreise abbrechen. Nach über einem Jahr, genau zu sein nach 13 Monaten, knapp 10.000km und 9 Ländern war erstmal Schluss mit Lusitg. Denn so wunderschön das Reisen & Erkunden mit dem Rad auch ist, für andere Menschen geht das Leben weiter und so sahen wir uns leider konfrontiert mit gleich zwei familiären Notfällen. Wir schafften es innerhalb von 24 Stunden aus dem tiefsten Hinterland und den höchsten Bergen Andalusien zum nächsten Flughafen (Malaga) und von da aus mit Sack und Pack, meint mit allen Radtaschen und den Fahrrädern selber, nach Deutschland.

Wummmms, da waren wir. Die Realität hatte uns eingeholt.

Das ist nun mittlerweile fast ein Jahr her.

"Zu Hause" anzukommen, war schwieriger als das Losfahren. War schwieriger als alles, was wir bisher meistern mussten und wurde zur echten mentalen Herausforderung.

"Zu Hause" das ist für uns, nach über einem Jahr auf dem Rad und im Zelt, meistens mitten in der Natur, meistens in absoluter Zweisamkeit- kein fester Ort mehr, keine Mietwohnung in Deutschland, nicht das Elternhaus in der Heimat. Es ist ein Gefühl geworden, ein Gefühl, welches da ist, wenn wir morgens im Zelt aufwachen, die frische Luft des neuen Tages riechen, den Tau auf dem Gras unter den Füßen spüren, mitten in der Natur und mit ihr verbunden sind, voller Vorfreude darauf, was dieser neue Tag bringen wird, was wir sehen & erleben werden, durch welche Landschaften wir fahren & wen wir dabei treffen werden. Voller Zuversicht, Zufriedenheit und Ruhe zu sein, obwohl wir morgens nie wissen, wo wir abends "zu hause" sein werden und unser Zelt aufschlagen.

Ein Gefühl, welches wir plötzlich nicht mehr spürten und vergeblich suchten. Wir suchten es, indem wir mit unseren Familien zusammen waren, wir suchten es in der ersten festen Wohnung, wir suchten es nach dem erneuten Umzug in ein mehr ländlich gelegenes Haus. Nach 7 Monaten und 3 Umzügen hörten wir auf, es da, wo wir jetzt waren, finden zu wollen und beschlossen wieder dahin zu gehen, wo wir es das letzte mal gespürt haben. Unterwegs.

Am 24.04.2023 werden wir erneut mit den Rädern aufbrechen, ins Ungewisse, ins Abenteuer, in die Freiheit. Erneut entschlossen wir uns dafür alles zu kündigen. Die Jobs, die mittlerweile dritte Mietwohneinheit (wir trauern ihr nicht nach), Hab & Gut, welches sich unweigerlich in einer festen Bleibe wieder angesammelt hatte. Das alles erneut abzustoßen und loszuwerden war ein Gefühl, welches dem des "nach Hause kommens" schon sehr nahe kam. Alleine die Entscheidung getroffen zu haben, und das, was wir hatten, und uns so erfüllt hat, wieder zu holen, koste es, was es wolle- fühlte sich großartig an.

In diesem Moment, sitzen wir in einem Chaos, umgeben von alter und neuer Ausrüstung in halb gepackten Ortlieb Fahrradtaschen und sind in den letzten Zügen der Vorbereitung unserer Fahrradweltreise 2.0 – und kommen aus dem Pfeifen und Grinsen gar nicht mehr heraus.

Ihr seid gespannt, in welche Richtung wir diesmal starten und wo es zunächst lang gehen soll? Hier diskutieren wir mögliche Routen: https://youtu.be/F2abWMMjHwY

Ihr möchtet gerne sehen, was wir in unserem ersten Jahr auf Radreise, entlang 10.000km und 9 Ländern alles erlebt haben? Hier gibt es eine Zusammenfassung: https://youtu.be/YoJyd00Gp6o

In weniger als zwei Wochen starten wir aus unserer Heimatstadt Osnabrück und so wird es alsbald wieder neuen Content auf Instagram und Radreisedokus auf Youtube geben.

Wir freuen uns über jeden, der virtuell mit uns fährt:

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news-4817 Fri, 24 Mar 2023 07:26:23 +0100 Herzlichen Glückwunsch zum Gesamtsieg beim NRW Bombtrack und Weser Ems Cup (natürlich mit Rohloff Kettenöl und Werkzeug) https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/herzlichen-glueckwunsch-zum-gesamtsieg-beim-nrw-bombtrack-und-weser-ems-cup-natuerlich-mit-rohloff-kettenoel-und-werkzeug Citec CX-Team Niedersachsen mit zwei Siegen zum Abschluss der Saison!

Was für ein Abschluss der Cyclocross Saison für das CX-Team Niedersachsen. Allen voran konnte zum Saisonabschluss Martin Nitzschmann überzeugen. Nachdem er sich von Lauf zu Lauf weiter im Gesamtergebnis nach vorne gearbeitet hatte, sah es nach seiner Corona Erkrankung erst danach aus, als ob die Saison gelaufen wäre… aber da hat man nicht mit Martin gerechnet!! Hier ein kurzes Resümee der letzten drei NRW Läufe:

 

26.02.2023 Dorsten:

 

„Nach dem ich in der vergangenen Woche noch Corona hatte, musste ich durch meine Platzierung im Cup starten. Aus der ersten Startreihe konnte ich an Position 4 in die erste Kurve fahren. Durch das Überspringen der Hürden von zwei U23 Nationalfahrern (Luca Harter und Jonas Köpsel) konnten sie sich vom Feld absetzen. In der Zweiten Verfolgergruppe befand ich mich mit zwei anderen Fahrern im Kampf um Platz drei. Darunter auch Tim Neffgen mein direkter Konkurrent in der Gesamtwertung. Zusammen konnten wir uns schnell vom Feld absetzen. Leider hatte ich 4 Runden vor Schluss einen Schleicher. Durch das Wechseln des Hinterrades verlor ich ca. 30sekunden. Nach einer Runde Regeneration in der nächsten 4er Gruppe setzte ich mich schnell ab und nahm die Verfolgung auf. Leider fehlte mir zum Anschluss 10Sekunden/ eine Runde auf Platz drei. So wurde ich 5ter. Viel wichtiger aber in der Gesamtwertung patzte der erste und verlor somit seine Führung.“

 

05.03.2023 Köln Pulheim:

 

„Tatsächlich habe ich gestern die Gesamtführung erfahren können. Gespickt war der Kurs mit einer sehr steilen Treppe mit über 50 Stufen, Doppelhürde und langen Geraden. Fokus lag natürlich auf die Gesamtwertung. Gegen die Konkurrenz Luca Harter und Jonas Köpsel, Gerrit Rosenkranz hatte ich auch einfach keine Chance am heutigen Tag. Nach einem Fahrfehler und Sturz meinerseits musste ich erst eine Aufholjagd starten, bis ich 2 Runden vor Schluss selber Tim Neffgen angreifen konnte und letztlich mit Platz 5 2 Punkte auf ihn rausholen konnte. Besonderes Highlight war die Teilnahme von André Greipel, der ganz knapp einen Platz vor mir landete.

 

Hier ein schönes Video vom Fight mit André Greipel:
https://www.instagram.com/reel/CpiNa4KO-YH/?igshid=YmMyMTA2M2Y

 

12.03.2023 Finale in Radevormwald:

 

Beim letzten Lauf in Radevormwald ging es für Martin um alles. Er musste sich auf dem sehr anspruchsvollen und durch die vielen Regenfälle  schwer gewordenen Rundkurs in erster Linie auf seinen direkten Konkurrenten Tim Neffgen konzentrieren. Das gelang Martin auch vom Start weg. Schnell distanzierte er seinen Konkurrenten und fuhr sehr lange mit um die Podiumsplätze. Am Ende musste er sich zwar mit Platz vier zufrieden geben, aber dafür sicherte er sich den Gesamtsieg in der Elite beim Bombtrack NRW Cross Cup. Er siegte mit 244 Punkten, vor Tim Neffgen und Jonas Köpsel (beide Radsport Nagel CX Team) mit 237 und 212 Punkten.

 

rad-net Bericht:

https://www.rad-net.de/ajax.aspx/content/267b70f6-56c7-49d9-8e53-c9eee149488f.html

 

Ihren zweiten Saisonsieg konnte Stephanie Buchheister in ihrer erst zweiten Cross Saison überhaupt beim Weser Ems Cup feiern. Nachdem Sie sich vor dem letzten Lauf in Preußisch Oldendorf einen komfortablen Vorsprung herausgefahren hatte, reichte ihr im Tagesklassement der achte Platz. Nach einem guten Start, fuhr sie auf dem wie gewohnt schweren und schlammigen Rundkurs in Oldendorf ein sicheres Rennen, um den Gesamtsieg nicht zu gefährden.

Sie siegte mit 376 Pkt. vor Stefanie Paul (RSG Hannover) 336 und Diana Westerheide (RSG Hannover mit 214 Punkten.

Seinen größten Triumph in seiner Karriere feierte Tobias Lampe an diesem Tag. Seitdem dritten Lauf der Serie befand sich Tobias unter den Top drei im Gesamtklassement. Kurz vor Schluss der Serie, nachdem er sich eine schwere Grippe zugezogen hatte, sah es fast danach aus, dass es leider nicht reichen würde. Aber das nötige Glück gehört auch dazu… und so konnte der Dauerbrenner des CX-Teams Niedersachsen nach einem zwölften Platz in Preußisch Oldendorf, seinen zweiten Platz in der Gesamtwertung verteidigen.

Sieger wurde Robert Mitschke (RSC Oldenburg) mit 342 Punkten. Gefolgt von Tobias mit 313 und Martin Kaminski (RSG Hannover) mit 311 Punkten.

 

Mit diesen hervorragenden Ergebnissen verabschiedet sich das Team in die verdiente Sommerpause.

