Spezialfahrzeug für kleinbäuerlichen Selbstversorger

Wir sind eine mittlerweile fünfköpfige Familie, die in Selbstversorgung eine kleinbäuerliche Familienlandwirtschat betreibt. Wir haben zur Zeit zwei melkende Kühe, eine zweieinhalbjährige Färse, eine einjährigen Kalbe, zwei Kuhkälber und zwei Stiere sowie eine Walachenschafherde von vierzig Tieren. Unsere acht Hecktar Wirtschaftsläche sind alles andere als arrondiert und verteilen sich auf eine Region von dreizehn Quadratkilometern. Auch geht es hier oftmals auf nicht asphaltierten Waldwegen hoch und runter. Dies hängt damit zusammen, dass man kaum an Flächen kommt. Wir haben eine große „Agrargenossenschaft“ (eigentliches Familienunternehmen) als Platzhirsch vor der Nase, die auch die kleinsten Splitterflächen mit ihren großen Maschienen kapurtfahren, um diese gefördert zu bekommen. Wir bekommen nur Flächen die nicht förderwürdig sind, was uns aber auch einige Freiheiten beschert. Somit sind wir immer viel unterwegs, und dass grundsätzlich ohne Auto, da wir der Erdöl- und Klimalüge lange Zeit Glauben schenkten. So verzichten wir auch auf einen Traktor und spannen seit drei Jahren unsere Kühe zur Arbeit an

Bis das möglich wurde hatten wir auch schon allerhand zu transportieren, was unser normales Fahrrad-Anhängergespann schnell überlastete. Zuerst fiel die Siebengang Nabenschaltung bei 15% Steigung aus, wodurch ich meinen Fahrradhändler auf die Speedhub brachte. So bin ich seit fast zehn Jahren glücklicher Fahrer. Irgendwann wurden aber auch die Lasten Bergab sehr krittisch zu bremsen (der überladene Hänger drohte mich über den Haufen zu schieben) sowie die Zitterpartien bei Glatteis, so dass ich nach einem kompakten Fahrzeug Ausschau hielt. Dies fand ich vor ca. sieben Jahren im Schwerlastendreirad als Tandem nach einem Heft aus der Reihe 'Einfälle statt Abfälle' von Christian Kuhtz. Das Ergebnis ist überwältigend. Alle Berge rauf wie runter sind nun machbar.

Als Gepäckträger montierte ich einen großen Korb eines Einkaufswagens, um genügend Gewicht auf das Antriebsrad hinten zu bekommen. Als unsere Kühe noch zu jung waren holten wir damit das ganze Heu für den Winter heran, Lämmer wurden von Weide zu Weide gefahren und auch die Kühe binde ich hinten dran und führe sie so auf eine neue Fläche.

Die härteste Belastung ist im Sommer das Wasserfahren, wo wir bis zu 290 Liter + Fahrzeuggewicht und uns selbst  mit einer Fahrt die Berge raufgestämmt haben. Dabei gingen dann allerdings nach vielen Jahren erstmals die Kupplungsbolzen aus Plaste kaputt - glücklicherweise agieren diese auch als Überlastschutz, so dass die Getriebeeinheit keinen Schaden abbekommen hat. Nach einem kurzen Telefonat mit dem Rohloff Service, bekam mein Hänlder diese Teile geschickt und wir konnten den Austausch mit Ölwechsel angehen. Dieses Jahr haben wir nun die Nabenschaltung leider wieder überfordert, was mir sehr zum grübeln Anlass gab. Eine erneute Recherche am Telefon mit dem Rohloff Service ergab, dass die beiden M10x1 Hutmuttern meine HR Achse viel zu fest angezogen waren. Folge ist dann ein springen oder nachrutschen der Gänge. Das Problem war sofort wen als die Achse weniger fest angezogen wurde. Ein ganz anderes Problem sind die sich lockernde Speichen durch die extreme seitliche Belastung des Hinterrades beim Kurvenfahren, da sich das Rad nicht in die Kurve neigen kann, sondern eher durch die Kurven triftet. Ich bin fast aufgeschmissen, wenn das Tandem nicht funktioniert bekomme ich dann nur mit viel Mühe gerade einmal 60 Liter Wasser auf die Weiden, wo doch der Hänger nur für 45 kg zugelassen ist und so sämtliche „Sollbruchstellen“ schon offenbarte.

Zusammen mit meinem Fahrradhändler des Vertrauens gingen wir die eigene Rahmenkonstruktion noch einmal durch und vermuten , dass trotz allen Bemühens die Ausfallenden nicht exakt genug parallel zueinander stehen. Er empfiehlt mir einen Planfräser zu bauen und damit exakte Parallelität herzustellen. Mal sehen ob ich das hinbekomme? Nicht desto trotz möchte ich gern die starke Belastung von der Speedhub 14 konstruktiv wegbekommen und eventuell noch ein zwei Klettergänge mehr dazu. Die Idee eines Zwischengetriebes mit der Speedhub gefällt mir sehr gut, nur die Auslegung der Übersetzung für ein 20“ Laufrad bei einer Entfaltung von 80 cm für gute Berggängigkeit ist recht kniffelig zu ermitteln.

Zur Zeit fahre ich 42/16 und hätte gern noch ein oder zwei leichtere Gänge für die Berge. Na ja ich hoffe auf eine gute Idee damit das fahrzeug uns weiterhin treu erhalten bleibt.

Alles Gute und vielen Dank für das tolle Produkt sowie den super Service wünscht

M. Klemm