Berlin 2 Shanghai
Am 6. April 2012, unserem 30. Geburtstag haben wir uns aufgemacht zu der bislang längsten Radtour unseres Lebens. Nicht nach Ungarn, nicht nach Polen, nicht nach Italien oder in den Polarkreis wie auf den letzten Touren. Nein, diesmal ging es so weit wie möglich auf dem Landweg nach Osten. Die Vorbereitungszeit war intensiv, alles Material und jedes kleinste Teil der Ausrüstung wurde besonders sorgfältig ausgewählt. Nur ein Teil war dabei, bei dem von Anfang an klar war, dass nur dieses in Frage kommt. Die Speedhub 500/14 von Rohloff.
Wenn man wie wir vorhat, 13.700 km in nur sechs Monaten zu fahren, dann gibt es wenig Raum für Pannen. Jeder Tag ist durchgeplant, es gibt nur wenige Pausen und diese braucht man für die körperliche Erholung und nicht für Reparaturen. Zuverlässigkeit, Sicherheit und Funktionalität sind die wichtigsten Kriterien bei jedem Ausrüstungsgegenstand. Doch während man beim Zelt einen Riss kleben kann, den Schlafsack nähen, einen Platten flicken oder statt mit Gas auch mal mit Feuer kochen kann, ist der Antrieb des Fahrrads eines der wenigen elementaren Bestandteile, die man nicht ohne schwere Ersatzteile und Werkzeug reparieren kann und auf die man täglich angewiesen ist.
Wenn man hunderte Kilometer entfernt von der nächsten Möglichkeit Wasser abzufüllen, tausende Kilometer entfernt von der nächsten großen Stadt durch die absolute Einöde der Kasachischen Steppe, die Hitze der Taklemakan- Wüste und die Einsamkeit und Kälte des Himalaya mit dem Fahrrad fahren will, muss man sich auf sein Fahrrad, die einzige Möglichkeit die nächste Oase zu erreichen zu 100 Prozent verlassen können. Nach fast 14.000 km kann ich bestätigen was mir vor Antritt der Fahrt versichert wurde: Die Rohloff Speedhub 500/14 hält was sie verspricht. Im Gegensatz zu allen vorherigen Touren, hatte ich nicht einmal einen Schraubenzieher in der Hand, um die Schaltung zu reparieren und nach den ersten 2000 km keinen Gedanken mehr an mein Getriebe verschwendet: Es funktionierte einfach durchgehend einwandfrei und gab keinen Anlass, sich Sorgen zu machen.
Viele bemängeln die Nabe, weil man sie nicht unter Belastung schalten kann. Auch ich hatte am Anfang meine Probleme ,mich darauf umzustellen, aber nach ca. 500 km hat man sich daran gewöhnt. Es dauert dann nur noch einen Bruchteil einer Sekunde bis man im nächsten Gang ist und die Belastungspause reduziert sich auf ein unmerkliches Minimum, so dass man auch am Berg wie bei einer Belastungsschaltung den Gang wechseln kann.
Ich kann nicht sagen wie oft die Nabe im Sand, im Schlamm, im hohen Gras im Schnee im Staub und im Wasser war, wenn wir die Wüste, reißende Flüsse, Gletscher die Steppe durchquerten oder auf endlosen Staubstraßen gefahren sind, aber so schlimm es von außen wirkte, man hatte das Gefühl je unwirtlicher die gegebenen Umstände, desto wohler fühlte sich die hermetisch abgeriegelte 14-Gangschaltung.
Wenn man die gesamte Tour zusammenfassen würde, gibt es lediglich alle 5000 km einen Ölwechsel, der effektiv ca. 15 Minuten dauert. Wenn man das in Relation zu der gesamten Strecke setzt, dann hat man in 200 Tagen schlappe 30 Minuten für die Instandhaltung der Gangschaltung verwendet, das entspricht gerade mal 0,0001% der Zeit die man gefahren ist.
Und das Loblied geht weiter, denn neben der Schaltung an sich, kommen viele gewichts- und zeitsparende Vorteile zusammen, die nicht zu verachten sind. Wie oft wechselt man die Kette in 13.600 km wenn man ständig Dreck darauf hat, unter hoher Belastung und hoher Tretfrequenz fährt? Aus Erfahrung weiß ich, dass eine Kette mit Kassettenschaltung, so gut sie auch ist, unter solchen Bedingungen keine 3000 km hält. Das hätte bedeutet, dass wir insgesamt 8 Ritzel-Kassetten, 8 Ketten und das Werkzeug zum Wechseln hätten mitnehmen müssen um auf Nummer sicher zu gehen. Mit der Rohloff Speedhub 500/14 haben wir die erste Kette nach erst 12.000 km gewechselt, und nicht weil sie kaputt war, sondern weil wir die Gelegenheit hatten und am Ende der Tour nicht nur das geringste Risiko eingehen wollten. Das Ritzel haben wir schlicht gewendet, ein Aufwand von 20 Minuten.
Zusammenfassend kann ich jedem, der plant längere Touren durch dünn besiedelte Gegenden zu machen empfehlen, bei der Gangschaltung nicht zu sparen und sich auf die Rohloff-Qualität zu verlassen. Hohe Zuverlässigkeit und weniger Sorgen, weniger Wartung und mehr Zeit für das Wesentliche, weniger Gewicht durch weniger Material und Werkzeug und ein Effizienzgrad der nur wenige Prozent unter dem einer nagelneuen Single-Speed Übersetzung liegt und viel wichtiger: weit über dem Effiziensgrad einer verdreckten Kassettenschaltung!
weitere Informationen unter: www.berlin2shanghai.com