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news-4816 Tue, 21 Mar 2023 11:15:07 +0100 VAEGABOND - Unser Buch, neues Setup & Weiterreise durch Indien sowie Nepal https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/vaegabond-unser-buch-neues-setup-weiterreise-durch-indien-sowie-nepal Wir sind wirklich fix und alle, was in letzter Zeit alles so passiert ist und was alles noch ansteht... aber wir freuen uns natürlich darüber! Mittlerweile sind vom Start unserer Fahrrad Weltreise bis jetzt schon 3,5 Jahre vergangen, unglaublich wie die Zeit vergeht! Zuletzt waren wir für sehr kurze Zeit zurück in Deutschland, um unser gesamtes Equipment auszutauschen und uns um die Organisation unseres Buchs zu kümmern! Ja genau, UNSER ERSTES FAHRRAD WELTREISE BUCH! Wir können es noch gar nicht richtig fassen, dass wir nun Autoren sind :)
„VERREIST, VERFOLGT, VERHEIRATET. Eine abenteuerliche Radreise durch Marokko!“ Das ist der Titel unseres ersten Buches, das wir nun endlich vor Kurzem veröffentlicht haben! Das Buch ist für alle Träumer, Reiselustigen & Entdecker und eignet sich auch gut als Geschenk. Wir sind total stolz und glücklich, dass wir dieses Herzensprojekt realisieren konnten. An dieser Stelle noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön an alle, die uns über die Buch-Kampagne oder Spenden unterstützt und dazu beigetragen haben! DANKE! Mehr Infos zu unserem ersten Weltreisebuch und eine Leseprobe gibt es auf: vaegabond.com/buch
Die zweite große Veränderung betrifft unsere Ausrüstung! Tagein, tagaus sind wir für insgesamt 5 Jahre (oder mehr?) bei jedem Wetter, jeder Jahreszeit und in jedem Terrain von Wüste bis Bergetappe auf verlässliches und wasserdichtes Equipment angewiesen - das betrifft nicht nur das Zelt oder Radtaschen. Nach 3,5 Jahren Fahrrad Weltreise steigen wir nun auf neue Fahrräder um, die sowohl für normalen Asphalt, als auch für Offroadwege über Stock und Stein sehr gut geeignet sind. Nun sind wir beide mit dem Velotraum Finder unterwegs, dessen Komponenten wir auf unsere Bedürfnisse abgestimmt haben. Dabei setzten wir natürlich wieder auf die wartungsarme Rohloff Nabe, die uns die letzten Weltreise-Jahre vollkommen überzeugt und hervorragende Dienste geleistet hat. Wir freuen uns schon riesig darauf, mit unseren neuen Drahteseln abseits der normalen Wege zu radeln, denn eins wissen wir jetzt schon - die Route unserer kommenden Etappe hat es in sich ;)
Nach einem kurzen Stopp in Delhi ging es auch schon weiter in das von vielen als kulturelle Hauptstadt Indiens bezeichnete Varanasi. Der Ort zählt zu einer der ältesten bewohnten Städte auf der ganzen Welt. Zwar drückten sich mit uns gefühlt tausend andere Inder und einige wenige Touristen durch die engen Gassen, aber trotzdem konnte man den gewissen spirituellen Charakter der Stadt ein wenig fühlen. Varanasi liegt direkt am für die Hindus als heilig geltenden Fluss Ganges, wo sich viele Pilger von ihren Sünden reinwaschen. Es kommen auch im Sterben liegende Hindus hierher, um durch eine traditionelle Verbrennung den ewigen Kreislauf der Wiedergeburt zu durchbrechen. Abends ergatterten wir dann eines der vielen Boote, um auf dem Ganges die sogenannte „Puja“ eine Verehrungszeremonie am Festland beobachten zu können. Wirklich ein außergewöhnliches Erlebnis!
Mittlerweile sind wir schon in das 22te Land unserer Fahrrad Weltreise eingeradelt – nach Nepal! Gerade bereiten wir uns auf die kommende Etappe vor, denn wir wollen den Annapurna Circuit radeln. Das wird zwar richtig anstrengend, wir müssen wahrscheinlich sehr viel schieben, aber die Aussicht soll gewaltig sein! Wir sind richtig gespannt, welche Abenteuer uns dort erwarten!
Liebe Grüße von unterwegs Melli & Dani
Neugierig geworden? Mehr Infos über unsere Fahrrad Weltreise von Deutschland nach Japan findest du auf unserer Webseite www.vaegabond.com. Uns gibt es auch auf Facebook, Instagram und YouTube.

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news-4798 Mon, 27 Feb 2023 15:38:21 +0100 DIE KETTE - Neuigkeiten von der Tandem-Hilfen e.V. https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/die-kette-neuigkeiten-von-tandem-hilfen-ev Noch freie Plätze bei „Tandem für alle“ in Boltenhagen Vom 12. bis 19. Mai 2023 findet unsere traditionsreiche Veranstaltung „Tandem für alle“ in Boltenhagen (Ostsee) statt. Bei 6 geführten Tandem-Touren erkunden die Teilnehmer die Region zwischen Travemünde, Wismar und Insel Poel. Noch sind einige Plätze frei. Bis zum 28.02.2023 Kann man sich noch anmelden. Die Ausschreibung mit Anmeldeformular findet ihr unter https://www.tandem-hilfen.de/projekte/ Weiter Veranstaltungen (alle Infos unter https://www.tandem-hilfen.de/projekte ): Tandem-Frühling 2023 28. April bis 2. Mai, Köthen (Spreewald) 19. Internationales Tandem-Jugend-Camp 2023 10. bis 18. Juni, Köln am Rhein Tandem-Schnuppern 2023 7. bis 10. September, Boltenhagen (Ostsee) news-4762 Mon, 23 Jan 2023 16:08:46 +0100 Dream Build Falkenjagd Aristos R Rohloff Titanium https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/dreambuild-falkenjagd-aristos-r-rohloff-titanium "Das Falkenjagd Aristos R Rohloff Titanium ist das neue High End Titanium Gravel Bike der deutschen Fahrradmarke Falkenjagd. Teile des Rahmens, die Gabel und der komplette Vorbau sind aus Titan 3D gedruckt. Der Rahmen ist vorbereitet die Montage einer Rohloff Speedhub in Verbindung mit einem Gates Carbon Drive Antriebsriemen. Das Traum-Gravelbike wird mit Brems-Schalthebeln von Campagnolo gebaut, die in Verbindung mit der Gebla-Box die Rohloff 14-Gang-Nabe steuern. Titan ist DER Werkstoff für leichte und edle Bikes und die deutsche Marke Falkenjagd ist DIE Titanmarke schlechthin, was die Erfahrung mit Titan angeht."

https://www.falkenjagd-bikes.de

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news-4755 Tue, 10 Jan 2023 08:40:03 +0100 VAEGABOND - Unser Jahr 2022 & Visa Chaos für Indien https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/vaegabond-unser-jahr-2022-visa-chaos-fuer-indien Unser Jahr 2022 & Visa Chaos für Indien
Schwupp und schon wieder ist ein Jahr auf unserer Fahrrad Weltreise von Deutschland nach Japan vorbei. Unglaublich, nun sind schon mehr als 3 Jahre vergangen, als wir mit unseren Drahteseln Deutschland verlassen haben. In knapp 4 Minuten haben wir deshalb unsere bedeutendsten Momente der letzten 20 Länder in diesem besonderen Video festgehalten. Mittlerweile machen wir mit unseren vollgepackten Reiserädern den asiatischen Kontinent unsicher. Georgien, Armenien, Iran, Pakistan und Indien - das waren 2022 die Länder, mit denen uns nun ebenso etwas ganz Besonderes verbindet. Jedes Land auf seine eigene Weise. Entweder kulinarisch, aufgrund der tollen Begegnungen mit den Einheimischen, der unglaublichen Landschaft oder aber wegen totaler Überschwemmung, aufgrund bewaffneten Polizeischutzes in Grenznähe zu Afghanistan bis hin zum Visa Chaos für Indien...
Zu Beginn des Jahres verbrachten wir noch einige Zeit in unserem heimlichen Lieblingsland - Georgien! Kaum ein anderes Land weist bei unserer Route so viele Zickzacklinien, Kreise und andere Besonderheiten auf. Dort konnten wir von Khinkali (gefüllte Teigtaschen, ähnlich wie Dumplings) und Khachapuri (das beste mit Käse überbackene Brot der Welt) kaum genug kriegen. Natürlich gibt es da noch die wunderschöne Natur rund um das Kaukasus Gebirge, die auch die armenische Landschaft prägt. Den besten Eindruck über diese gewaltige Landschaft hat man auf unserem YouTube Kanal VAEGABOND. In Staffel 5: Georgien & Armenien findet man außerdem die aktuellste Reisedoku unserer Fahrrad Weltreise.
Nach Armenien ging es dann weiter in den Iran. Dort bekam das Wort „Verkehrschaos“ in Teheran noch einmal eine ganz neue Bedeutung und auf einmal konnten wir die Verkehrsstrapazen der letzten Großstädte nur noch belächeln. Nachdem wir die schöne Stadt Isfahan gesehen hatten, wollten wir unbedingt in die Wüste, durch die wir mehrere Tage radelten - ohne eine Wasserquelle oder Lebensmittelläden in der Nähe. Mit viel Essen und Wasser beladen bestritten wir unseren heißen Wüstenritt und wurden mit einer weiteren einmaligen Landschaft belohnt, Die unglaublicher Weite und eine verlassene Karawanserei machten diese Etappe zu einem unvergesslichen Erlebnis. Ein weiteres Highlight war der Persische Golf, wo wir unter anderem die bezaubernde Vulkaninsel Hormuz erkundeten, auf der nach jeder Ecke eine neue Überraschung auf uns wartete. Bunte Salzberge, silbern glitzernder Strand neben pinkem Sand, eine entspannte Atmosphäre und leckeres Seafood.
Dann kam Pakistan, ein Land, dass nach 3 Jahren mit Abstand das abenteuerlichste der bisherigen Reise war. Am Tag der Grenzüberquerung traten wir nochmal extra schnell in die Pedale, damit wir noch vor Grenzschluss vom Iran nach Pakistan einreisen konnten. Wir hatten schon gehört, dass uns drüben ein bewaffneter Polizeischutz erwartete, der uns rund 600km auf Schritt und Tritt durch die gesamte Region Baluchistan begleiten sollte. Grund für die Eskorte ist die sensible Grenze zu Afghanistan und soziale Spannungen in der Region. Wir kamen rechtzeitig an der Taftan-Grenze an und rollten mit unseren Rädern zu den pakistanischen Grenzbeamten, denen wir unsere Visa zeigten. Dann der Schock. Nicht gültig! Was?
Anscheinend wurde uns nur ein vorläufiges Dokument ausgestellt, dass uns aber nicht befähigte einzureisen. Aus dem Grund glühten bei unseren pakistanischen Grenzbeamten anschließend die Telefonleitungen heiß, damit wir doch noch am selben Tag einreisen konnten. Jedoch wohl ohne Erfolg. Geschlagen wurden wir zur iranischen Grenze zurückgeschickt. Der iranische Grenzbeamte wartete schon, schließlich war es kurz vor Grenzschluss und wir waren die letzten Grenzgänger. Am Tor angekommen erschien ein gellender Pfiff hinter uns. Wir hatten so ein Glück! Im letzten Moment wurde uns die Einreise nach Pakistan doch noch gewährt. Die erste Nacht in Pakistan verbrachten wir dann auf der Polizeistation. Zu unserer Sicherheit. Am nächsten Morgen wurden wir und unsere Räder in zig verschiedene Polizei Pick-Ups verfrachtet. Leider durften wir als Touristen nicht selbst radeln und so wechselten ca. alle 5 bis 10 Kilometer die Zuständigkeiten für uns und wir damit auch das Auto.
Das Wetter schlug um und aus einem Sandsturm folgten Sturzbäche voller Regen. Auch die zweite Nacht mussten wir auf dem Revier verbringen, als wir mitten in der Nacht geweckt wurden: „Water ist coming“ (Das Wasser kommt). Innerhalb weniger Minuten ist die Polizeistation komplett abgesoffen und wir mussten uns aufs Dach flüchten. Am nächsten Morgen sah man dann das Ausmaß der Überschwemmung – wir standen hüfthoch im Wasser und wateten zurück zur zum Glück erhöhten, freien Straße. Eine Woche wurden wir Tag und Nacht von den Polizisten begleitet, bis wir feststellten, dass durchaus noch weitere Eskorten außerhalb von Baluchistan auf uns warteten. Doch da durften wir wieder selbst mit unseren Rädern über die Straßen rollen. Oft bekamen wir Obst geschenkt und schnell waren wir uns einig, dass die Trockenfrüchte aus dem Norden Pakistans die besten waren, die wir jemals gegessen haben.
Auf der zweithöchsten Hochebene der Welt, dem Deosai Nationalpark, genossen wir dann nicht nur unsere Unabhängigkeit von der Polizei, sondern auch die gewaltige Landschaft um uns herum, die ebenso zu den schönsten gehört, die wir je mit unseren Fahrrädern durchquert haben. Hier trafen wir auf Nomadenvölker und unter anderem auch auf Himalaya Braunbären, die nachts um unser Camp streiften. Zum Glück fanden diese uns nicht sehr interessant und es gab keine Zwischenfälle - bis auf dass die Luft ziemlich dünn wurde und wir bei einer anderen Passüberquerung tatsächlich mit der Höhenkrankheit zu kämpfen hatten... Das ist aber eine andere Geschichte. Die Erlebnisse in Pakistan erinnerten uns vor allem an die tägliche Bekanntschaft mit der Polizei in Marokko rund um das Atlas-Gebirge, aber auch an die anderen Abenteuer, die wir dort erlebten. Seit Marokko haben wir tatsächlich während der Reise zeitgleich an unserem ersten Buch gearbeitet. „Verreist, verfolgt, verheiratet. Eine abenteuerliche Radreise durch Marokko“ wurde nun endlich veröffentlicht und ist in verschiedenen Ausführungen (u.a. farbig, oder als E-Book) erhältlich. Wir sind mega stolz und möchten uns an dieser Stelle nochmal ganz herzlich bei allen bedanken, die zusammen mit uns das Buch-Projekt realisiert haben! Unser erstes Fahrrad Weltreise Buch findest du auf Amazon oder im Buchhandel (ISBN 9783756559893). Mehr Infos auch unter: vaegabond.com/buch
Mittlerweile sind wir im 21ten Land unserer Fahrrad Weltreise, in Indien. Es scheint so, als wären die vergangenen 3 Jahre Radreise über Berg und Tal, durch die Wüste, durch Schnee, gegen den Wind und durch Dauerregen genau die richtige Vorbereitung dafür gewesen. Indien ist anders, Indien ist speziell. Es ist chaotisch, es ist laut, es ist dreckig, es herrschen keine Verkehrsregeln außer Linksverkehr (wenn doch, wir haben davon nichts bemerkt), es ist voller Menschen. Vor allem scheint es so, als hätte Indien das Monopol auf die beiden Wörter „zu viel“. Aber wenn man hinter diesen Smog-Schleier schaut, sieht man bunte Saris, lachende Gesichter, herrliche Gerichte, die alle 15 Kilometer anders schmecken und eine Vielfalt, in so ziemlich allem. Wir können es nicht besser beschreiben. Entweder mag man Indien, oder nicht. Wir fühlen uns zumindest sehr wohl hier. Was wir allerdings ziemlich anstrengend finden, ist der bürokratische Wahnsinn. Beispielsweise um ein Fahrrad im Fernzug mitnehmen zu können oder (und das vor allem) bei der Organisation der Visa.
Da wir von Pakistan einreisten, wurden uns nicht mehr als 3 Monate Aufenthalt gewährt, wohingegen manch anderer Reisende 6 Monate oder sogar Jahre bekommt (allerdings muss man hier nach 90 Tagen ebenso ausreisen, kann aber danach gleich wieder einreisen). Nachdem wir zur Genüge unser Budget durchkalkuliert hatten, organisierten wir einen Flug und eine Bleibe für uns für 1 Woche in Vietnam Für unsere Räder und das Gepäck organisierten wir einen Ort in Mumbai. Kurz bevor unser Indien Visum auslief, kam es wieder mal ganz anders… Die Flüge wurden von der Fluggesellschaft plötzlich ersatzlos gestrichen und wir mussten schleunigst eine Alternative aus dem Ärmel zaubern, die dann Muskat im Oman hieß. Kaum dort angekommen, beantragten wir neue Visa für Indien, die wir mit einer Bearbeitungszeit von 72 Stunden in der Tasche haben sollten. Von wegen! Eine ganze Woche bibberten wir. Anrufe bei der Visa-Stelle: erfolglos, keine Rückmeldung. Zahlreiche E-Mails mit detailliertem Reiseverlauf und zusätzlichen Reisedaten: erfolglos, keine Rückmeldung. Kontakt zur Deutschen Botschaft: immerhin erreichten wir dort jemanden: aber ebenso erfolglos… Sah wohl so aus, als würden wir zwischen zwei Ländern festhängen, da wir für den Oman ebenso wenig ein Visum hatten (bis 14 Tage kein Visum erforderlich). Wir standen kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Am Sonntag ging der Flug und wir haben im Leben nicht mehr damit gerechnet, als wir am Samstagabend die langersehnten Papiere in unserem E-Mail Postfach öffneten (wir hätten nicht gedacht, dass am Wochenende noch etwas vorwärts geht).
Das Ende vom Lied: wir konnten glücklich wieder zurück nach Indien reisen und verbrachten zusammen mit einem Freund aus Deutschland sowie Lisa & Dario von Erfahrung der Welt Weihnachten und auch Silvester am Strand von Goa. Wir sind fix und alle, freuen uns aber, dass der Süden so viele schöne und saubere Strände hat. Die letzten Tage gings mit den Rädern zu den umliegenden Stränden und es gibt köstliches Essen hier.
Wir wünschen euch allen einen erfolgreichen und gesunden Start ins neue Jahr 2023 und sind schon gespannt, was dieses Jahr für Abenteuer und Begegnungen auf uns warten!
Liebe Grüße von unterwegs Melli & Dani

