Einmal um die halbe Welt mit der Rohloff SPEEDHUB

Jede große Reise beginnt mit einer vagen Idee oder einem Traum. In meinem Fall war es der Traum einmal mit dem Fahrrad und aus eigener Kraft, ohne die Hilfe eines Motors, bis ans Ende der Welt zu fahren und über meine Tour einen Film zu drehen. Ich nahm mir also eine Weltkarte in die Hand, um zu sehen welches die weiteste Distanz ist, die ich von der eigenen Haustür aus fahren kann, ohne dabei einen Ozean überqueren zu müssen. Schnell stand Singapur als Ziel meiner geplanten Reise fest.

Neben der Planung der genaueren Strecke und welches Filmequipment mit auf die Reise genommen werden soll, musste ich mir natürlich ausführlich Gedanken über mein Fahrrad und die einzelnen Komponenten machen. Ich hatte beschlossen, auf meiner Reise durch Länder wie Russland oder Kasachstan zu fahren. Länder von denen ich wusste, dass es kaum Fahrräder gibt und es unmöglich ist, dort Ersatzteile zu finden. Auch ist es so, dass ich das Radfahren zwar liebe und über Wochen hinweg nichts anders machen kann, außer auf meinem Fahrrad zu sitzen und durch die Welt zu fahren, aber ich muss zugeben, dass ich ein ziemlich fauler und mit Sicherheit nicht der begabteste Fahrradmechaniker dieses Planeten bin.

Ich sitze einfach lieber auf meinem Rad und rolle die Straße entlang, als neben meinem Fahrrad zu knien mit ölverschmierten Händen und einem Inbusschlüssel in der Hand, um irgendeinen Defekt meines Rades zu reparieren. Es war für mich also wichtig ein Fahrrad für meine Reise zu haben, welches absolut zuverlässig und wartungsarm ist und einfach jeden Tag aufs neue funktioniert ohne großes Zutun meinerseits.

Eine der wichtigsten Entscheidungen ist dabei natürlich die Wahl der richtigen Gangschaltung. Bei meiner ersten großen Reise war ich mit einer Kettenschaltung unterwegs und konnte mich noch gut an die Probleme erinnern. Häufiges Nachjustieren am Umwerfer, gerissene Ketten und besonders bei staubigen Pisten alle paar Tage das komplette Ding zerlegen und säubern. Einmal ist es mir in Indonesien sogar passiert, dass mir beim runterschalten der Umwerfer in die Speichen geraten ist. Umwerfer, wie auch das Schaltauge waren daraufhin kaputt und nicht mehr zu verwenden. Es hat damals drei Wochen gedauert, bis die Ersatzteile aus Deutschland eingetroffen waren und ich weiterfahren konnte.

Ich wollte bei meiner Reise nach Singapur solch eine Panne unbedingt verhindern und war auf der Suche nach einer besseren Lösung. Nach Stunden der Internetrecherche stand schnell fest, dass ich mit einer Rohloff Speedhub 500/14 fahren will, denn die Schaltung versprach Zuverlässigkeit und schien wartungsarm zu sein. Das musste sie aber auf der Reise erst noch unter Beweis stellen.

Los ging es am 02. Mai 2008 in München vor der eigenen Haustür. Schon auf den ersten Kilometern und in den ersten Tagen der Reise, zeigte die Rohloff Speedhub, was sie kann. Es gab nur einen Schalthebel, entweder hoch oder runter schalten. Ich musste mir keine Gedanken mehr machen, wie die Kette gerade steht und in welchem Ritzel ich vorne und in welchem ich hinten bin, denn die Kette war immer in der gleichen Position. Einfach nur hoch oder runter schalten. Beim ersten Anstieg war dann auch klar, dass der erste Gang sehr leicht zu treten ist und ich es trotz 50 kg Gepäck jeden Berg hoch schaffte. Der 14. und höchste Gang hingegen war immer noch schwer genug, um auch auf Abfahrten noch ein bisschen mehr Gas zu geben.

Die Tage und Wochen vergingen wie im Flug und die Rohloff Speedhub 500/14 machte das, wofür sie gebaut wurde, schalten und das sehr zuverlässig. Da die komplette Schaltung und alle Ritzel in der Nabe verpackt sind, hatte ich keine Schwierigkeiten mit Staub im Getriebe. Alles was an dieser Schaltung anfällig ist, ist gut vor Wasser und Staub geschützt. Auch schaltet die Rohloff Speedhub 500/14 sehr konstant. Ich kannte das noch von der Kettenschaltung, wenn beim hoch- oder runterschalten der Gang nicht richtig reingegangen ist und die Kette angefangen hat, zwischen zwei Gängen zu springen. Besonders ärgerlich war das immer, wenn es gerade bergauf ging und ich durch die springende Kette meinen Rhythmus verloren habe. Mit all diesen Dingen musste ich mich nun nicht mehr herumschlagen. Denn die Rohloff Speedhub 500/14 schaltete während der gesamten Reise stets problemlos. Besonders angenehm war auch der Gangwechsel im Stand und das anschließend nahtlose Anfahren. Besonders in den Städten mit vielen Ampeln und Stopps war das ein großer Vorteil. Die Ampel schaltet plötzlich auf rot und ich muss stark abbremsen. Im Stehen dann vier Gänge runtergeschaltet und ohne Probleme bei grün angefahren. Ein Traum!

Nach 10.000 km habe ich vorschriftsmäßig einen Ölwechsel unternommen und das war auch alles was ich in sieben Monaten Reise und über 13.500 Kilometern durch 10 Länder an der Gangschaltung gemacht habe. Ab und zu die Kette säubern, das war alles.

Die Rohloff Speedhub 500/14 fuhr bei der Ankunft in Singapur noch wie am ersten Tag und wird auch heute noch so gut wie täglich benutzt. Mit Sicherheit wird sie in ihrem Leben mit mir noch einige Radabenteuer erleben und dabei die ein oder anderen tausend Kilometer zurücklegen. Die Rohloff Speedhub 500/14 hat sich für mich auf dieser Reise absolut bewährt und die Schaltung hat bewiesen, dass sie zu den besten Fahrradschaltungen auf dem Markt gehört.

 

Mehr Infos zu meiner Reise und den Film auf DVD gibt es unter www.what-a-trip.de oder im Rohloff-Shop.

 

Maximilian Semsch