35 Tage mit dem Rad über den zugefrorenen Baikalsees!

Ankunft in Severobaikalsk, wo wir am Samstagmittag die Tour mit unseren Speedhub Bikes starten. Minus 20 Grad waren für den Anfang genug. Gestern haben wir eine 60 km Erkundungstour zur Nachbarsiedlung gemacht - logischerweise auf dem zugefrorenen See. Die Eisdicke ist ausreichend, die Schneeauflage sehr gering (1 bis 2 cm), sodass wir sehr gut radeln konnten. Es ist winterlich sonnig - eigentlich wolkenlos und fast windstill. Was will man mehr? Die Spike-Reifen beißen super in die glatten Oberflächen.

 

Das Bombenattentat am Moskauer Flughafen Domodedowo hatten wir Dank der 15-minütigen Verspätung unserer Maschine aus Berlin verpasst. Sonst wären wir direkt an den Gepäckbändern gestanden, also nur 50 m neben dem Ort des Geschehens. Die 90 Stunden Bahnfahrt waren dagegen sehr viel entspannender, auch wenn ich nicht ausgestreckt schlafen konnte.


Die Ausrüstung ist nach dem restlichen Einkauf hier in der Stadt am Nordufer des Baikalsees komplett. Wir haben für 35 Tage Proviant dabei, können evtl. nach 20 Tagen aber in einer Siedlung wieder etwas an Grundnahrungsmitteln einkaufen. Das gesamte Gewicht der Ausrüstung einschließlich Fahrrad, Anhänger, Bekleidung, Campingequipment, Fotoausrüstung und Proviant beträgt etwa 110 kg pro Person. Dafür futtern wir uns aber pro Tag und Person um ein Kilogramm leichter.


Temperaturen von minus 25 bis 30°C tagsüber und minus 30 bis 45°C in der Nacht werden uns sicherlich nur am Anfang der Tour schrecken - bis wir angepasst sein werden. Einzig die Kamera- und Filmausrüstung, besonders die Batterien verursachen noch Sorgen. Aber auch das Problem werden wir meistern, so unser Plan. Am 6. März wollen wir Irkutsk, die große Stadt südwestlich des Baikalsees, erreichen. Am 12. März kommen wir wieder in Berlin an.

Viele Grüße
Von Andy und Waltraud

 


Webseite: www.mountainbike-expedition-team.de

Waltraud Schulze auf dem Baikalsees 2011