Neugierig geworden? Mehr Infos über unsere Fahrrad Weltreise von Deutschland nach Japan findest du auf unserer Webseite www.vaegabond.com. Uns gibt es auch auf Facebook, Instagram und YouTube.

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news-4746 Tue, 20 Dec 2022 15:13:39 +0100 Rohloff AG unterstützt UNICEF - Nothilfe für Kinder in der Ukraine https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/rohloff-ag-unterstuetzt-unicef-nothilfe-fuer-kinder-in-der-ukraine Kriege, Katastrophen, Krankheiten und Hunger – UNICEF ist überall dort im Einsatz, wo Kinder in Not sind oder benachteiligt werden. Als Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen setzt sich UNICEF in über 190 Ländern beispielsweise dafür ein, dass Mädchen und Jungen medizinisch versorgt werden, sauberes Trinkwasser haben und zur Schule gehen können.

Die Lage der Kinder aus der Ukraine ist entsetzlich. Das Leben und Wohlergehen von 7,5 Millionen Kindern ist bedroht. Mehrere Millionen Kinder sind auf der Flucht. Kinder und Familien brauchen dringend Schutz und humanitäre Hilfe, insbesondere jetzt im Winter.

Mit dem Engagement für die "Kinder Nothilfe Ukraine" hat sich die Unternehmensleitung sowie die Familie Rohloff bereits im Frühjahr 2022 entschlossen zu spenden. Wir möchten damit einen Beitrag leisten und senden ein Zeichen der Solidarität.

Weitere Infos wie Fragen und Antworten zur UNICEF-Hilfe oder wie auch Sie spenden können, finden sie unter: https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/krieg-in-der-ukraine

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news-4745 Thu, 15 Dec 2022 07:32:20 +0100 world of mtb BEST OF 2023 https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/world-of-mtb-best-of-2023 BEST OF 2023 in der Kategorie Antrieb.

Die E-14 überzeugt auf ganzer Linie

Mit der E-14 führt der Nabenschaltungsexperte Rohloff eine elektronisch angesteuerte Speedhub-Nabenschaltung im
Portfolio, die sich durch 14 Gänge und eine große Übersetzungsbandbreite von 526 Prozent auszeichnet. Die E-14 ist
mit dem Bosch- sowie dem Panasonic-FIT-eBike-System kompatibel und eignet sich sowohl für Pedelecs wie auch
S-Pedelecs und eTandems. Weitere Details der Rohloff sind die präzisen und schnellen Schaltvorgänge, Verschleißarmut
und die Möglichkeit, dass beim Ampelstopp automatisch in den Anfahrgang geschaltet wird.

 

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news-4729 Sat, 10 Dec 2022 15:11:00 +0100 Aufbruch in neue Zeiten - Einst Solarmobil, heute Pedelec: Rohloff liefert Antriebe für saubere Mobilität https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/aufbruch-in-neue-zeiten-einst-solarmobil-heute-pedelec-rohloff-liefert-antriebe-fuer-saubere-mobilitaet

Es wirkte damals wie ein Fahrzeug der Zukunft: das Rennsolarmobil „Dyname“, das 1987 von Studenten der Universität Kassel gemeinsam mit Kasseler Berufsschullehrern entwickelt und gebaut wurde. Bernhard Rohloff, der ein Jahr zuvor mit seiner Frau Barbara die auf Fahrradketten spezialisierte Rohloff GmbH gegründet hatte, unterstützte das Team bei der Konstruktion eines leichten Antriebs.
In einer der Kasseler Berufsschulen, der Oskar von Miller Schule, arbeiteten schließlich alle Beteiligten Hand in Hand zusammen, um die ovale Kapsel, die Platz für einen Piloten bot, auf die Straße zu bringen. Auf dem Dach ein Solarpanel, um den Motor anzutreiben. Das Ziel: die Tour de Sol‘ 87, eine noch junge Solarrallye in der Schweiz.

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news-4739 Mon, 21 Nov 2022 09:58:18 +0100 Siegerehrung Rohloff-Cup 2022 https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/siegerehrung-rohloff-cup-2022 Die Sieger:innen wollten gefeiert werden.

Am 18.11.2022 fand die Siegerehrung des Rohloff-Cup in den Räumen der Rohloff AG statt.

Wir gratulieren allen Sieger:innen.

Kommt gut über den Winter, wir sehen uns 2023 auf der Strecke!

 

Radsport für Kassel. Rennsport für RR/MTB/CX. Breitensport mit Gravel & RTF. Gezielte Nachwuchsförderung.

