Weit und hoch! Jahresrückblick 2020

Veit Riffer aus Pirna ist ein Exot unter den Radsportlern. Nach einem schweren Kletterunfall 1999 im heimischen Elbsandsteingebirge mit nachfolgender Querschnittlähmung hat er das Handbike für sich entdeckt. Die Touren wurden dabei immer länger und anspruchsvoller.

Hindernisse sind da, um überwunden zu werden. Im Jahr 2020 wurde gleich eine ganz neue Seite im Anforderungskatalog geschrieben: Nicht mehr nur das Wetter und das Gelände tauchten als Variablen auf - nun schlugen auch (wieder) politische Entscheidungsprozesse bis auf die Freizeitgestaltung der Menschen durch.

Trotz aller Herausforderungen habe ich meine erfolgreichste Tourensaison absolviert.  15.338 km und 157.554 Hm sind bereits für ambitionierte Zweiradfahrer eine beachtliche Hausnummer, doch für Handbiker wie mich gilt dies umso mehr. Dabei stehe ich immer noch an vier Wochentagen im Beruf und habe somit nicht unbegrenzt Zeit für mein Hobby. Deshalb wurden es auch insgesamt nur 121 Ausfahrten.

Sportliche Höhepunkte gab es in diesem Jahr gleich mehrere. Zum einen bin ich ausgemachter Langstreckenfahrer. In dieser Kategorie sticht vor allem die Nonstop-Tour von meiner Heimatstadt Pirna nach Berlin und zurück über 435 km heraus. Aber auch die Fahrt mit dem Umkehrpunkt Leipzig ist besonders erwähnenswert. Neben dieser 313 km langen Strecke habe ich 2020 weitere 6 Lange Kanten (Distanz über 200 km) bewältigt – auch das für mich ein neuer Bestwert.

Im Sommer bot mir der fast alljährliche Alpenurlaub die Gelegenheit, meine Ausdauer beim Bergefahren unter Beweis zu stellen. Mittlerweile konnte ich fast alle Alpenpässe von Rang und Namen im Handbike bezwingen, so dass diesmal Ziele abseits der Hauptstrecken in den Fokus meines Interesses rückten. Weil ich aufgrund der Reisebeschränkungen nicht nach Südostfrankreich bzw. Nordwestitalien fahren durfte, tobte ich mich dafür in den Schweizer Alpen aus. Die Fahrt von Interlaken über Grindelwald auf den Männlichen im Berner Oberland wurde schließlich zum unangefochtenen Favoriten meiner diesjährigen Alpentouren.

Abgesehen von meinen Unternehmungen an der Leistungsgrenze bin ich am liebsten mit ebenfalls radsportbegeisterten Freunden unterwegs. Geteilte Freude ist doppelte Freude! Mein tschechischer Kamerad Lád’a ist mir auf seinem Rennrad schon seit Jahren regelmäßig ein treuer Begleiter. Obwohl es offensichtlich nicht sehr viele Handbiker mit meinem Interessenspektrum als Tourenfahrer gibt, gehört dazu auf jeden Fall mein Schweizer Sportfreund Rudy. Im Jahr 2020 konnten wir endlich wieder mal zu zweit im Oberwallis auf Achse sein. Silvia war für mich die Newcomerin des Jahres. Wir hatten uns über die Internetplattform Strava virtuell kennengelernt und bald zu gemeinsamen Ausflügen verabredet. Die Mountainbike-Queen zeigte mir in ihrer Heimat, dem Schweizer Jura, gleich von Beginn an, wo der Hammer hing.

Für mich konnte dieses Sportjahr 2020 fast nicht besser laufen. Neue Rekorde, interessante Begegnungen und die Freude an der Bewegung in einer herrlichen Umgebung – das ist die Quintessenz all meiner Aktivitäten.  Die Rohloff-SPEEDHUB war immer mit dabei!

Veit Riffer

Blog: https://bike-o-matic.blogspot.com

Detaillierter Jahresrückblick: https://bike-o-matic.blogspot.com/2020/12/corona-heit-krone.html