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12. "Naspa" Bike around the Clock (Diez)

Rennbericht Inga Flieter (Rohloff Speed Team)


Mein erstes 24h-Rennen als Solofahrerin führte mich am vergangenen Pfingstwochenende in den Rhein Lahn Kreis nach Diez zum "Naspa" Bike around the Clock 24 Stunden Mountainbikerennen.

Bereits zum 12. Mal veranstaltete das Mountainbike Team Schaumburg e.V. dieses tolle Event in familiärer Atmosphäre. Überschaubare 262 Teilnehmer, davon 18 Solofahrer, fanden sich am frühen Samstag Nachmittag um 14 Uhr zum Startschuss auf dem Diezer Marktplatz ein.


Eine kurze Passage über Asphalt führte das Starterfeld auf die Rennstrecke, einen nur 3,4km langen Rundkurs mit 78 Höhenmetern, der durch 2 steilere Anstiege zu Beginn der Runde den Teilnehmern auf die Dauer doch einiges abverlangte. Nach erfolgreich bewältigtem Aufstieg hieß es dann ordentlich Gummi geben. Eine schnelle Schotterweg-Abfahrt im Wald endete in einem 90° Knick bergauf. Ein weiterer Schotterweg führte zu einem holprigen Wiesentrail, vorbei an einem Lama-Gehege, um dann über Asphalt und Schotter, zurück zum Fahrerlager zu gelangen.
Im Vorfeld des Rennens haben mir viele erfahrene Solofahrer gesagt, dass über Erfolg und Misserfolg bei einem 24h-Rennen der Kopf entscheidet. Und ja, auch bei mir war es nicht anders. Die Gedankenspielchen die sich im Kopf verselbstständigen können einen ganz schön wuschig machen: „Wie viel hat man schon geschafft, wie viel liegt noch vor einem? Wie klappt es mit der Kräfteeinteilung? Zwing dich dazu langsamer zu fahren! Finde deinen Wohlfühlrhythmus!“ Ein netter Plausch mit den anderen Teilnehmern auf der Strecke ist da immer eine willkommene Ablenkung.


Mir hat es dann irgendwann auch geholfen, mir kleinere Zwischenziele zu setzen: „2 Stunden fahren und dann gönnst du dir mal ein paar Minuten Pause!“ Mit der Müdigkeit hatte ich besonders in den frühen Nachtstunden zu kämpfen. Beim Aufstieg war es sehr schlimm. Nachdem dann ein paar Mal Sekundenschlaf einsetzte, entschied ich mich, 10 min zu den Lamas auf die Wiese zu legen... ähm, 10 min ins Lager auf die Liege zu legen.

Eine gute Entscheidung, das kurze Powernapping und regelmäßige Koffeinzufuhr haben mich dann noch gut durch die Nacht gebracht. Was mir allerdings am stark zu schaffen machte, waren Schmerzen in den Unterarmen ab dem letzten Drittel des Rennens, dass ich die ruppigen Downhills am liebsten runter geschoben hätte. Eine regelmäßige Gabelwartung wird eben doch nicht überbewertet.


Durch das höhere Tempo zu Beginn des Rennens war ich recht schnell auf Platz 3 und konnte durch halbwegs konstante Rundenzeiten diese Position über die Dauer des Rennens halten.

Mit ausreichend Vorsprung zu Platz 4 und unerreichbarem Platz 2 , habe ich das Rennen nach 22h:13min:46sec und 95 Runden (laut Garmin: 335km und 7230 Höhenmeter) beendet.

Macht Gesamtplatz 3, hinter David Habryka von der Essener RG 1900 e.V. auf Platz 2 (101 Runden) und dem Sieger Klaus Baetz vom Team Gümpel / SC Optimum (117 Runden). Herzlichen Glückwunsch!
Besonders nett von den Organisatoren war, dass ich als einzige Frau unter den Solo-Fahrern und zusätzlich in der Damenwertung gewertet wurde. So erhielt ich noch den Pokal für Platz 1 der Damen ;-)

Alles in Allem ein stressfreies Event mit toller Organisation, sehr netten Teilnehmern und einer wahnsinns Unterstützung an der Stecke. Das Anfeuern bei Durchfahrt des Fahrerlagers nach jeder einzelnen Runde war wirklich großartig. Vielen Dank an alle!

Nicht unerwähnt bleiben darf Björn mein Betreuer, der abgesehen vom Pedaletreten wirklich alles für mich übernommen hat, und David der mich auf der Strecke immer wieder zum Weiterfahren motiviert hat! Ihr seid die Besten! Und Danke natürlich auch an Rohloff! Die Nabe schnurrte wie immer einwandfrei im Hinterrad.

 

www.singletrail.net

 

www.rohloffspeedteam.de