https://zweirad-kassel.de/

https://www.mt-melsungen-radsport.de/regioteam/

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news-4736 Tue, 15 Nov 2022 10:50:39 +0100 VAEGABOND - Pakistan & Indien - Jubiläum & große Pläne https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/vaegabond-pakistan-indien-jubilaeum-grosse-plaene Wir sind immer noch total von den Socken und versuchen alle Eindrücke und Impulse erst einmal zu verarbeiten! Im letzten Monat hat sich wieder unglaublich viel getan, dass uns natürlich bis jetzt noch wahnsinnig beschäftigt und riesig freut! Wir versuchen es mal ganz konkret in drei Sätze zu packen: 1. Wir sind nun seit mehr als 3 Jahren mit dem Fahrrad auf Weltreise – unglaublich! 2. Wir haben die Grenze von Pakistan nach Indien überquert – in Land Nr. 21! 3. Wir realisieren bald unser Herzensprojekt – unser erstes Buch!
Doch erstmal zurück zu unseren letzten Tagen in Pakistan. Gerade der Norden mit seinem imposanten Gebirge beindruckte uns immer wieder. Nachdem wir über das zweithöchste Hochplateau der Welt und durch die Heimat von Himalaya Bären geradelt sind, ging es von Skardu ins wunderschöne Hunza Valley. Dort kosteten wir die besten Äpfel, Birnen und getrockneten Aprikosen in unserem ganzen Leben! Auch der Ausblick auf die Berge ringsherum war grandios. Ab und an hob sich ein komplett schneeweiß bedeckter Berg von den anderen ab. Die Einheimischen lachten uns oft aus, wenn wir berichteten, dass Deutschlands höchster Berg, die Zugspitze gerade so unter 3.000 Meter hoch ist. Denn in Pakistan steht nicht nur der K2 (höchster Berg Pakistans mit 8.611m), auch viele andere Gipfel mit jenseits der 7.000 Meter höher bereichern das unglaublich schöne Berg Panorama. Drei gewaltige Gebirgsketten treffen hier aufeinander – das Himalaya Gebirge, der Hindukusch und der Karakorum. Der 1.300km lange Karakorum Highway (KKH) verbindet Islamabad mit Kashgar in Westchina und ist die höchstgelegene asphaltierte Straße der Welt. Diese Straße einmal mit dem Fahrrad zu fahren, war für uns immer eine der großen Traumrouten auf der Reise. Das Gefühl dann tatsächlich dort zu sein, war unbeschreiblich, ja gewaltig!
Weil wir schon einmal in der Gegend waren, konnten wir nicht widerstehen und machten uns auf zum höchstgelegenen Grenzübergang der Welt und gleichzeitig dem Tor zur Seidenstraße. Diese Grenze von Pakistan zu China liegt auf dem Khunjerab Pass (4.800m). Natürlich wussten wir, dass seit Corona dieser Grenzübergang leider geschlossen ist und wir nicht hinüber konnten. Traf sich deshalb besonders gut, dass wir zwei sympathische Motorradreisende aus Lahore kennenlernten, die uns kurzerhand als Sozio hinten drauf mitnahmen. Ganz zufällig trafen wir die beiden ein paar Tage später wieder und weil das nun wirklich kein Zufall mehr sein konnte, beschlossen wir gemeinsam mit ihnen eine Reise ins Naltar Valley zu unternehmen. Diese Gegend ist für seine dramatische Landschaft bekannt. Diesmal allerdings ohne Fahrrad, dafür mit ihren beiden Motorrädern.
In den letzten 20 Ländern haben wir straßentechnisch ja schon viel erlebt und dachten, schlimmer kanns nicht mehr werden. Aber was sich im Naltar Valley „Straße“ schimpfte, war ungeheuerlich und zudem wirklich eine der anstrengendsten und gefährlichsten Etappen, die wir bisher unternommen haben. Der Asphalt war nach wenigen Metern Geschichte. Große Steine und Geröll bildeten den Weg. Immer mal wieder kamen Steigungen auf uns zu, wo selbst die Motorräder schlapp machten und wir absteigen und schieben mussten. Halleluja, waren wir in dem Moment froh, dass wir nicht mit unseren vollgepackten Reiserädern ausgerückt sind. Zumal die Reise ja den gleichen Weg wieder zurück ging. Das Terrain wurde sogar so
schwierig zu meistern, dass wir auf einen Jeep mit Allradantrieb umsteigen mussten, weil ein Fahren mit Motorrad unmöglich wurde. Aber auch wenn alles so übel anfing, am Ende des Tals, ganz weit oben, erwartete uns eine große Überraschung: Zwei wunderschöne Seen. Der eine funkelte in strahlendem türkis blau. Der andere leuchtete in schillernden grünen Farben. Der perfekte Ort, um unser Jubiläum zu feiern! Denn genau an diesem Tag vor 3 Jahren, ließen wir unsere Familie, Freunde, die Komfortzone und alles andere hinter uns, um das Abenteuer unseres Lebens zu wagen. Unsere ergreifendsten, schönsten und prägendsten Momente über 3 Jahre Fahrrad Weltreise haben wir erst in unserem Kurzfilm veröffentlicht.
Anschließend ging es für uns weiter über den holprigen Shandur Pass (3.738m), wo jährlich das höchstgelegene Polo Festival Pakistans abgehalten wird, durch das Phandar Valley, durch das wunderschöne Hochgebirgstal Chitral und zurück über Islamabad nach Lahore. Nicht weit von der Stadt entfernt steuerten wir die Wagha Border an. Der Grenzübergang von Pakistan nach Indien, der für seine ungewöhnliche, militärische Grenzzeremonie bekannt ist. Dann war es soweit, nach etwa 1,5h Grenzbürokratie begrüßte uns Land Nummer 21 auf unserer Fahrrad Weltreise. Namaste Indien! Ehrlich gesagt waren wir froh, dass wir zuvor durch Pakistan geradelt sind und so uns schon mal ein wenig einstimmen können. Dani war bereits ein paar Mal in Indien, er bezeichnete Pakistan liebevoll als „India light“. Und tatsächlich. Das Essen ist hier noch schärfer, die Gerüche noch intensiver, die Farben viel bunter, es gibt noch mehr Selfies und die Anzahl der Menschen ist unüberschaubar… Vor alle Eigenschaften welche ein Land ausmachen können, könnte man in Indien wohl das Wörtchen „viel“ davor setzen. Der Verkehr gleicht einem Chaos, so dass es für Radfahrer nicht gerade einfach ist, der Sicherheit wegen aufzufallen und sich durchzusetzen. Aber wie sagt man so schön: Mit jeder Herausforderung wächst man!
Wir radeln gerade durch die Region Rajasthan, wo wir schon einen Rattentempel mit mehr als 20.000 Nagern besucht haben, die pinke Stadt Jaipur und den Palast der Winde bestaunt und gerade mit Millionen Indern durch die Straßen Pushkars ziehen, um das berühmte Kamel Festival zu feiern. Eigentlich ist es eine Viehmesse, bei der vor allem Handel mit Kamelen betrieben wird. Allerdings sehen wir nicht so viele Kamele, da dieses Jahr die Tiere von einer Art Grippe heimgesucht werden. Auf der anderen Seite ist das Festival auch ein großes kulturelles Ereignis, bei dem nicht nur viele Marktstände aufgebaut und überall Street Food zu finden ist, sondern auch Fahrgeschäfte die Besucher anlocken. Wir hatten das Glück bei einer Zeremonie zusehen zu können, bei der sich die Inder unter anderem einer sogenannten heiligen Waschung unterzogen, um sich ihrer Sünden reinzuwaschen. Anschließend gab es ein tolles Feuerwerk, dass sozusagen den Abschluss des Festivals bildete.
Wir sind immer noch in Feierlaune, denn wie schon angedeutet, sind wir total aufgeregt! Drei Jahre nach dem Start unserer Reise haben wir es geschafft, eine für uns sehr bewegende und bedeutsame Etappe zu Papier zu bringen. Wenn alles klappt, veröffentlichen wir im Dezember dieses Jahres unser erstes Buch „Verreist, verfolgt, verheiratet. Eine abenteuerliche Rundreise durch Marokko“! Mehr Infos dazu gibt es hier: vaegabond.com/buch/ Dort findet ihr auch einen Blick ins Buch.
Wir sind schon so gespannt, was noch alles in Indien passiert und halten euch auf dem Laufenden!
Liebe Grüße von unterwegs Melli & Dani
Neugierig geworden? Wir freuen uns über einen Besuch unserer Webseite www.vaegabond.com. Uns gibt es auch auf Facebook, Instagram und YouTube.

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news-4734 Tue, 15 Nov 2022 10:32:09 +0100 VAEGABOND - Pakistan - Polizei Eskorte, Überschwemmung, Höhenkrankheit & Bären https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/vaegadond-pakistan-polizei-eskorte-ueberschwemmung-hoehenkrankheit-baeren Neues Land, neue Abenteuer - und das wirklich jeden Tag! Wir haben mit unseren Rädern Pakistan erreicht, das Land Nummer 20 unserer Fahrrad Weltreise. Was haben wir über dieses Land gedacht, bevor wir die iranische Grenze hinter uns gelassen haben? Naja, um ehrlich zu sein, wir glauben den Medien schon lange nicht mehr alles, wie es in anderen Ländern zugehen soll. Gewappnet mit den nötigsten Infos, machen wir lieber unsere eigenen Erfahrungen. Und das können wir sagen: Pakistan, du hast uns von der ersten Sekunde an total überrascht! Deine Bewohner sind herzlich, deine Landschaft einzigartig und als Reiseland wirst du total unterschätzt.
Nun aber mal von vorne, denn bereits unsere Einreise war ein Abenteuer für sich. Auf der iranischen Seite empfing uns Hamid an der Grenze. Er sorgte dafür, dass das Papierchaos für uns recht reibungslos vonstattenging und dann schoben wir unsere vollbeladenen Räder durch den Fußgängerteil der Grenze. Auf der anderen Seite wurden wir ebenso freundlich von drei Pakis begrüßt, die uns gleich mit kühlem Wasser versorgten. Wir übergaben unsere Pakistan Visa. Ungültig! Was? Zwei Monate vorher hatten wir sie beantragt und hatten bereits ein Dokument in den Händen, dass besagte, dass wir autorisiert wären, nach Pakistan einzureisen. Es half nichts. So wurde aus Minuten, Stunden und man versuchte für uns verzweifelt in Islamabad alle Hebel in Bewegung zu setzen, dass wir heute noch einreisen durften. Leider ohne Erfolg. Wir waren bereits die letzten Grenzgänger und die iranischen Kollegen wurden angerufen, das Tor wieder für uns zu öffnen. Wir konnten es nicht fassen. So nah. Wir hatten doch alles richtig gemacht. Der iranische Grenzbeamte winkte schon und hieß uns erneut im Iran willkommen – wo wir nun gar nicht sein wollten. Doch in allerletzter Sekunde kam einer der hilfsbereiten Pakis aus seinem Häuschen gerannt und rief uns zu, dass Islamabad sich gemeldet hätte. Wir dürfen doch rein! Juhuuu!
Trotzdem kamen wir nicht weit. Unsere Pässe wurden erneut kontrolliert, wir wurden von einem pakistanischen Grenzhaus zum nächsten geschickt, an dem doppelt und dreifach unsere Namen und die unserer Eltern notiert wurden und wir uns in ein liniertes Schulheft eintragen mussten. Dann wurden wir etwa zwei Minuten von einem Mofafahrer zum angrenzenden Polizeirevier eskortiert, wo wir die Nacht verbringen sollten. Am nächsten Tag und die Tage darauf wurden wir und unsere Räder auf Pickups verladen und wir wurden von bewaffneten Polizisten durch ganz Baluchistan gekarrt. Aus Sicherheitsgründen darf sich in dieser Region kein Tourist frei und ohne Eskorte bewegen. Wir mussten unzählige Male den Pick-Up Wechseln, weil oft schon nach nur 5 Kilometern andere Polizisten aus einem neuen Bezirk für uns zuständig waren. Das bedeutete oft unzählige Minuten Warten auf den nächsten Wagen, dafür aber hatten wir super nette Polizisten, die uns ab und an Wasser oder Snacks schenkten.
Zuerst ging es in die Wüste, nicht lange und der erste Sandsturm kam auf, gefolgt von einem Unwetter, dass wir so noch nie erlebt hatten. Ganze Landstriche wurden überflutet, die Straße stand unter Wasser und schließlich mussten wir die Fahrt abbrechen und in einem Polizeirevier die Nacht verbringen. Es war kurz vor Mitternacht, als aufgeregte Stimmen uns aus dem Schlaf rissen. „Water is coming!“ Das verfolgt uns heute noch! Innerhalb von Minuten lief die Polizeistation voll und wir flüchteten mit all unserem Hab und Gut auf das Dach des Gebäudes. Ein Auge konnten wir diese Nacht nicht zu tun. Am nächsten Morgen war das Wasser nur leicht zurück gegangen. Nach stundenlangem hin und her, ob die weitere Straße immer noch überflutet sei, gab es dann das GO zur Weiterfahrt. Wir wateten durch hüfthohes, dreckbraunes Wasser zur leicht erhöhten Straße, wo bereits eine rumänische Motorradfahrerin auf uns wartete. So wurden wir gemeinsam nach Quetta eskortiert, wo wir die Nacht im Gefängnis verbrachten. Also genauer gesagt auf dem Dach. Nach viel Anstrengung und Bürokratie erhielten wir die Genehmigung weiter zu fahren. Natürlich mit unserem alle 5km wechselndem Polizeischutz.
Kurz vor Islamabad waren wir dann endlich frei und konnten uns ohne Polizei bewegen. Ein Nachrichtenteam entdeckte uns auf der Straße und interviewte uns zu unserer Weltreise. Nach einer kurzen Verschnaufpause in Pakistans Hauptstadt ging es gleich weiter Richtung Karakoram Highway. Er ist eine der höchsten asphaltierten grenzüberschreitenden Autostraßen und verbindet die autonome Region Xinjiang Uighur in China mit Gilgit-Baltistan in Pakistan. Unsere Freude darüber endlich wieder unabhängig reisen zu können, wurde jäh zunichte gemacht. Nach etwa 50km wurden wir wieder von der Polizei begleitet. Diesmal durften wir allerdings radeln. Es ging durch wunderschöne Berglandschaften und gegen Nachmittag zog das Wetter erstaunlich schnell zu. Die aktuelle Eskorte bestand wieder aus einem Pick-Up und die Polizisten boten an, uns und unsere Räder einzuladen. Regen und viele Höhenmeter warteten. Da sagten wir natürlich nicht nein. Auf 4.100m am Babusar Pass angekommen, zitterte Melli wie Espenlaup. Es war super kalt und sie hatte hinten im Auto alles an Regen abbekommen. So wurden wir erstmal in die Polizei Hütte eingeladen, die praktischerweise am Gipfel stationiert war und konnten uns bei einem Teller Daal Mash und Chai am Feuer wärmen. Die Nacht durften wir in einem kleinem Raum schlafen, der zwar schimmlig und zugig war, aber Schutz vor dem Regen bot.
Die Nacht war der Horror. Wir bekamen beide rasende Kopfschmerzen, Atemnot, mussten uns übergeben und hatten Durchfall. Höhenkrankheit, da war doch was. Wir hatten tags zuvor viel zu schnell, viel zu viele Höhenmeter zurückgelegt und mussten nun dafür büßen. Die Reaktion der Polizisten: „Everybody gets sick up here for the first 3 days.“ Wir mussten so schnell wie möglich wieder in tiefere Höhenlagen, danach ging es zum Glück auch wieder besser. Und dann hatten wir ihn ganz plötzlich erreicht, den Karakoram Highway. Unfassbar schöne Landschaft breitete sich vor uns aus, die darauf wartete von uns entdeckt zu werden. Bald darauf zweigten wir ab, denn wir wollten unbedingt den Deosai Nationalpark durchradeln. Er liegt im pakistanischen Westhimalaya und ist das zweithöchste Hochplateu der Welt. Unseren Höhenrekord mit unseren Rädern haben wir somit zum zweiten Mal gebrochen und sind nun schon auf 4.200m geradelt. Auch wenn es unfassbar anstrengend war, Melli ihr Radel mehr schob als fuhr, war der Ausblick auf diese gigantische Landschaft einfach der Wahnsinn. So etwas Schönes hatten wir noch nie gesehen. Dieses Pakistan können wir mit keinem anderen Land vergleichen. Immer
mal wieder kamen uns große Nomadengruppen mit ihren beladenen Packpferden entgegen.
Etwas anderes beschäftigte uns auch, hier gab es nicht nur tolles Naturschauspiel, auch Tiere, wie Bären nannten dieses Gebiet ihr zuhause. So suchten wir ein Camp nach dem nächsten auf, um dort unser Zelt aufzustellen, denn die Chance auf einen Bärenangriff war so geringer. Tatsächlich umstreiften die Bären nächtlich unser Nachtlager, aber zum Glück OHNE jegliche Zwischenfälle. Erschöpft, aber glücklich erreichten wir Skardu, wo wir eine Pause einlegten von den vielen Höhenmetern und endlich wieder Zeit für die Erstellung neuer Videos und Beiträge hatten. Aber auch unsere Nerven wurden dort auf eine harte Probe gestellt. Täglich gab es hier nur ca. 1 Stunde Strom und die Internetverbindung riss dauernd ab. Keine guten Voraussetzungen, um zu arbeiten und die Unmengen an Filmmaterial zu sichten und in Videos zu verwurschteln. Dennoch stecken wir wie bei jedem unserer Beiträge und Videos unser ganzes Herzblut (und natürlich auch viel Zeit & Geld) rein, auch wenn es manchmal verzweifelt lange dauert, bis wir etwas produzieren können... Aus diesem Grund sind wir sehr dankbar, an all die lieben Menschen, die uns z.B. über unsere Mitgliedsseite unterstützen! Dort erhältst du übrigens früheren Zugriff auf unsere Videos, Beiträge oder Zugriff zum Sonderpodcast "Melli & Dani Spezial". Denn so können wir uns überhaupt erst die Zeit zum Produzieren, Hochladen und Veröffentlichen unserer Beiträge nehmen und vor allem einen ruhigen Arbeitsplatz finanzieren. Deshalb nochmal ein herzliches Dankeschön an alle! Wir würden uns auch sehr freuen, wenn du uns einen Teller Daal Mash ausgibst, damit wir gestärkt, die nächste abenteuerliche Story für euch vorbereiten können.
Im nächsten Update erzählen wir euch, wie wir unser Jubiläum – 3 Jahre auf Fahrrad Weltreise in Pakistan gefeiert haben!
Liebe Grüße von unterwegs Melli & Dani
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news-4733 Mon, 07 Nov 2022 10:41:20 +0100 STADTRADELN 2022 https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/stadtradeln-2022 STADTRADELN ist ein Wettbewerb, bei dem es darum geht, 21 Tage lang möglichst viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. Dabei ist es egal, ob du bereits jeden Tag fährst oder bisher eher selten mit dem Rad unterwegs bist. Jeder Kilometer zählt – erst recht wenn du ihn sonst mit dem Auto zurückgelegt hättest.

