Mon Velo - Gates Carbon Drive - Erfahrungsbericht

Ich sende euch diesen Beitrag von Punta Arenas aus, südlich von Chile, es sind nur noch noch paar hundert Kilometer zu fahren, um unser letztes Ziel zu erreichen: Ushuaia. Das Rennen, es war wirklich ein Zeitrennen über die Anden, startete vier Monate und 11.000 km zuvor in Quito, Equador und führte uns hauptsächlich über nicht asphaltierte Wege. Bis jetzt sind mein Rad und ich über die 140.000 bewältigten Höhenmeter sehr gut miteinander zurechtgekommen.

Es war klar, dass man für ein solches Rennen das Material mit peinlicher Sorgfältigkeit aussucht. Die erste Direktive: Zuverlässigkeit! Die zweite Direktive: Einfach zu Warten! Ermüdet von Kettenschaltungen, Schmierfett, Einstellungen und Auftreiben von Ersatzteilen - was meine täglichen Aufgaben während meiner letzten Radreise zwischen Paris und Peking darstellten - hatte ich Kontakt zu SIMPEL.CH gesucht, denn nur sie schienen den richtigen Zugang zu einem Fahrrad ohne eingebaute Sorgen zu haben. Nun, ich suchte mir deren Model „Frischluft Tour“ mit Rohloff Nabenschaltung und Gates Karbonriemenantrieb aus.


Vor meinem Abenteuer in Südamerika testete ich das Rad über 7.000 km unter anderem mit einer Teilnahme an der „Store Styrkeprvøen“ zwischen Trondheim und Oslo, Norwegen - ein Nonstop- Rennen über 550 km in einem Rutsch, teilweise bei Regen und eiskaltem Wetter. Wirklich, dabei tauchten keinerlei technische Probleme auf.

Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass ich einige kritische Kommentare von anderen Langstreckenfahrern bei unserem Start in Quito erntete: Die meisten schüttelten den Kopf darüber und glaubten nicht, dass ein Gates Karbonriemen lange halten könne, geschweige denn bis ans Ende des längsten und bei weitem härtesten Rennen der Welt. Wie falsch sie da lagen!

Nicht nur funktionierte das Rad perfekt (abgesehen von einem seltenen Defekt an der Pedalachse - einem Teil, welches sich in allen Rädern gleichermaßen befindet - ein großes Dankeschön dem schnellen SIMPLE.CH Kundenservice), sondern es zeigte sich auch, dass es während des gesamten Rennens absolut keine Wartung benötigte, obwohl unsere Fahrräder bei höchster Geschwindigkeit tüchtig durchgeschüttelt worden sind. Das war erstaunlich, denn wir suchten uns nicht absichtlich steinfreie Pisten aus oder versuchten, Schlaglöchern oder anderen Hindernissen auszuweichen...

Den Ölwechsel an der Rohloff Getriebenabe nach 6.000 km machte ich selbst. Und das war eigentlich alles. Während andere Teilnehmer schrubbten, einstellten oder Teile an ihren Rädern wechselten, konnte ich einfach den von mir verbliebenen Teil des Tages nutzen, um interessante Stätten zu besuchen, mit den Einheimischen zu plaudern, Bilder zu machen, E-Mails zu beantworten, auszuruhen und um mich zu pflegen.

Unter diesen Umständen zeigte sich die Rohloff Nabe den anspruchsvollsten Kettenschaltungenweit überlegen, speziell bei den technisch schwierigen Passagen durch tiefen Sand oder Schotter, oder bei heftigen Windböen, wenn man schnell durch mehrere Gänge auf einmal schalten musste. Die Rohloff Schaltung ließ mich nie im Stich. Der Gates Riemen sieht noch aus wie neu - und der hat sicherlich eine Menge Schnee, Schlamm, Regen, Sand, Salz und scharfkantigen Schotter etc. gesehen.

Als kurz vor dem Ende die Räder der anderen Teilnehmer geräuschvoller wurden und sich Abnutzungen zeigten (viele davon hatten zwischendurch Ersatzteile per Flugzeug erhalten), wurde mein Frischluft Tour mit seinem Gates Riemen bewundert wegen seines Laufgeräusches gleich Null: als ob sein Fahrer fortwährend auf einer Wolke fahren würde... Die AVID Scheibenbremsbacken, welche sehr beansprucht wurden, sind immer noch original, sehr in Kontrast zu den Hydraulikbremsteilen anderer Räder, die fast alle schwerwiegende mechanische - und Wartungsprobleme zu bewältigen hatten, um diese Distanz zu schaffen. Aber eigentlich ist es die Gesamtheit aller Komponenten der Frischluft Tour, welche mir dieses Vergnügen gab, sorgenfrei die Wege und wunderbaren Landschaften der Anden zu entdecken. Ultra-stabil, schnell in technisch schwierigen Abschnitten, mein Rad überraschte alle und ließ sogar die kräftigsten Rennfahrer hinter sich.

Ich ziehe in Betracht, denselben Riemen, der bis heute 18.000 km gefahren ist, bei meiner nächsten Transkontinental- Tour zu benutzen. Ich bin absolut sicher, dass er die zusätzliche Distanz meistern wird.

Mein Dank geht an simpel.ch - es war richtig, euch mein Vertrauen zu schenken. Für ein Rad
wüsste ich nichts Besseres.