Tilmann Waldthaler: Die CAPE TO CAPE TOUR 2006 - 2007

Ein Rückblick von Tilmann

Die CAPE TO CAPE TOUR 2006 - 2007

Tilmann Waldthaler

Ich bin mit meinem Koga World Traveller von Cape York bis nach Alice Springs gefahren. Von Alice Springs bis nach Cape Leeuwin habe ich das Scorpion Trike von HP Velotechnik benutzt. Beide Räder waren mit Magura Scheibenbremsen und Rohloff Naben bestückt. Beim Scorpion wurde die Rohloff Speedhub mit einem Single Star Titanium Ritzel bestückt. Ich habe beide Räder in ihrer Klasse als absolute Topmarken empfunden, da es mit keinem der Räder  technische Probleme gegeben hat. Mit dem Koga World Traveller bin ich bereits über 70.000 Kilometer gefahren und alles funktioniert immer noch einwandfrei. Mit dem Trike habe ich 3.600 Kilometer zurückgelegt und glaube kaum, dass ich dies als einen Test für das Trike sondern eher als einen Test für mich bezeichnen soll. Das Trike wurde mit Top of the range components bestückt und es war gar keine Frage ob die Ausrüstung durchhält. Ich hatte eher an mir und meinem Durchhaltevermögen gezweifelt, denn es war ja doch ein gewaltiger Umstieg vom Bike auf das Trike. Während der Tour wurde mein Geist und Körper um 3.600 km auf dem Liegerad bereichert.


Das Scorpion Liegerad ist sehr bequem und entspannend zu fahren. Die üblichen Kontaktpunkte zwischen Mensch und Fahrrad werden beim Touren fahren mit dem Liegerad minimal beansprucht. Die Schultern und Hände werden überhaupt nicht belastet. Für das Sitzfleisch und den Rücken sorgt eine bequeme Schale. Die Beine treten nicht kraftvoll nach unten sondern eher nach vorne. Diesbezüglich bin ich mir selbst nach 3600 Kilometern nicht im Klaren was besser und entspannter ist. Natürlich wird jeder Hersteller auf die Vorteile seines Gerätes bestehen, doch bin ich der Meinung dass dies eine persönliche Erfahrung und Einstellungssache ist. Durch das Gepäck und meinem täglichen Wasserbedarf den ich mitschleppen musste, war das Scorpion schwer beladen. Das Treten an der Kurbel wurde dadurch etwas schwieriger als auf dem Koga Miyata.
Durch die ausgeglichenere Verteilung des Gewichtes auf dem Koga World Traveller ist mir das Treten an der Kurbel leichter gefallen und ich habe dadurch auch täglich mit dem Bike größere Distanzen zurückgelegt. Durch meine Kamera/Film/Laptop Ausrüstung und dem Wasserbedarf in den Wüstengebieten sind zwischen zehn und 15 Kilo Extragewicht am frühen Morgen zusammengekommen. Während des Tages hat sich das Gewicht dann verringert weil ich ja kräftig an den Wasserflaschen "gesaugt" habe. Dieses Gewicht und die Masse muss man zuerst auf dem Trike unterbringen. Die Möglichkeiten das Gewicht und das Gepäck zu verteilen sind auf dem Scorpion limitiert. Da ich Australien und die Pisten und Strassen gut kenne, war ich froh dass ich mich für die asphaltierte Straßenvariante mit dem Trike entschlossen habe. Die Great Central Road von Yulara nach Laverton wäre mir mit dem Trike bestimmt zum Verhängnis geworden. Die Strecke ist viel kürzer, doch steinige und die streckenweise mit Sand und grobem Schotter bedeckte Wellblechpiste hätte mir arg zu schaffen gemacht. Für die kleineren Räder und das Gewicht auf dem Hinterrad wäre diese Strecke Gift gewesen und es hätte mir bestimmt keinen Spaß gemacht. So wie ich die Strecke jetzt gefahren bin, habe ich schönes Bildmaterial gesammelt und ich habe mir mit dem Liegerad einen Traum erfüllt den ich wieder träumen möchte. Ich würde auf jeden Fall eine gute Strecke auswählen jedoch mit weniger Gewicht unterwegs sein um längere Tagesdistanzen zu bewältigen. Dies hat sich nach den Wüstengebieten bewiesen. Mit weniger Gewicht habe ich dann auch längere Strecken zurückgelegt. Das auf dieser Strecke benötigte Extragewicht ist einfach zu viel und hat mein Vorankommen sehr beeinträchtigt. Es war eine schöne Reise mit vielen neuen technischen Gedanken, schönen Bildern und einem Erlebnis der australischen Superlative. Meine Liebe zur Freiheit dem Outback und der Möglichkeit mit dem Rad unterwegs zu sein ist durch diese Tour nur stärker geworden. Ein Dankeschön an alle lieben Menschen die mir geholfen haben einen weiteren Traum zu realisieren. Auch ein herzliches Dankeschön an alle  Besucher meiner Website die im Internet mitgefahren sind. Ich habe während der Tour sehr oft an Euch gedacht und auch Bildmaterial für Euch gemacht und es online gestellt. Ich weiß, dass es viele Menschen gibt die meine Website täglich besuchen. Besten Dank und bleibt weiter dran.


Grüße Tilmann

 



Fakten der Cape to Cape Tour in Australien 2006 - 2007:

Anfang: Cape York in Queensland
Ende der Tour: Cape Leeuwin in Westaustralien

 

Totale Distanz 7.945 km
Fahrrad Kilometer6.525 km
Motorisiert1.420 km
Reise Zeit12 Wochen
Durchschnitt94 km täglich
FahrradKoga Miyata World Traveller
TrikeHP Velotechnik „Scorpion”
SchaltungRohloff SPEEDHUB 500/14
Ernährung     
Nudeln, Suppen, Müsli, Haferflocken, Nüsse, Sojasprossen, Käse, Salat, getrocknete Früchte, frisches  Obst und Gemüse, wenn möglich.
WasserbedarfTäglich 3 bis 7 l, extrem bis zu 10 l pro Tag.
Temperaturvon 48°C in Queensland bis runter auf 11°C in Perth.
Sonnenschutz Lange Hosen und langärmeliges Hemd. Sonnencreme mit 30+SPF (Sun protection factor)
Tilmann Waldthaler Cape to Cape
Tilmann Waldthaler Cape to Cape