Das 10er Team der Rohloff AG ist 2700km geradelt und hat damit einen Beitrag zur CO2 Vermeidung in Höhe von 416 kg CO2 geleistet.

www.stadtradeln.de

 

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news-4732 Tue, 01 Nov 2022 09:21:11 +0100 Dream Build: Das Alutech Cheaptrick mit Rohloff Speedhub https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/dream-build-das-alutech-cheaptrick-mit-rohloff-speedhub Ein Dream Build par Excellence: Innovation, Kraft, Dynamik, Made-in-Germany, Zuverlässigkeit - alles vereint in einem Rad. Die Aufbaustory mit spannenden Einblicken in die Nabenherstellung und dem Zusammenbau des Bikes gepaart mit fetter Trail-Action.

Einbauprüfung für Rohloff A12 System siehe website -> https://www.rohloff.de/de/service/handbuch/a12-steckachssystem

Enjoy!

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news-4731 Tue, 01 Nov 2022 08:50:25 +0100 SONDEREDITION: Rohloff summt - 275g Honig https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/sonderedition-rohloff-summt-275g-honig Seit Frühjahr 2022 haben wir neue Nachbarn: In Kooperation mit Victor Hernandez von Stadthonig Kassel haben wir die Patenschaft für mehrere Bienenvölker übernommen.

Die fleißigen Bienchen sind prima bei uns gelandet: Auf der Wiese direkt neben dem Firmengebäude stehen die Bienenhäuser und es ist immer viel los an den Fluglöchern.
Wir übernehen damit Verantwortung für den Erhalt unseres Ökosystems und bieten rund 200.000 Bienen ein neues Zuhause. Weiterhin möchten wir die große Leidenschaft für die regionale Natur und die Liebe zu den Bienen mit anderen Menschen teilen. Deshalb unterstützen wir mit der Patenschaft sehr vielversprechende Projekte mit Kindergärten, mit Schulen, mit Einrichtungen der Sozialtherapie und sogar mit der Justizvollzugsanstalt.

Nun ist das köstliche Ergebnis dieser Zusammenarbeit endlich in Gläser abgefüllt und im Geschäft oder auch im Onlineshop von Stadthonig erhältlich.
Die Gläser enthalten 275g Mischblütenhonig. Er ist feincremig gerührt und eignet sich ideal für ein ausgewogenes Frühstück ;-)

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news-4730 Thu, 27 Oct 2022 11:55:41 +0200 Tandem-Hilfe e.V. mit Speedhub on Tour https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/tandem-hilfe-ev-mit-speedhub-on-tour Das war meine Saison

 

Ich hätte nie gedacht, dass mein erstes aktives Jahr so interessant und voller Überraschungen sein würde. Klar, das erste Aha-Erlebnis war, dass ich zu einem Tandem gehören sollte. Donnerwetter, meine Geschwister beneideten mich schon, bevor ich auf Tour ging. Und ganz außergewöhnlich fing es an. Während ich mich - auf Hochglanz poliert - auf anerkennende Blicke eingestellt hatte, wurde ich feinfühlig betastet, denn ich war in die Hände von blinden und sehbehinderten Tandem-Fahrern gefallen. Die hatten schon viel von mir gehört und mit viel Ausdauer dafür gerungen, dass ich den neu zu erwerbenden Doppelsitzer durch meine schwungvollen Antriebsmöglichkeiten komplettiere.

Und was soll ich euch sagen; nach einer Tandem-Saison kann ich behaupten: Ich habe all meine Fähigkeiten genutzt, um hilfreich zu sein; schließlich ging es ja auch um Inklusion.

 

Nachdem ich gründlich untersucht worden bin, hörte ich bereits die erste Anerkennung, die ein blinder Stoker ganz beiläufig seinem Piloten sagte: „Da kann ich ja selber mal eine Panne beheben,

Mit der R.S. geht das Rausnehmen und das Einbauen des Hinterrades doch ganz einfach, und überhaupt; viel zu putzen ist da auch nicht dran. Selbst Regen scheint der nichts auszumachen“.

Die R.S. bin ich, und ich werde immer nur mit dem Nachnamen angesprochen - Rohloff. Dass man zur Erklärung Schaltung noch dazu sagt - o.k.

Ich konnte an verschiedenen Orten mein Können unter Beweis stellen:

zunächst beim Tandem-Frühling im Spreewald. Wenn eine Gruppe von 15 Tandems unterwegs ist, wird öfter auch mal angehalten. Dass der Tandem-Pilot im Stand dann gleich den gewünschten Gang einstellen kann, fanden alle toll. Und der blinde Co-Pilot hörte sogar das leise klicken und könnte sich so schon gut auf das Anfahren einstellen. Auch bei sandigem Untergrund gab ich so mein Bestes.

Richtige Berge gab es dann rund um Meiningen in Thüringen. Das Schalten am Berg, für mich natürlich kein Problem und für das Tandem-Team, das zum ersten Mal gemeinsam fuhr, eine Erfahrung besonderer Art, denn gerade wenn man nicht genau weiß, wie kräftig der Partner reintreten kann, bin ich ein Schatz. Und bei Tandem-Hilfen e.V. sind blinde und sehbehinderte Co-Piloten oft mit Piloten unterwegs, die sie zuvor noch nicht kannten. In diesen Fällen bin ich teambildnerisch tätig, worauf ich ganz schön stolz bin.

An der Ostsee kam uns ständig der Wind entgegen. Ein Glück, dass im Vorderrad Kollege Motor solidarisch war. Im Übrigen harmonieren wir auch sonst sehr gut. Manchmal ärgert er sich, wenn im 14. Gang mal Tempo gemacht wird und er sich bei 25 km/h resignierend ausschalten muss.

In Gifhorn und Umgebung konnte das Team, mit dem ich dort unterwegs war, mal so richtig auskosten, wie gleichmäßig und dadurch harmonisch meine Übersetzungsleistung gesteigert werden kann. Das führt offenbar dazu, dass aus zwei Leuten auf einem Tandem recht schnell ein Team wird.

Auch im Senftenberger Seeland konnte ich meine Variabilität ausspielen. Der Tandem-Pilot sagte nur: „Es geht jetzt bergauf, offenbar eine ehemalige Abraumhalde; 12 Prozent Steigung“. Dass dann wirklich der 2 Gang mal Arbeit kriegte; der sehbehinderte Co-Pilot hatte den Berg natürlich erst richtig gespürt, als es ernst wurde. Auch hier konnte ich helfen.

Und dann das Treffen der Anfänger „Tandem-Schnuppern“ genannt.

Wieder Pilot und Co-Pilot zum ersten Mal auf einem Tandem, und der Co-Pilot ist vorher überhaupt noch nicht Tandem gefahren - schnuppern eben, wie das so geht. Und was soll ich euch sagen: Vielleicht klingt das jetzt eingebildet, aber ohne meine Vorzüge hätte manches Team sicher länger gebraucht, um in Tritt zu kommen.

Eigentlich bin ich ja nicht gerade ein Vereinswesen, aber bei Tandem-Hilfen e-V. fühle ich mich total wohl und vor allem am richtigen Platz, denn helfen, das ist mein Ding.

Dass ich dann auch noch einer Vorfahrin begegnet bin, hat mich im Leerlauf noch angenehmer surren lassen. War doch tatsächlich ein Tandem dabei, dass - ausgestattet mit einer meiner Schwestern schon seit 18 Jahren unterwegs ist und in dieser Zeit nicht nur Deutschland, sondern auch Paris, Rom, Athen, St. Petersburg und all die Städte kennengelernt hat, die am Wege lagen.

Alterserscheinungen zeigt sie noch immer nicht. Sie schaltet und waltet wie eh und je.

 

(aufgeschrieben von:

Thomas Nicolai

www.tandem-hilfen.de

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news-4728 Wed, 05 Oct 2022 11:44:34 +0200 Rennstahl 853 Rohloff Speedster Gates Carbondrive - Get Fast 2023 https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/rennstahl-853-rohloff-speedster-gates-carbondrive-get-fast-2023 „One Bike for Life“ – treffender könnte man es nicht formulieren.

Das Rennstahl 853 Rohloff Gravel besitzt ein maximal weit gefasstes Einsatzspektrum – schnellen Straßen- u. Gelände-Einsatz, Langstrecken-Reiserad und Sportgerät in einem. Wählbar sind breite 650B oder schlanke 28″ Laufräder. Die Umsetzung dieses Spagats war mit einer Reihe von technischen Anpassungen verbunden: z.B. wurde das verschiebbare Ausfallende zum Spannen des Riemenantriebs auf den modernen Flatmount Standard angepasst. Somit lassen sich passend für Gravel-Lenker echte Schalt- Bremshebeleinheiten wie bei Rennrädern montieren. Rennstahl passt hierbei die Schalthebel nach Kundenwunsch an, sodass entweder Links runter- und rechts hochgeschaltet werden kann oder umgekehrt. Somit ist nicht nur eine aufgeräumte Optik gegeben, sondern auch ein ergonomisches Schalten der 14 gleichmäßig abgestuften Rohloff Gänge. Zum Schalten ist kein Umgreifen mehr erforderlich zum sonst üblichen Drehgriff. Schalt- und Bremshebel liegen ergonomisch perfekt in der Hand. Der leicht ausgestellter Lenker vermittelt mehr Kontrolle im Gelände. Dieses Rad ist in allen Belangen auf Dauerhaltbarkeit ausgelegt. Der Stahlrahmen verfügt über eine kathodische Tauchbadbeschichtung wodurch er innen wir aussen vor Korrosion geschützt ist. Dank serienmäßigem Riemenantrieb besticht das Rad mit minimalen Wartungsaufwand und langer Lebensdauer – ideal für tägliches Pendeln in die Arbeit bei jedem Wetter. Der hauseigene Gepäckträger erlaubt konsequenter Weise auch eine innenliegende, gut geschützte Lichtkabelführung und ermöglicht dem Rad eine Zuladekapazität bis 165kg. Für ein perfektes Lichtbild ohne Schatten, auch bei montiertem Lowrider, sorgt der extralange Lampenhalter von Falkenjagd.

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news-4726 Tue, 12 Jul 2022 13:29:25 +0200 Startschuss zu der Nordkap-Tour https://www.outdoorvisionen.de Rund 3000 Kilometer "Hochzeitsreise mit dem Fahrrad" bis zum Nordkap liegen vor Sandra Butscheike und Steffen Mender aus Waltershausen. Im Gepäck haben sie Kameraequipment, um ihre Eindrücke einzufangen und sie in Reisevorträgen zu verarbeiten. Ihr aktuelles Projekt heißt „Nordwärts“ und beinhaltet noch weitere Reisen in Skandinavien. Wir sind sehr gespannt... news-4725 Tue, 05 Jul 2022 16:53:38 +0200 Inklusion Rockt & Rollt durch ganz Deutschland https://www.sven-globetrotter.com/de/Projekt.html Auf meiner Weltreise hatte ich viel Zeit darüber nachzudenken, für wen so eine Umrundung der Erde so weit weg ist wie eine Reise zum Mond. Ich habe mich an eine Begegnung vor ein paar Jahren erinnert: Ich traf eine blinde Frau, deren großer Traum es war, auf dem Fahrrad durch Japan zu fahren. – Unmöglich? Nein: Sie saß hinter ihrem Mann auf einem Tandem und wirkte sehr glücklich, fast euphorisch. news-4724 Wed, 11 May 2022 12:25:04 +0200 VAEGABOND - Iran – Berge und Wüste https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/vaegabond-iran-berge-und-wueste Nun sind wir endlich da, im Iran. Eigentlich wollten wir schon 2021 dort hin, aber meistens kommt bekanntlich alles anders, als man denkt. Letztes Jahr waren wir noch mittendrin in der Türkei und die Grenzen wegen COVID-19 drum herum geschlossen. Direkt in den Iran konnten wir deswegen leider nicht einreisen. Als Georgien seine Grenzen wieder öffnete, machten wir also von der Türkei aus einen kleinen Schlenker Richtung Norden, um dann über das grüne Georgien und über Armenien in den Iran einzureisen. Fast ein ganzes Jahr später sind wir nun im 19. Land unserer Fahrradweltreise und wieder sind wir in einem Land, das wir mit keinem anderen vergleichen können.

In Armenien hatten wir noch zugeschneite Passstraßen und Schneeregen. Im Iran erwarteten uns schon ab der Grenze staubige, trockene Bergstraßen und später dann die Wüste. Auch unsere Kleidung hat sich geändert. Zumindest maßgeblich die von Melli. Im Iran ist es Pflicht, dass Frauen ein Kopftuch und ein weites Oberteil tragen, welches den Hintern bedeckt. Männer sollten lange Hosen tragen. Eine kleine Herausforderung bei den steigenden Temperaturen.

Anstatt auf der Hauptroute von der armenischen Grenze Richtung Täbris zu radeln, entschieden wir uns gleich zu Beginn unserer Iranreise für eine weniger stark befahrene Straße über die Berge. Etwa zwei Tage lang brauchten wir, um in das nächste Dorf zu kommen. Aber die Landschaft um uns herum war dafür wieder sagenhaft, auch wenn es nun anfing zu regnen. Wir hatten nun die Wahl, unserer Straße weiter zu folgen oder eine kleine Abkürzung zu nehmen. Die Alternative versprach deutlich weniger Höhenmeter und sogar 15 weniger Kilometer. Super! Dachten wir! Die ersten 7 Kilometer waren wirklich schön, es ging bergab und der Fahrbelag war gar nicht mal so übel. Was wir aber total außer Acht gelassen haben war, dass es in dieser Gegend die letzte Woche durchgeregnet hatte. Man sollte so tolle Abkürzungen bei unbefestigtem Boden und Regen besser nicht radeln. Kurz darauf ging es durch eine schlammige Kuhle und der Dreck an den Reifen führte dazu, dass diese total blockierten und nicht mal mehr einen Millimeter rollten. Wir fingen an, beide Räder zusammen zu schieben, aber das machte wenig Sinn. Einer blieb bei den Rädern, der andere lief voraus, um zu sehen, ob sich der Weg besserte. Eigentlich lagen nur noch etwa 3 Kilometer vor uns, bis wir wieder auf die ursprüngliche Straße trafen.

Wir überlegten hin und her, ob es schlau wäre, das Gepäck abzuschnallen und Stück für Stück alles Meter um Meter nach vorne zu transportieren. Dann sahen wir aber doch ein, dass dieses Abenteuer dann doch ein wenig aussichtlos erschien, wenn wir nicht bis spät in die Nacht schieben und völlig entnervt an der Kreuzung ankommen wollten. Nass und schlammbespritzt von oben bis unten waren wir ohnehin schon. Also drehten wir um, schoben die gefühlt um Zentner schwerer gewordenen Räder, bis der Boden wieder besser wurde und es ging den tollen Weg wieder zurück. Der Dreck setzte sich jedoch so dermaßen hartnäckig an der Felge und den Bremsen fest, dass bei Melli sich die Bremse verklemmte und sie nicht mehr weiter konnte. Nun war nicht mal mehr schieben möglich. Zumindest konnten wir nun unsere ausgetauschte Ausrüstung, wie die neuen Ortlieb Taschen und die Regenkleidung, ausgiebig auf ihre Wasserdichtigkeit testen und können sagen - Härtetest bestanden!

Zufällig kam dann eins der kleinen blauen Packautos vorbei, die wir nun schon so oft gesehen hatten. Der Mann bot uns an, eins der Räder hinten drauf zu schnallen und bis zum nächsten Dorf mitzunehmen. So führte eins zum anderen und wir wurden von jungen Iranern in die Werkstatt von einem ihrer Väter geführt. Schnell sammelte sich eine kleine Menschentraube an, die neugierig Dani beim Schrauben zusah. An der hinteren Ecke der Schrauber-Garage wurde derweil ein Gasschlauch angezündet, aus dem wohlig warmes Feuer strömte. Einer der Männer konnte gut Englisch und lud uns ins Nachbarhaus ein, dort die Nacht bei ihm zu verbringen. Dort schliefen er, sein Freund und der Schwiegervater, nachdem sie vom Goldgraben zurückkamen. Denn in der Nähe gab es Goldmienen. Wir lernten einige Wörter in Farsi und erhielten einen ersten Einblick in die Kultur. Am nächsten Tag erreichten wir dann Täbris, wo wir geradewegs in eine riesige Fahrrad Gruppe hineinradelten. Auch dort wurden wir eingeladen und übernachteten so beim Gruppenleiter, der uns die Stadt zeigte. Abends nahm er uns zum Fastenbrechen mit auf einen Berg, wo wir mit vielen Familien gemeinsam aßen und einen tollen Blick über Täbris hatten.

Unsere Reise durch den Iran ging weiter. Wir hatten uns mit unseren Schweizer Radfreunden Lisa & Dario von Erfahrung der Welt verabredet, die gerade auch im Land unterwegs sind. Mit den beiden haben wir bereits in der Türkei und Georgien einige Zeit verbracht und auch sie sind ebenso mit dem Rad Richtung Osten unterwegs. Die beiden fahren im Iran die entgegengesetzte Route wie wir und so gaben sie uns noch ein paar gute Tipps mit auf den Weg. Dann ging es für uns auch schon ab in die iranische Wüste. Mehr als 350 Kilometer waren wir auf uns gestellt, davon 90km ohne Wasser, ohne Dörfer in der Nähe und kaum einer Menschenseele. Die wenigen Autos, die vorbeikamen, hielten von sich aus an und die darin sitzenden Iraner schenkten uns eisgekühltes Wasser und Süßigkeiten. Wasser hatten wir plötzlich also genug. Melli´s lange Kleidung und der Schal um den Kopf erwiesen sich dann doch als sehr nützlich. Das war ein guter Schutz gegen die Sonne. Die Temperaturen gingen auf die 36°C zu, wobei wir ziemlich froh sein konnten, denn für eine Woche später waren mehr als 40°C angezeigt.

Am dritten Tag in der Wüste sahen wir am Horizont ein Gebäude aufflimmern. Nein, keine Fata Morgana. Wir erreichten eine alte, verlassene Karawanserei. An einigen Stellen war sie baufällig, aber trotzdem nicht minder beeindruckend. Das Beste überhaupt – keiner war da. Wir hatten die Karawanserei für uns allein und gingen in Ruhe auf Erkundungstour. Einen besseren Platz für die Nacht hätten wir weit und breit nicht finden können. Also bauten wir in einem der halboffenen Räume unser Innenzelt auf und stellten uns vor, wie es hier lange vor unserer Zeit wohl ausgesehen haben mochte. Die Karawanserei diente als Anlaufstelle für Reisende, Warendepot und Wasserquelle mitten in der Wüste. Einfach fantastisch. Nach gut einer Woche haben wir dann die Wüste durchquert und können sagen: wieder einmal ein unvergesslicher und großartiger Moment auf unserer Weltreise!

Genauso wie die zahlreichen Begegnungen, die wir bereits in diesem Monat im Iran hatten. Sei es in der Hauptstadt Irans, in Teheran, in Isfahan, in Yazd, in den vielen kleinen Dörfern dazwischen oder einfach nur auf der Straße. Wieder haben wir wunderbare Menschen kennengelernt, die uns an ihrem Alltag teilhaben ließen, uns ihre Kultur näher brachten und von denen wir so viel Neues lernten. Gerade diese
Begegnungen mit den Einheimischen machen unsere Reise so unvergesslich, so wundervoll und einmalig.

Gestern haben wir unsere Visa verlängern können, juhu! Der Iran ist einfach viel zu groß und es gibt noch so viel zu entdecken! Wir sind gespannt, was uns weiter hier erwartet!

Liebe Grüße von unterwegs
Melli & Dani
 

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news-4723 Tue, 05 Apr 2022 11:33:56 +0200 VAEGABOND - Nach 2,5 Jahren Weltreise neue Ausrüstung & eine Panne https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/vaegabond-nach-25-jahren-weltreise-neue-ausruestung-eine-panne Nach 2,5 Jahren Weltreise neue Ausrüstung & eine Panne Hallo aus Georgien! Schon wieder?! Oh ja, aber alles der Reihe nach. Wir waren für kurze Zeit in der Heimat. Es war total schön, unsere Familien und Freunde wieder zu sehen. Außerdem konnten wir uns dort um unsere in Mitleidenschaft gezogene Ausrüstung kümmern. Seit über 2,5 Jahren, mehr als 17.500km und 18 Ländern, ist sie auf unserer Fahrradweltreise schon im Dauereinsatz. Extreme Temperaturen zwischen -15°C bis über 45°C sowie sämtliche Witterungsverhältnisse von Schnee, Hagel, Überschwemmungen sowie Regen und Nebel bis hin zu Sandstürmen in der Sahara, hatten wir schon alles durch. Aber auch unterschiedliche Straßenverhältnisse oder hohe Fahrradbeladung musste unser Equipment abkönnen. Dabei darf man auch nicht vergessen, dass wir es permanent, rund um die Uhr und jeden Tag benutzen. Manche Ausrüstungsgegenstände haben uns bis jetzt gute Dienste geleistet, andere konnten den teilweise extremen Bedingungen unserer Tour leider nicht standhalten. Nach mehr als 2,5 Jahren war es deshalb für uns längst überfällig, unser Setup zu optimieren, viele Dinge zu ersetzen oder auf andere Produkte umzusteigen. 

Aus dem Grund gibt es auch eine neue Packliste. Hier gelangst du direkt zu unserer Ausrüstung für 5 Jahre Fahrradweltreise: https://bit.ly/fahrradpackliste2  Da geben wir auch einen kurzen Einblick, warum wir bestimmte Dinge nutzen oder auf einen anderen Ausrüstungsgegenstand umgestiegen sind. Bei unserer Rohloff hingegen, gab es die letzten 2,5 Jahre keinerlei Probleme. Wir lieben diese Schaltung und sind sehr zufrieden damit!

In der Zeit in Deutschland haben wir auch unsere Räder gewartet, natürlich viel gearbeitet und viele neue Blog Artikel vorbereitet. Nach und nach werden wir diese jetzt veröffentlichen. Zum Beispiel wurden wir oft gefragt, wie wir unterwegs arbeiten. Dazu haben wir sogar gleich zwei Artikel geschrieben. Einmal zum Thema „Digital Nomads – Filme unterwegs schneiden“ und „Outdoor Podcast“, wie wir unsere Podcasts aufnehmen und was wir dazu nutzen. Außerdem gibt es Tipps aus 2,5 Jahren draußen kochen und was man für die „draußen Küche“ alles benutzen kann.

Dann haben wir einen Trailer über die letzten 2,5 Jahre unserer Weltreise veröffentlicht und ein Resümee unserer gesamten Ausgaben bis jetzt gezogen. Denn die häufigste Frage, die wir tatsächlich gestellt bekommen haben, war: Was kostet so eine Weltreise mit dem Rad? All das inklusive Anschaffungskosten haben wir in diesem Blog Artikel festgehalten.

Nun sind wir wieder on the road, wieder in Georgien und wieder gab es Abenteuer und Action, ab der ersten Minute. Leider haben wir nach der Ankunft festgestellt, dass mit Dani´s Rohloff etwas nicht stimmte. Wir vermuten, dass irgend ein spitzer/scharfkantiger Fremdkörper unter die Dichtlippe gelangte und die Rohloff deshalb undicht wurde, also so richtig undicht. Nachgefülltes Öl ist binnen weniger Minuten komplett ausgelaufen. Das Öl zum Nachfüllen alle 5.000km hatten wir natürlich dabei. Allerdings brauchten wir unsere Reserven auf und das Problem war damit auch nicht behoben. Natürlich ist die Rohloff Nabe da hart im Nehmen, wir hätten auch noch ein bisschen ohne Öl weiter radeln können. Das Problem war aber, dass auf unserer Route in den nächsten 5.000 bis 10.000km weder ein Rohloff Händler, noch Service Möglichkeiten vorhanden waren. Dazu kam noch, dass nirgendwo so gut Pakete empfangen werden konnten, wie in Georgien. Wir hätten also durch „einfach weiter fahren“ das Problem nur noch verschlimmert. Zum Glück hat Rohloff einen super Service. Nach kurzer Recherche, wo genau uns auch tatsächlich Post erreichen könnte, wurde direkt ein Päckchen nach Georgien an uns geschickt. Vielen herzlichen Dank nochmal an unseren Kontaktmann bei Rohloff!

Das Einzige, was wir nun noch benötigten, war eine Kettenpeitsche, um das Ritzel zu lösen um die Stellen zu reinigen. Die war gar nicht so leicht aufzutreiben, deswegen wurden wir mal wieder kreativ. Also öffneten wir unsere Fahrradkette und befestigten diese mit Nägeln auf einem Stück Holz. Das Prinzip war genial, aber unsere Konstruktion leider nicht fest genug. So probierten wir nach und nach etwas anderes aus. Dani kam eine weitere Idee. Wir bauten das Hinterrad mitsamt dem Ritzel Abzieher ein, fixierten alles und traten rückwärts. Das hätte auch super funktioniert, aber leider war auf der Ritzelseite im eingebauten Zustand nicht genügend Gewindeüberstand vorhanden, um die Mutter drauf zu schrauben. Dadurch hat sich das Rad natürlich nur nach vorne bewegt. Also musste ein neue Lösung her.

Nach viel hin und her, kehrten wir wieder zu der Idee mit einer selbstgebastelten Kettenpeitsche zurück. Dani fixierte am Stil einer alten Axt ein paar Nägel, einen kleinen Schraubstock und Holz, als Kettenschutz. Und voilà, fertig war die DIY Kettenpeitsche. Mit dieser neuen Konstruktion waren wir tatsächlich erfolgreich und konnten so das Ritzel lösen sowie letztendlich alles reparieren. Die Methode hat super funktioniert und es wurde auch nichts beschädigt oder verkratzt. Falls du auch in so eine Notlage geraten solltest und keine Kettenpeitsche zur Hand hast, solltest du unbedingt darauf achten, dass die Nägel oder Schrauben nicht die Kette beschädigen. Wenn es möglich ist, solltest du sie immer polstern.

Nun kann es also endlich weitergehen und zwar direkt nach Jerewan, der Hauptstadt Armeniens. Ja genau, da waren wir auch schon ;) Deswegen wollen wir so schnell wie möglich wieder zurück an den Punkt, wo wir zuletzt aufgehört haben - kurz vor der Grenze zum Iran. Und dann beginnt wieder ein neues Kapitel unserer Weltreise!

Liebe Grüße von unterwegs
Melli & Dani
 

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news-4721 Mon, 04 Apr 2022 13:57:19 +0200 Wir stellen unseren neuen US-Servicepartner Propel vor https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/introducing-our-new-us-service-partner-propel 2022 feiert Rohloff 36-jähriges Jubiläum und 26 Jahre SPEEDHUB-Produktion. Unser Flaggschiff, die SPEEDHUB 500/14, mag 26 Jahre alt sein, ein Beweis für die Langlebigkeit und die Weitsicht des Designs, aber das bedeutet nicht, dass sich die Konstruktion nicht weiterentwickelt hat. 
2017 markierte einen Meilenstein in der Entwicklung der SPEEDHUB mit der Einführung des elektronischen Schaltmechanismus E-14. Es ist nun möglich, die weltweit langlebigste Fahrradschaltung mit mehreren Gängen als voll integrierten Teil eines mit Bosch ausgestatteten E-Bikes zu verwenden. Die Zukunft scheint eindeutig elektrisch zu sein und wer wäre besser geeignet unser US-Service-Team zu verstärken, als der renommierte eBike-Spezialist 'Propel'.

Rohloff möchte diese Gelegenheit nutzen, um Propel im Team willkommen zu heißen. Sie werden ab dem 2. Quartal 2022 zu Peter White Cycles stoßen und unser US-Serviceteam vervollständigen. Sie bringen eine Fülle von eBike-Kenntnissen mit und bieten sowohl an der Ost- als auch an der Westküste Serviceleistungen in ihren Einrichtungen in Los Angeles und Brooklyn an. 

Propel-Gründer und eBike-Guru Chris sagt: "Es gibt nur wenige Unternehmen, die der Aufgabe gewachsen sind, ein zuverlässiges und wartungsarmes eBike-Getriebe zu produzieren, aber Rohloff erfüllt sie mit Bravour. Es ist zu einem unserer beliebtesten Getriebe geworden und wir freuen uns, dass wir den Service und die Erfahrung in den USA ausbauen können."

Die Kontaktdaten von Propel, Peter White Cycles und allen anderen weltweiten Vertriebspartnern und Servicepartnern finden Sie auf unserer Website unter dem unten stehenden Link:
https://www.rohloff.de/de/unternehmen/worldwide

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news-4720 Mon, 28 Mar 2022 12:38:10 +0200 Falkenjagd Aristos R - Titanrad aus dem 3D Drucker https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/falkenjagd-aristos-r-titanrad-aus-dem-3d-drucker Das Falkenjagd Aristos R Gravel ist der Gewinner des diesjärigen Design & Innovation Award 2022. Die Begündung der Jury:  "Es gibt keine schönere Art, Titan auf Gravel zu genießen als mit einem Falkenjagd Aristos R. Falkenjagd interpretiert mit ihrem zukunftsweisenden Aristos R-Gravel- und R-Speedgravel den Werkstoff Titan neu. Dabei trifft maximal gekonnt traditionelle Handwerkskunst auf die innovativen Fertigungsverfahren des 21. Jahrhunderts. Das daraus neu interpretierte Aristos R besticht mit einer fließenden Formensprache sowie einer unübertroffenen Integrationsgesamtheit von Leitungen und Anbauteilen, so wie es in dem Ausmaß für ein Titan-Bike weltweit absolut einzigartig ist. Die 14 Gang Rohloff Schaltung mit ihrer enormen Bandbreite und hohen Wartungsarmut bereichert die Gravel - Welt um ein weiteres wertvolles Segment - nämlich das der Langstrecken-Gravelräder und Commuter Gravel-Räder."

https://www.falkenjagd-bikes.de

https://youtu.be/WtqMEuUkIog

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news-4719 Mon, 28 Mar 2022 12:31:43 +0200 Rohloff auf dem DEW21 E - BIKE Festival in Dortmund https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/rohloff-auf-dem-dew21-e-bike-festival-in-dortmund E-Mobilität erleben! Das weltweit größte E-Bike Festival präsentiert sich vom 1. - 3. April in der Dortmunder Innenstadt.

Sie finden uns auf der EXPO Reinoldikirche süd.

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news-4718 Wed, 09 Mar 2022 09:34:59 +0100 Rohloff auf der Cyclingworld 2022 in Düsseldorf https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/rohloff-auf-der-cyclingworld-2022-in-duesseldorf 18. – 20. März 2022 Zusammen mit dem Fahrradhersteller Rotor Bikes und dem Fahrradlampenhersteller Busch & Müller finden Sie uns auf der Radmesse Cyclingworld Düsseldorf. Am 18. und 20. März können Sie uns von 10 - 18 Uhr die Messe besuchen. Das Team von "Rotor, Busch & Müller und Rohloff" freut sich auf Sie.

Es wird dringend Empfohlen die Tickets online zu sichern.

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news-4717 Thu, 17 Feb 2022 11:34:19 +0100 Quit and Go - Bandscheibenvorfall auf Langzeitradreise- wie ging es weiter? https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/quit-and-go-bandscheibenvorfall-auf-langzeitradreise-wie-ging-es-weiter Die Diagnose war ein Schock. Fabians Rückenschmerzen also von sehr ernster Ursache und wir standen routentechnisch kurz vor der Überquerung unseres ersten Passes- der Pyrenäen. Wir ließen den Kopf nicht hängen, uns nicht entmutigen und wollten die Reise nicht abbrechen. Fabian sprach mit Ärzten und bekam grünes Licht weiterzufahren. Langsam und mit Bedacht, am besten keine Erschütterungen und auf keinen Fall schweres Heben. Zum Glück sind wir ein Team und Franzi entlastete Fabian beim schweren Tragen der Fahrradtaschen und beim Aufbau des Zeltes. 

Wir fuhren also weiter, nun in unserem 6. Land, Spanien und erreichten das letzte Dorf Irurita vor dem Pass, schlugen unser Zelt für die Nacht auf und bereiteten uns mental auf die Pyrenäenüberquerung vor. Wir hatten bei 12km Aufstieg knapp 1000 Höhenmeter vor uns. Von einem Freund, der auch mit dem Rad die Welt bereist und schon 15.000km geradelt und 15 Länder durchradelt hat, haben wir die Info bekommen, dass es hart werden würde. Er habe sein Rad vier Stunden lang den Anstieg hochgeschoben und erwähnte uns gegenüben, dass es auch einen Bus gebe. Das würde uns jedoch im Traum nicht einfallen. 

Lange Rede kurzer Sinn, wir schafften es! Wir schafften es sogar so gut, dass niemand von uns auch nur einen Meter schob! Es dauerte fünf Stunden bis wir oben am Gipfel waren, es kostete uns enorme Muskelkraft und wir schwitzten wie alte Männer bei einem Saunaaufguss der finnischen Art- aber es war alle Mühe wert. Mehr noch- wir hatten richtig Spaß dabei! Es war wunderbar seinen Körper so selbstwirksam zu erleben. Oben angekommen, konnten wir es kaum glauben, dass uns unser erster Pass so gut gelungen ist. Wir belohnten uns mit einem Wildcampingplatz der besonderen Art- auf 1000 Meter Höhe mitten in den Pyrenäen schlugen wir unser Zelt für die Nacht auf. Eine atemberaubende Aussicht, um uns herum niemand, nur wilde Pferde, Kühe und Füchse. Füchse? Ja wir sollten drei von ihnen in der Nacht zu sehen bekommen. Nachdem wir uns auf unserem Gaskocher ein wohlverdientes Abendessen gekocht hatten, war nicht mehr genug Wasser übrig, um das die Töpfe abzuwaschen, da wir die Menge Wasser, die wir uns auf den Pass mit hochgebracht hatten, zum Trinken benötigten. Wir stellten die Töpfe daher ein paar Meter von unserem Zelt entfernt. In der Nacht dann plötzlich ein Poltern und Klirren. Wir waren sofort wach. Mit unseren Kopflampen lugten wir aus dem Zelt. Drei Augenpaare guckten uns an. Ein großer Fuchs lief sofort wieder in die Nacht hinaus, ein anderer zögerte erst, ließ dann bei lautem Rufen von unserem Geschirr ab und lief dem ersten hinterher. Der letzte aber, der Kleinste, ließ sich vom Strahl unserer Lampen, Klatschen und Rufen nicht davon abbringen einen Topf mit seinen kleinen Zähnchen zu schnappen und damit in die andere Richtung über die satten grünen Grashügel in der Dunkelheit zu verschwinden. Etwas belustigt dachten wir, dass wir den Verlust wohl verkraften würden. Glücklicherweise sahen wir am nächsten Morgen bei Tageslicht, dass der kleine Fuchs den Topf auf der Wiese unter uns hat liegen lassen. Der Wind hatte zugenommen während der Nacht, und unter brausenden Briesen von überall her, bauten wir unser Zelt ab, packten unsere Räder und machten uns an die Abfahrt ins Tal bis wir am Dorf Eugi ankamen. Dort hatte Fabian erst mal einen Platten. Gut, dass dies nicht beim Anstieg passiert ist. 

Zur Radreisedoku von der Pyrenäenüberquerung geht’s hier: https://youtu.be/BCHSm0myofo

Wir erreichten die Stadt Pamplona und kamen so auf den Pilgerweg, den so viele Menschen mit dem Ziel Santiago de Compostela beginnen. Der Eurovelo 3 verläuft parallel zum Jakobsweg, kreuzt sich mit diesem immer mal wieder, an einigen Stellen verschmelzen die Wege miteinander. So war es kaum verwunderlich, dass wir uns von der besonderen Stimmung und Atmosphäre schnell anstecken ließen und nach kurzer Zeit auch für uns Santiago de Compostela zum nächsten Zwischenziel wurde. Wir kamen in den Genuss der vielen kleinen Pilgerherbergen entlang des Weges, in denen man für durchschnittlich 7-12€ ein Bett in einem Schlafsaal bekommt. Einen Credencial, auch genannt Pilgerpass, ließen wir uns aushändigen und sammelten die berühmten Stempel. „Buen Camino“ ist wohl der häufigste Satz dieser Strecke, man bekommt ihn unweigerlich täglich (zu) oft zu hören. Aber es stimmt, am Tag wunderschöne einsame Gegenden und kleine, alte Dörfer, am Abend viele kommunikative Menschen, jeder eine andere Geschichte, die meisten wollen sie erzählen. Ein gemeinsames großes Ziel, Santiago de Compostela, für die meisten ist die Reise dann vorbei, der Weg zu Ende. Für uns noch lange nicht. Es geht weiter nach Portugal. Diesen Weg des Nachdenkens, des Erkennens, des gemeinsamen Gehens oder Fahrens haben wir aber ganz besonders genossen und werden viele Begegnungen und die besondere Stimmung, Freundlichkeit und Offenheit des Jakobswegs nie vergessen. 

Die letzten Tage auf dem Camino de Frances hatten es ganz schön in sich, täglich kämpften wir uns 700 bis über 1000 Höhenmeter und 50 bis 80km hoch und weit. Wir erreichten mit „Puerto de Foncebadon“ auf 1504m den bisher höchsten Punkt unserer Reise. Der Gebirgszug verlangte uns einiges ab, aber wir waren gut in Form. Wir haben die Zeit in Nordspanien auf dem Jakobsweg sehr genossen, obwohl so mancher Aufstieg die Pyrenäen wie einen kleinen Hügel hat erscheinen lassen. 

Unsere Weiterfahrt in Land Nummer 7, Portugal verwarf unsere letzten Zweifel, sollten überhaupt noch welche vorhanden gewesen sein, dass wir wahrlich eine gute und richtige Entscheidung getroffen hatten. Die Entscheidung uns frei zu machen von allem Unnötigen und Überbewerteten, um die wahre Schönheit des Lebens zu erkennen und zu erleben. Dieses Land ist eine Perle am Atlantik, meterhohe raue, tosende Wellen an breiten, langen, für jedermann zugänglichen Stränden, rote Klippen, verborgene Höhlen. Die Küste von Portugal hat dies alles und wir waren jeden Tag und jede Nacht mitten drin und zerrten von dieser atemberaubenden Natur. Das Brechen der Wellen wiegte uns in unserem Zelt in den Schlaf und die ersten Sonnenstrahlen weckten uns wieder. Portugal ist ein Paradies für Freiheitliebende und Alternativlebende in ihren Vans und Campern oder eben auf ihren Fahrrädern und in ihren Zelten. So verging unsere Strecke entlang Portugals Küste wie im Flug, Weihnachten verbrachten wir an der Algarve mit neuen Freunden, die wir auf unserem Weg kennengelernt haben. 

Ein aufregendes Jahr geht vorüber, vielleicht das Aufregendste was wir je erlebt haben. Gerne darf es so weiter gehen. 

Auch weiter, geht leider die Pandemie und so mussten wir mal wieder Pläne ändern und Routen umwerfen. So können wir nicht, wie sehnlichst von uns erwünscht durch das Tor von Afrika schippern und über Gibraltar nach Marokko einreisen. Denn dahin ist alles dicht, keine Fähren, keine Flüge, keine guten Beziehungen momentan zu Deutschland. Doch wir sind froh überhaupt weiterfahren zu können, dann eben über Südspanien durch Andalusien die Sierra Nevada als Highlight, bis nach Barcelona. Von dort wollen wir mit der Fähre nach Sardinien, weiter nach Sizilien wieder auf das Festland über Messina nach Bari, wo uns erneut eine Fähre in den Balkan bringt. Durch Albanien nach Griechenland und dann in die Türkei. 

So eine Reise verändert nicht nur den Körper, dieser wird natürlich muskulöser, athletischer, aber viel mehr verändert sich das Mindset, es ist so wichtig sich selbst als Wirksam zu erleben. Wir beide haben uns bei der Idee zu dieser Reise und auch während der Planung nie als die Personen gesehen, die mal eben mit dem Fahrrad eine Weltreise machen. Zugegeben, auch wir konnten gerade uns damit noch nicht so recht identifizieren, waren wir doch schon als Kinder eher die Sorte, die den Bundesjugendspielen mit großem Graus entgegengesehen haben. Mit einem Mikroblick aber konnten wir uns durchaus vorstellen jeden Tag ein bisschen Rad zu fahren, ein paar Kilometer täglich, mit auch mal einem Pausentag dazwischen. Kleine aber stetige Schritte fügen sich dann ganz von alleine zusammen zu einem großen Ganzen und plötzlich steht man schon in der Mitte. Absichtlich schreiben wir nicht „am Ziel“ denn der Weg ist das Ziel. Dieses Idiom sollte man tatsächlich einmal auf sich wirken lassen und es nicht so schnell wie sonst als Floskel abtun. Was heißt das also: wir sind aufgebrochen um eine Weltreise mit dem Fahrrad zu unternehmen. Wir haben hochgestapelt. Wir haben kein Ziel, sondern die Reise selber ist das Ziel. Die tausende von Kilometern auf dem Fahrrad, die vielen Länder und die vergangenen Monate kann uns niemand mehr nehmen. Die Zeit wirkt auf uns als sei sie verflogen, als hätte sie die Länge eines Kinofilms gehabt, der sich in Windeseile abgespult hätte. Dann wieder denken wir an unsere ersten Kilometer, die ersten Tage und die Ereignisse kommen uns vor, als müssten sie sich vor Jahren ereignet haben. In den bisherigen Monaten unserer Reise haben wir tagtäglich so viel erlebt, wie zuvor in etlichen Jahren nicht. 

Dies kannst auch Du alles mit- und nacherleben auf unserem Youtubekanal gibt es alle Radreiseepisoden  vom schwierigen Start in Deutschland, über den Abstecher nach Tschechien bis zur westlichen Route kannst du alles nachverflogen.
Wir nehmen dich virtuell mit auf unser Abenteuer. Ungeschönt und ungefiltert, zeigen wir, wie wir unser neues Leben erfahren. Auf welche Schwierigkeiten wir stoßen, wie wir manche Herausforderungen meistern, wie wir vor Freude verrückt lachen oder vor Überforderung weinen. 
Sei auch du mit dabei und erlebe gemeinsam mit uns Abenteuer auf der ganzen Welt. 
Vielleicht spürst du ihn aber auch- den Drang in dein ganz eigenes Abenteuer, den Zog nach draußen, den Ruf der Freiheit.
Worauf wartest du? Wenn wir es schaffen, dann schafft du es auch! Denn- weltreisen kann jeder!
 

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